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Wirtschaft Deutschlands.

Deutsche Elektronikkette nimmt kein Bargeld mehr an
Der deutsche Elektronikhändler Gravis nimmt einem Medienbericht zufolge keine Bargeldzahlungen mehr an. Die Maßnahme gilt ab sofort, unabhängig vom Einkaufswert und für alle 40 Filialen in Deutschland, berichtete der „Spiegel“ gestern (Onlineausgabe). Verzichtet werde dabei ebenso auf die klassische Kassenschublade wie auf ausgedruckte Kassenzettel, wie der „Spiegel“ dazu aus einer Aussendung von Gravis zitierte.

Die Entscheidung sei nach einer Testphase in ausgewählten Filialen gefallen. Mit einem Anteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich hätte zuletzt aber ohnehin nur noch ein kleiner Teil der Kundschaft bar bezahlt. Dennoch sei man darauf eingestellt, „dass es zu Beginn vereinzelt noch Erklärungsbedarf geben kann“, wie Gravis den „Spiegel“-Angaben zufolge dazu weiter mitgeteilt habe.

Hinter dem Bargeld-Aus stehe aber nicht nur „eine Orientierung am Kundenverhalten“, sondern auch Businesskalkül. Bargeldloses Zahlen sei demnach auch „kostengünstiger, einfacher, und es ermöglicht schnellere Prozesse“, wie Deutschlands nach eigenen Angaben „größte autorisierte Apple-Handelskette“ weiter mitgeteilt habe.

 
Modekonzern Hugo Boss mit sattem Umsatzplus
Der Modekonzern Hugo Boss hat im vergangenen Geschäftsjahr der hohen Inflation getrotzt und Umsatz und Ergebnis deutlich nach oben geschraubt. Dabei verzeichnete das Unternehmen eine starke Dynamik im vierten Quartal, wie Hugo Boss heute im deutschen Metzingen mitteilte. So legte der Umsatz in diesem Zeitraum um 18 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro zu und überschritt erstmal die Milliardenmarke in einem Quartal. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg um vier Prozent auf 104 Millionen Euro.

Auch im Gesamtjahr war bei Hugo Boss nichts von einer sinkenden Konsumstimmung zu spüren. Der Umsatz stieg den vorläufigen Zahlen zufolge um 31 Prozent auf 3,65 Milliarden Euro. Das Ebit sprang um 47 Prozent auf 335 Millionen Euro. Damit übertraf der Modekonzern seine erst im November erhöhte Prognose. Die Bilanz zum Geschäftsjahr einschließlich Nettoergebnis will Hugo Boss am 9. März vorlegen.

 
Wegen Rückzug aus Russland: BASF mit 1,4 Mrd. Verlust
Der deutsche Chemiekonzern BASF ist wegen Abschreibungen auf das Russland-Geschäft seiner Fördertochter Wintershall Dea im vergangenen Jahr überraschend in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich häufte BASF laut gestern veröffentlichten vorläufigen Zahlen einen Verlust von rund 1,4 Milliarden Euro an.

Verantwortlich dafür waren vor allem Wertminderungen auf Wintershall Dea in Höhe von 7,3 Milliarden Euro, weil die Konzerntochter das Segment Russland abspaltet und neu bewertet. Außerdem fielen Abschreibungen auf die Nord Stream AG an. Allein im vierten Quartal betrugen die Abschreibungen bei BASF 5,4 Milliarden Euro. Wintershall Dea plant den Angaben zufolge einen vollständigen Rückzug aus Russland unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.

 
Das Konjunkturpaket der Bundesregierung sorgt vereinzelt für Proteste derer, die das Programm finanzieren werden müssen. By Perscheid

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Deutsche Wirtschaft vor langer Schwächephase
Der deutschen Wirtschaft steht nach Einschätzung prominenter Ökonomen eine jahrelange Phase schwachen Wachstums bevor. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW), das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen und das Ifo-Institut in München gehen übereinstimmend davon aus, dass die jährlichen Wachstumsraten mittelfristig unter einem Prozent liegen werden – und damit sehr viel niedriger als im Schnitt der vergangenen dreißig Jahre.

„Das Potenzialwachstum für die deutsche Wirtschaft dürfte in diesem Jahrzehnt auf unter 1,0 Prozent sinken“, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher auf Anfrage. Das sei vor allem dem Rückgang der Beschäftigung durch Demographie und Fachkräftemangel geschuldet. Fratzscher kritisierte aber auch große wirtschaftspolitische Fehler.

Laut IfW Kiel wuchs die deutsche Wirtschaft in den vergangenen dreißig Jahren im Mittel um jährlich 1,4 Prozent. Laut mittelfristiger Projektion des IfW dürfte das bis 2027 auf unter 0,7 Prozent zurückgehen. „Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange“, sagte Vizepräsident Stefan Kooths.

