Erdogan-Regierung erhöht Preise stark – Wirtschaft wächst nur langsam
Milchprodukte haben sich über Nacht im Schnitt um ein Drittel verteuert, Tee um 40 Prozent. Auch die Preise in Bereichen wie Energie und kommunale Gebühren steigen teils massiv.
Die Wirtschaft in der Türkei wächst nur langsam, zeigen neue Daten. Ganz anders die Preise: Nach der Wiederwahl Erdogans drehen Staatsbetriebe und Kommunen nun kräftig an der Schraube.
Die türkische Wirtschaft wächst schwächer, während die Preise für wichtige Produkte immer weiter ansteigen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Quartal des Jahres um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus Daten der türkischen Statistikbehörde hervorgeht.
Im Vergleich zum Vorquartal liegt das Wachstum demnach bei 0,3 Prozent. Das ist etwas mehr als Analysten erwartet hatten, jedoch deutlich weniger als im vergangenen Jahr, als das Wachstum 5,6 Prozent betrug.
Gleichzeitig gab die kürzlich wiedergewählte Regierung von Staatschef Recep Tayyip Erdogan bekannt, die Preise für zahlreiche wichtige Produkte zu erhöhen. Staatskonzerne etwa erhöhten die Preise für Tee um 40 Prozent, für Kaffee um 21 und für Zucker um 20 Prozent. Milch und Milchprodukte haben sich über Nacht im Schnitt um ein Drittel verteuert. Die Regierung begründete den Schritt nicht.
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