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was-wäre-wenn: Republika Srpska ist ab morgen ein int. anerkannter, selbständiger Staat

@Maradona:
Du hast meinen Thread und die Fragen dazu nicht verstanden, also nochmals:

Was wäre wenn die RS morgen anerkannt und unabhängig wäre?
Was muss in diesem neuen europäischen Staat passieren?
Was erwarten sich die Bürger dieses neuen Staates?

So Martin, jetzt nochmal, da ich dein Threadtitel spät Abends nicht richitig durchgelesen habe. Wenn RS angenommen wirklich komplett international anerkannt wäre, denke ich das man sich Serbien annähern würde, sprich den Statusquo von 1991, sich wieder Serbien anzuschliessen, ob als Teil Serbiens oder als zwei Staatengemeinschaft wie unter SFRJ, wie auch immer. Aber wie gesagt, das ist sehr unwahrscheinlich. Selbst wenn man Kosovos Weg gehen würde, sich allein unabhängig erklären ohne UN Mandat, wäre ein Anschluss mit Serbien sofort nicht möglich, das würde Jahre dauern, wenn nicht 20-30 Jahre, ausser Serbien reskiert Stress mit dem Westen und stimmt sofort der Vereinigung zu, die Frage ob und wie stark der Westen Serbien Sanktionen erteilen würde in dem Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Indirekt besteht ja eine Brücke, eine ethnsiche Verbindung zwischen den beiden Teilen der RS, im sogenanten Nord Brcko Streifen der mehrheitlich mit Serben bewohnt ist, ausser Stadt Brcko, dort leben 48,5% Serben bei 42% Bosniaken und paar Prozent Kroaten. Vor dem Krieg war das ethnisch anders natürlich gemischt, hier gab es heftige Kämpfe im BiH Krieg, besonders für RS Serben von enormer Bedeutung, eben wegen der Verbindung zur West RS. Deswegen hat der Westen 1999 Nord Brcko von RS getrennt und den Distrikt eingeführt, um RS zu teilen, aber de facto besteht ethnisch immer noch eine Verbindung

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Was labasch du Junge?
Ich rede von einer richtigen Brücke aus Beton und Stahl und nicht aus Cedomirs und Ratkos.
 
Lächerliche Fascho Gerede eines Österreichers mit hohen Serbenkomplex, der 1918 immer noch nicht überwunden hat gegen das damals kleine serbische Königreich, welches darauf das mächtige Jugoslawien gründete und das Jahrhunderte lange Großösterreich beendete.
Jeder der nicht deiner Meinung über Serbien ist, ist gleich ein Fascho und hat es nicht überwunden. :mrgreen:
Du kennst vielleicht das Buch von Christopher Clark, Die Schlafwandler:

Es gibt in London riesige Bände mit Diplomatenberichten unter dem Titel „Die Auslöschung der Obrenović“. Diese Dokumente enthalten auch einen Bericht des traumatisierten italienischen Frisörs von König Alexander, der die Leichen für die Beerdigung vorbereitet hatte. Er beschreibt die vielen Stichwunden, die zerstückelte Leiche der Königin. Diese Berichte hatten eine solche Schockwirkung in London, dass man sofort die diplomatischen Beziehungen beendete, nur ein Charge d’Affairs blieb in Belgrad zurück. Die Königsmörder waren ein wichtiger Machtfaktor in Belgrad, und sie setzten eine neue Außenpolitik durch. Es kam zu einer Abwendung Serbiens von Österreich-Ungarn und zu einer deutlichen Annäherung an Russland. Serbien war eben nicht nur ein umhergestoßenes Objekt der Großmächte. In Belgrad wurde eigenständige Politik gemacht, die ihre Wirkung hatte. Der Königsmord von 1903 und seine Folgen illustrieren das - zugegeben auf sehr drastische Weise.

