Sonneberg ist Brennpunkt rassistischer Gewalt
Im Landkreis Sonneberg in Thüringen gab es 2023 viele rassistisch motivierte Angriffe. Die Beratungsstelle Ezra sieht einen Zusammenhang mit dem AfD-Wahlsieg.
Der Landkreis Sonneberg in Thüringen ist im vergangenen Jahr zu einem Brennpunkt rechtsextremistischer und rassistischer Gewalt geworden. Das hat die Beratungsstelle Ezra, die sich in Thüringen um Opfer rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt kümmert, in ihrem Jahresmonitoring festgestellt.
Es gebe offenbar einen Zusammenhang zwischen politischen Prozessen und rassistischer Hasskriminalität, sagte Projektleiter Franz Zobel bei der Vorstellung des Monitorings am Mittwoch in Erfurt. Rechte Gewalt nehme dort zu, wo Täter erkennen würden, „dass ihre Taten eine breite Unterstützung in der Bevölkerung haben“, sagte Zobel.
In Sonneberg war im Juni 2023 Robert Sesselmann als erster AfD-Politiker zum Landrat gewählt worden. Die Beratungsstelle registrierte im vergangenen Jahr 20 rassistisch und rechtsextremistisch motivierte Angriffe in dem Landkreis. Er liegt damit an zweiter Stelle hinter der Landeshauptstadt Erfurt, wo 33 Angriffe gezählt wurden. Die AfD-Anhängerschaft müsse als „zentrale Unterstützungsgemeinschaft“ für rechtsextreme Gewalttäter benannt werden, sagte Zobel. Sie sei damit eine konkrete Bedrohung „für Leib und Leben aller Menschen, die von ihr als Feindbild markiert werden“.
Im Landkreis Sonneberg in Thüringen gab es 2023 viele rassistisch motivierte Angriffe. Die Beratungsstelle Ezra sieht einen Zusammenhang mit dem AfD-Wahlsieg.
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