Ein kleiner Artikel:
"Albanien ist so attraktiv wie kaum ein Land"
Was Investitionssicherheit und Einspeistarife betrifft, sei Albanien Vorreiter in der Region, sagt Enso Hydro-Chef Wolfgang Kröpfl. Er baut Kleinwasserkraftwerke dort.
Wildon. Geht es um Albanien, gerät Wolfgang Kröpfl regelrecht ins Schwärmen. Denn schon die Natur begünstige das Land, sagt der Geschäftsführer des Wasserkraftspezialisten Enso Hydro mit Sitz im steirischen Wildon. "Albanien ist einerseits in den Staulagen des Mittelmeeres, andererseits hat es Berge mit bis zu 2800 Metern. Dadurch gibt es Niederschlagsmengen, die jene des Salzkammergutes übertreffen." Aber nicht nur die geografischen Gegenbenheiten allein locken Errichter von Kleinwasserkraftwerken ins Land.
So novellierte Albanien 2006 sein Gesetz zur Vergabe von Konzessionen für Kraftwerksbauer. Dadurch sowie durch günstige rechtliche Rahmenbedingungen, was die Einspeistarife anbelangt, war Albanien laut Kröpfl Vorreiter im Bereich Investitionssicherheit.
Nachholbedarf...
Bisher hat die Albanien-Tochter von Enso Hydro ein Kleinwasserkraftwerk mit einer Kapazität von 8,9 Megawatt errichtet. Derzeit wird aber noch über fünf weitere Konzessionen verhandelt. Raum für weitere Kleinwasserkraftwerke ist schließlich reichlich vorhanden: Das Land hat Kröpfl zufolge erst ein Drittel seines Potenzials im Bereich Wasserkraft ausgeschöpft. Auch ist es nach wie vor Nettoimporteur und bezieht bis zu 50 Prozent seines Strombedarfs aus dem Ausland.
Die Netzkapazitäten sind zwar noch nicht ausreichend, doch sie werden ausgebaut: Richtung Kosovo, Montenegro und Mazedonien sind die Netzverbindung fertiggestellt, Richtung Griechenland wird daran gearbeitet.
... und Fantasie
Für Kröpfl hat Albanien neben Nachholbedarf auch viel Zukunftsfantasie: "Da Italien es verabsäumt hat, seine Energieversorgung sicherzustellen, ist es längerfristig absehbar, dass man hier auch von Albanien aus liefern wird können." Mit Montenegro habe Italien bereits eine Vereinbarung dazu geschlossen.
Aus diesen Gründen will Enso Hydro in Summe 75 Millionen €in den kommenden drei Jahren in Albanien investieren und hat sich dazu auch einen Partner angelacht: Anfang Februar stieg die Weltbank-Tochter IFC mit 20 Prozent bei Enso Hydro Energij, der Albanien-Tochter des steirischen Betriebs, ein.
Kleinwasserkraftwerke haben gegenüber großen Kröpfl zufolge u. a. den Vorteil, dass sie nicht mit großen Dämmen, etc. in die Natur eingreifen.
Die ganze Serie finden Sie auf wirtschaftsblatt. at/kmuimosten
"Albanien ist so attraktiv wie kaum ein Land"