Die Frage bleibt: Wieso muss man sich „politisch korrekt“ ausdrücken? Sogar Mansour (aus Rafis Artikel) schreibt, dass es weniger gut ist, wenn Linke und Grüne meinen, man würde die religiösen Gefühle der islamischen Bevölkerung verletzen, wenn man ihre Religion oder gar sie selbst kritisiert. Mehrere Kreise haben erkannt, dass der Islam einen Luther braucht; welchen der autoritäre Islam jedoch nicht zulassen würde, was eine Reformation in dieser Religion noch weitergehend erschwert.
Ich glaube nicht, dass der Islam, das orthodoxe Christentum oder das Judentum einen Luther brauchen. Im Gegensatz zum katholischen Christentum, gibt es in diesen drei Religionen keine zentrale Autorität, die als unfehlbar gilt. Es gibt Hunderte verschiedene Interpretationen dieser Religionen, besonders des Islams. Das ist gut so, und so sollte es bleiben. Außerdem, hat die Reformation auch religiösen Fanatismus und blutige Religionskriegen gebracht: bist du sicher, dass wir so was brauchen?
Die Frage der politischen Korrektheit ist eine andere. Ich persönlich bin dagegen, weil es eine gemütliche Weise ist, den eigenen Rassismus oder in diesem Fall Islamophobie zu verstecken. Die Frage aber muss anders gestellt werden (auch zu diesem Mansour): warum muss man sich überhaupt mit Islam beschäftigen?
Die Antworten sind leider nicht normal. In den meisten islamischen Zentren in Europa erkennt man Probleme. Man spricht in vielen Fällen von sogenannten „No-Go-Areas“, wo Nichtmuslime nicht treten dürfen. Die meisten davon gibt es wohl in dem Vereinigten Königreich und Frankreich. Das mag vielleicht nicht der Islam allein zu verantworten, aber die niedrigere Bildung und das falsche „Verteilen“ von Wohnungen, sodass sich diese sozialen Brennpunkte entwickelten.
Aber weil immer gesagt wird, dass wenn sich Einwanderungsgruppen in einem Haufen ansammeln, es nie zur Integration kommen wird und dass die Kriminalitätsrate dort demzufolge höher ist: Chinatown! Überall Chinesen, aber wieso hört man niemals etwas von denen?
Na ja, im von dir zitierten Artikel scheinen die Antworten ziemlich normal zu sein, ich habe nichts gelesen, was beunruhigend ist.
Ja, warum Gemeinde dazu tendieren, in sich zu schließen, und No-Go-Areas zu schaffen, ist eine Frage. Das tun vorwiegend die Reichen in der ganzen Welt, mit ihren Gated Communities. Also, bei dieser Segregation spielt vielleicht die soziale Klasse weltweit die erste Rolle.
Warum man immer von muslimischen No-Go-Areas in GB oder FR hört, und nicht z.B. von chinenischen, hat natürlich auch damit zu tun, wo die Medien fokussieren wollen. Man muss immer vorsichtig damit sein, und nicht sein eigenes Bild von Medien prägen lassen, die von bestimmten Interessen gelenkt werden.
Das heißt natürlich nicht, dass evtl. tatsächlich die Probleme mit muslimischen Zuwanderern größer als mit chinesischen (nur, muss man diese Meinung nicht auf das Medienbild gründen). Da spielen immer lokale Faktoren eine Rolle, welche Gemeinde unter welchen Bedingungen in welchem Land befindet ist: in den USA z.B. sind nicht die Muslime, die No-Go-Areas schaffen, sondern die christlichen Latinos und die Schwarzen.
Sichergestellt ist jedoch, dass es in Deutschland entweder rechtsextreme Verwirrte sind, die sich antisemitisch äußern oder aber auch Moslems, die es (aus kulturellen Gründen
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) nicht anders kennen. Bei der „bürgerlichen Mitte“ ist Islamskepsis und Moslemsfeindlichkeit deutlich verbreiteter als Antisemitismus.
Dass es mehr Judenhass unter Muslimen gibt, ist nicht nur wegen kulturellen Gründen (kulturell gesehen haben eher die Christen judenhassende Tendenzen), sondern hat auch mit dem Palästina-Konflikt zu tun. Zu vielen Muslimen in der Welt wurde (fälschlicherweise) das Bild gegeben, dass es bei diesem Konflikt um einen Konflikt zwischen Juden und Muslimen sich handelt.
Dem zweiten Satz stimme ich definitiv zu.