Option 9: Ich bin Jugo und für mich ist das sowieso alles eine Sprache
"In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfolgte die illyrische Bewegung im habsburgischen Kroatien das Ziel, auf der Grundlage des Štokavischen eine einheitliche Schriftsprache möglichst für alle Südslawen (
anfangs einschließlich der Slowenen und der Bulgaren), zumindest aber für alle Kroaten zu entwickeln. Ljudevit Gaj, der wohl wichtigste Vertreter des Illyrismus, ging in seiner Zeitschrift Danica (Morgenstern) 1836 vom Kajkavischen der Region um Zagreb zum Štokavisch-ijekavischen über. Als Vorbild diente dabei vor allem die traditionelle Schriftsprache Dubrovniks. Auf dem Gebiet der Orthographie orientierten sich die Illyristen am Lateinalphabet des Tschechischen. Die aus diesem übernommenen Buchstaben mit Sonderzeichen č, š, ž, ě sowie das aus dem polnischen übernommene ć traten an die Stelle verschiedener zuvor verwendeter, regional unterschiedlicher Digraphen.
Gleichzeitig waren bei den Serben Vuk Karadžić und seine Anhänger bestrebt, das Kirchenslawische als Schriftsprache durch die štokavische Volkssprache zu ersetzen. Von 1813 an verfasste Vuk Karadžić zahlreiche Arbeiten über die und in der serbischen Volkssprache - eine Grammatik, ein Wörterbuch, Sammlungen von Volksliedern und eine Bibelübersetzung. Ziel der Reform sollte eine an der gesprochenen Volkssprache orientierte Schriftsprache sein, deren Orthographie ausschließlich der Aussprache folgen sollte (gemäß seinem Leitspruch: Piši kao što govoriš (Schreibe, wie du sprichst!). Durch eine radikale Reform des kyrillischen Alphabetes des Serbischen erreichte er, dass in diesem seitdem jedem Phonem genau ein Buchstabe entspricht. Karadžić verwendete dabei überwiegend den heute als „Ostherzegowinisch“ bezeichneten štokavisch-ijekavischen Dialekt, wie er in der östlichen Herzegowina, im nördlichen Montenegro und im Südwesten Serbiens, woher er selbst stammte, gesprochen wird. Unter diesen Umständen kam es seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer Zusammenarbeit kroatischer und serbischer Linguisten bei der Normierung einer gemeinsamen Schriftsprache auf der Grundlage des štokavischen Dialektes."
Aus Wikipedia, Serbokroatische Sprache
Ich denke anfangs war es auch die Idee, eine für alle Südslawen gebräuchliche Schriftsprache zu schaffen (inkl. Slowenen und Bulgaren).
Heraclius