 
Deutschland will Chile bei Lithiumverarbeitung helfen
Deutschlands Kanzler Olaf Scholz hat Chile Hilfe bei der Verarbeitung seiner Lithiumvorkommen angeboten. „Im globalen Wettbewerb des 21. Jahrhunderts reicht es nicht, Rohstoffe einfach nur abzutransportieren – ohne Rücksicht auf die Umwelt, ohne vernünftige Arbeitsbedingungen, ohne Wertschöpfung vor Ort“, sagte Scholz beim deutsch-chilenischen Wirtschaftsforum heute in Santiago de Chile.

Dabei geht es vor allem darum, das für Hightech-Produkte wichtige Leichtmetall auch in Chile zu raffinieren. Hintergrund ist, dass bisher China in großem Umfang den Rohstoff Lithium aus aller Welt importiert und dann als raffiniertes Produkt wieder exportiert. Der Metallkonzern Aurubis vereinbarte mit dem chilenischen Konzern Codelco, dem größten Kupferproduzenten der Welt, eine Absichtserklärung für eine engere Zusammenarbeit.

Scholz verwies auf nötige Umwelt- und Menschenrechtsstandards, einen nachhaltigen Bergbau sowie deutsche Hilfe bei der Ausbildung von Fachkräften. „Denn darin liegt ja die Voraussetzung dafür, dass Rohstoffe hier in Chile nicht nur abgebaut, sondern auch verarbeitet werden können“, betonte er.

Rohstoffpartnerschaft erneuert

 
Insolvenzverfahren über Signa-Warenhauskette Galeria eröffnet
Das Amtsgericht im deutschen Essen hat das Insolvenzverfahren über die letzte große deutsche Warenhauskette Galeria eröffnet. Das Gericht habe heute grünes Licht für das Verfahren in Eigenverwaltung gegeben, nachdem der Sanierungsplan fristgerecht bei Gericht eingereicht worden sei, teilte das Unternehmen mit. Eigner des Warenhausriesen ist die milliardenschwere Signa-Holding des österreichischen Investors Rene Benko.

Die Geschäftsführung mit dem deutschen Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz könne nun die Restrukturierung des Galeria-Unternehmens fortsetzen, Frank Kebekus sei als Sachwalter für die Warenhauskette bestätigt worden. Das Restrukturierungskonzept sieht vor, Galeria mit einem Sortiment neu zu positionieren, das stärker auf die lokalen Bedürfnisse ausgerichtet sei.

Dazu zähle auch eine Verzahnung von Mobil-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten. Wie das Filialnetz künftig aussehen wird, ist weiter unklar – Gespräche mit den Vermietern liefen weiter. Geiwitz hatte im vergangenen Jahr ursprünglich angekündigt, im Laufe des Jänners werde wohl Klarheit darüber herrschen, welche der 131 Warenhäuser die Pforten schließen müssen.

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte in Berlin, er wolle sich nicht konkret zum Insolvenzverfahren äußern. Die deutsche Regierung habe das Unternehmen in der Pandemie indes zweimal gestützt – wegen der besonderen Bedeutung der Filialen für die Innenstädte. „Trotzdem gibt es strukturelle Probleme, die nicht aufgelöst werden konnten während dieser Unterstützungsphase“, fügte er hinzu.

 
Butterpreise in Deutschland deutlich gesunken
Während die Butterpreise in Österreich nur leicht zu sinken beginnen, geraten sie in Deutschland auf breiter Front ins Rutschen. Verschiedene deutsche Diskonter, aber auch Supermärkte senkten heute die Preise für ein Viertelkilopackerl Markenbutter im Preiseinstiegsbereich deutlich – von 1,99 auf 1,59 Euro. Es handelt sich bei der Reduktion von 20 Prozent nicht um Sonderangebote, sondern um den neuen Normalpreis, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.

In Deutschland will den Angaben zufolge auch Rewe dem Schritt folgen, ebenso haben das die Diskonter Lidl, Netto und Penny vor.

Kritik an Vorgehen in Österreich

 
Deutsche Exporte nach Russland 2022 eingebrochen
Die deutschen Exporte nach Russland sind im vergangenen Jahr wegen der Sanktionen infolge des Angriffs auf die Ukraine eingebrochen, die Importe dagegen gewachsen. Waren im Wert von 14,6 Mrd. Euro wurden in das Land geliefert und damit um 45,2 Prozent weniger als 2021, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. „In der Rangfolge der wichtigsten Abnehmerstaaten deutscher Exporte fiel Russland im Vorjahresvergleich von Rang 15 auf Rang 23“, hieß es dazu.

Aufgrund kriegsbedingt stark gestiegener Preise für Energie – etwa Öl und Gas – wuchsen die deutschen Importe aus Russland dagegen um 6,5 Prozent auf 35,3 Mrd. Euro. Die aus Russland importierte Warenmenge ging allerdings um 41,5 Prozent zurück.

„In der Rangfolge der wichtigsten Warenlieferanten fiel Russland dadurch von Rang 12 auf Rang 14“, so das Statistikamt. „Ausgebliebene Energieimporte aus Russland wurden zum Teil durch Lieferungen aus anderen osteuropäischen Staaten ausgeglichen, insbesondere aus Kasachstan.“

 
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