 
Lächerliche Fascho Gerede eines Österreichers mit hohen Serbenkomplex, der 1918 immer noch nicht überwunden hat gegen das damals kleine serbische Königreich, welches darauf das mächtige Jugoslawien gründete und das Jahrhunderte lange Großösterreich beendete.
Ich bin nicht der Meinung von Christopher Clark, nur seine Thesen haben auch was für sich. Hat in diesem Thread nichts verloren, da aber unser Goldjunge 1918 erwähnt:

Im Grunde geht es bei der oberflächlichen Frage, ob Princip nun ein Held oder ein Terrorist war, um die Rolle und Verantwortung von Serbien vor und im Ersten Weltkrieg. Die Art aber, wie die Frage abgehandelt wird, hat eher mit einer größer gefassten Geschichtsbetrachtung in dem südosteuropäischen Land zu tun. Serbien ist seit Jahren damit beschäftigt, sich über die Verantwortung für die Kriege in den 1990er Jahren klarer zu werden. Das spielt auch in der Diskussion um Clark eine Rolle. Denn diese zeigt nicht nur die fehlende Distanz zu der historischen Figur Princip, sondern auch das Hadern mit dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens. Indirekt wird in Serbien beinahe trotzig ein Gavrilo Princip verteidigt, der als serbischer nationaler Held übrig geblieben ist, weil ihn die anderen Bürger in den Staaten Ex-Jugoslawiens nicht mehr als solchen sehen wollen.
Šarenac sieht Princip als einen „Idealisten“, aber keinen „professionellen Killer“, den man also nicht mit modernem Terrorismus wie Al Quaida in Verbindung bringen könne.


Der Weltkrieg als Wahlkampfthema?
Der deutsche Historiker Carl Bethke meint, dass man in Serbien verdrängt habe, dass es auf der „anderen Seite um die serbische Expansion“, also um nationale Interessen ging. Es sei „das Bestreben erkennbar, dass man nicht an den Pranger gestellt werden möchte, aber deswegen verschließt man sich auch einer kritischen Reflexion der Vergangenheit“. Clark habe nun die Aufmerksamkeit in Bezug auf den Ersten Weltkrieg wieder auf den Balkan gelenkt. Der Südosteuropa-Experte von der Universität Tübingen verweist darauf, dass man in Europa auf allen Seiten eine Distanz zu der traditionellen nationalgeschichtlichen Erzählung gewonnen habe. In Serbien stehe dieser Prozess aber teils noch bevor.
Zurzeit weiß man in Belgrad noch nicht einmal, woran und wie offiziell überhaupt erinnert werden soll. „Das Komitee hat noch nichts vorgelegt, obwohl wir bereits Januar haben“, kritisiert Šarenac. Er gehört zu jenen jungen Historikern, die mit dem „klassischen Zugang“ in Serbien aufräumen wollen. Er fürchtet, dass der Erste Weltkrieg als Wahlkampfthema und für einen „grausligen politischen Machtkampf“ missbraucht wird.


Aber die Tatsache, dass die Königsmörder nicht zur Verantwortung gezogen wurden, dass der Chef der „Schwarzen Hand“, Dragutin Dimitrijević (Apis), weiter Karriere machte, dass er ungehindert seinen konspirativen Aktivitäten nachgehen konnte usw., usf. wirft ein bezeichnendes Licht auf die Verhältnisse im damaligen Königreich Serbien. Dass Clark die national(istisch)e Befreiungsrhetorik (über die Köpfe der zu „befreienden“ Menschen hinweg), die Brutalität der paramilitärischen Banden in den Balkankriegen, die mangelnde Kooperationsbereitschaft serbischer Behörden bei der Aufklärung der Hintergründe des Attentats von 1914 an den Pranger stellt, ist nachvollziehbar. Dass die nationale Euphorie und Kriegsbegeisterung in Serbien allerdings kein serbisches Phänomen war, hat er an vielen Stellen seines Werkes deutlich gemacht.

 
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