Dir ist schohn klar das die Ungarn nicht mal 1% verwandschaft mit den Türekn/Hunnen/mongolen haben?
Doch wer sind die Ungarn wirklich, wie sehen sie sich selbst? Sie bezeichnen sich oft als das "einsamste" Volk Europas, weil sie zu ihren engeren und weiteren Nachbarn nicht die geringsten verwandtschaftlichen Beziehungen aufweisen. Zudem sind sie sprachlich völlig isoliert. Ungarisch ist für jeden Nicht-Ungarn zunächst einmal so unverständlich wie Chinesisch. Es gibt keinerlei Brücke oder Beziehung zu anderen europäischen Sprachen wie Englisch, Französisch oder Deutsch. Auch mit dem Russischen oder den übrigen slawischen Sprachen ist das Ungarische nicht verwandt. Es gehört zum finnisch-ugrischen Zweig der ural-altaischen Sprachfamilie, d.h. "Verwandte" wären eigentlich die Finnen, Esten und Ostjaken, mit denen sie sich aber nicht mehr verständigen können, weil sich die Sprachen zu sehr auseinander entwickelt haben.
Die sprachliche und ethnische Isolierung hat eine sehr simple Erklärung. Bis zum 9. Jahrhundert lebten die Ungarn nicht in ihrer heutigen Heimat, sondern als nomadisierendes Reitervolk in dem Gebiet zwischen Wolga und Ural. Nach vielen Jahrzehnten der Westwanderung, auf der sich ihnen zahlreiche andere Völkergruppen anschlossen, erreichten sie das Gebiet des heutigen Ungarn. Ihre Sprache brachten sie mit und bewahrten sie, "umgeben von Slawen und Germanen", bis heute.
Die Ungarn selbst bezeichnen sich als Magyaren. Namengebend war der Stamm der Megyeri, aus dem die Familie Arpáds, des legendären Führers, hervorging. Die Namensbezeichnung "Ungarn" beruht auf der zeitweiligen Zugehörigkeit zum bulgarischen Onogurenreich nördlich des Schwarzen Meers. In der Sprache ihrer neuen - slawischen - Nachbarn wurde daraus "Ungarn".
Die Ungarn (Magyaren) wanderten im ersten Drittel des 9. Jahrhunderts vom östlichen Rand des Urals in die Steppen nördlich des Schwarzen Meeres ein. Dort wurden sie 895 von den Petschenegen vertrieben und wanderten nach Pannonien weiter.
Unter dem Heerfürsten Árpád (ca. 840–907), seinem Sohn Zoltán (896–949) und dessen Sohn Taksony (931–972) tätigten sie Raubzüge quer durch Europa, teils im Bündnis mit lokalen Fürsten. Byzanz und Deutschland zahlten ihnen zeitweise Tribut. Die treibende Kraft bei den Raubzügen der Ungarn war der 'Harka' Bulcsu, der Mitregent des Heerfürsten. Der Sieg bei Merseburg 933 brachte Deutschland eine Atempause. Erst der Sieg von Kaiser Otto I. auf dem Lechfeld 955 (bei dem Bulcsu und Lehel getötet wurden) beendete die Ungarnangriffe.
Taksony, der an der Schlacht nicht teilgenommen hatte, setzte nun auf eine staatliche Festigung seines Landes. Er, sein Sohn Géza (949–997) und sein Enkel Vajk (Stephan, 975–1038) holten deutsche Missionare und Ritter ins Land, ferner Missionare aus Byzanz und bauten eine Verwaltung auf. Mit dem gewachsenen Anhang schalteten sie innere Rivalen (Koppány) aus, so dass sich Vajk 1000/01 als Stephan I. zum König krönen lassen konnte.