YU war damals mit der Gründung der SFRJ das beste was der gesamte Balkan zu bieten hatte. Es war die EU des Balkans. Es war aus historischer und kultureller , sowie aus sozialistischer Sicht , der logichste und konsequenteste richtigste Zusammenschluss, den es im Balkan gab. Das die Völkerschaften in einem föderalen Staatenbund zusammenlebten, war aus kultureller und linguistischer Sicht auch einleuchtender und "machbarer" als es heute in der EU ist, wobei die Betonung der EU auf "Wirtschaftsunion" liegt. Europa bzw. die europäischen Ländereien und Völkerschaften haben sic in ihrer Geschichte dadurch gekennzeichnet, dass sie stehts in Kriege und Eroberungen etc. verwickelt waren. Erst nach dem Ende des WW2 haben wir in Europa diese lange Periode des Friedens. Aus historischer Betrachtungsweise, war die Gründung der SFRJ eben auch logisch und erfolgreich. Die Aufarbeitung des WW2 hat in YU gefehlt bzw. da musste mehr gemacht werden. Der wiedergekommende und erstarkende Nationalismus hat viel zu Grunde gerichtet und neue Kriege (90er Balkankriege) entfacht. Nationalismus war und ist stehts ein großes Problem. Die Westmächte hatten mit ihrem Einfluß auf YU mit dazu beigetragen, dass YU auseinanderfiel. Auch waren es die Westmächte , die am längeren (ökonomischen) Hebel saßen. Es lag eben auch in ihrem Interesse, YU wirtschaftlich zu stärken, am leben zu halten oder es zu zerstückeln. Die Instrumente des Nationalismus und der Religion spielten dabei eine große Rolle. Würden wir allein auf ökonomische Möglichkeiten, Prozesse und Analysen zurückgreifen, so könnte man behaupten, YU würde immer noch bestand haben und es hätte sich wirtschaftlich "erholt" und wäre befriedet. Man muss auch erwähnen , dass YU wirtschaftlich nicht nur vom Westen abhängig war oder seine Wirtschaft zum Westen hin ausgerichtet hatte, denn das ist Fakt, YU verkaufte seine Produkte , auch industrielle , wie Autos , Schiffe, Agrar-Industrie Maschinen, Traktoren LKW`S etc. nicht nur in den Westen, sondern auch in den Osten. Der Markt im Westen wurde kurz oder lang langsam bedient. Die ersten Autohäuser machten sogar in Deutschland auf. Das Märchen vom ach so verschuldeten Staat und vom Pleitestaat wird immer wieder gern ausgebuddelt um das "Scheitern" dieses Staates vorzuführen. Doch es tut denjenigen Staaten keinen Abbruch, die am allermeisten verschuldet sind und die sich an einem völkerechtswidrigen Krieg gegen YU beteiligt haben. USA, Deutschland, GB etc. Es ging um die Vormachtsstellung auf dem Balkan, in militärischer und ökonomischer Sicht. Es ging darum, sich die Bodenschätze zu eigen zu machen. Es ging darum den föderalistischen Vielvölkerstaat zu schwächen, der immer noch so viel Potenzial zu bieten hatte und der den Westmächten ein Dorn im Auge war. Besonders , da dieser Föderalistische Staat sich nicht nur dem Westen geöffnet hatte, sondern im ganzen demokratischer und liberaler geworden ist. Nur mal kurz erwähnt, dass YU zum Haupttouristenziel der Länder des Westens geworden ist und das alle Jugos ausreisen konnten , wann immer sie wollten und das sie den besten Pass besessen hatten , den es in Europa gab. Lässt man ein Land sich ökonomisch entwickeln und unterstützt man es, allein dadurch , dass man dem Land alle ökonomischen Möglichkeiten gewährt und es dem Land erlaubt , alle Märkte zu bedienen, die man auch selbst bedient oder bedienen will oder vergiftet man das Land wieder mit Nationalismus , völkischen Ideen und Religion und säht Zwietracht, Hass und schürt Ängste, die man auch durch ethnische und ökonomische Aspekte triggern und hervorrufen kann?
Es ist klar, dass Nationalisten es nie begreifen oder begreifen wollen wie der Hase läuft und ihre Argumentationen sind geprägt durch ihre nationalistische Ideologie und Brille. Sie kommen mit ihre Argumenten immer nur ein paar Stufen herauf oder bis zur nächsten Ampel. Das Große und Ganze schaffen sie nicht zu erkennen. Sie sind wie die Donald Trumps des Balkans. "Ein großer Zaun muss her, damit die USA sich vor den Horden der kriminellen Mexikaner schützen kann". So dumm sind eben auch nationalistische Balkaner. YU , die SFRJ hatte diese Destruktivität und Dummheit immerhin eine Zeitlang überwinden können. Darauf können alle Jugos stolz sein. Jugos sind eben nicht darauf stolz "Andere" auszugrenzen, sondern , sie sind stolz darauf "Alle" mit einzubeziehen. Es geht um Freiheit und Solidarität.
Heute schließt jeder Ex-Jugo seine Haustüre ab. Früher hat man das nie gemacht. Ich sag nicht , es gab damals keine Kriminalität in YU aber im Vergleich zu heute war es doch ein immens großer Unterschied. Selbst viele Albaner sprechen positiv über die Zeit der SFRJ und darüber, dass es ihnen in dieser Zeit in YU gut ging. Das ist die Wahrheit und das kann keiner von diesen dummen Nationalisten verschweigen. Jede und jeder weiß , dass es so war.