Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Wirtschaft EU

Letztes europäisches Werk für wichtiges Schmerzmittel schließt kommendes Jahr
Der Pharmakonzern Euroapi will die Produktionsstätte für Novalgin in Frankfurt schließen – hergestellt wird dann nur noch in China. Der Schritt befeuert eine europaweite Debatte über Medikamentensicherheit

Wird in Österreich oder Deutschland ein Schmerzmittel verschrieben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Metamizol enthalten ist. Landläufig ist der Wirkstoff besser bekannt als Novalgin. Nur Ibuprofen ist noch verbreiteter. Aktuell gibt es in Europa, konkret im Industriepark in Frankfurt-Höchst, noch ein Werk, das Novalgin herstellt – doch das ändert sich Ende 2025. Nach mehr als 100 Jahren schließt der französische Pharmakonzern Euroapi diesen Standort in Deutschland und verlegt die Metamizol-Produktion nach China, wie unter anderem Der Spiegel berichtet. Betroffen sind 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Somit rutscht Europa bei diesem Wirkstoff in die völlige Abhängigkeit von China, denn nur noch dort wird das Mittel weiter hergestellt. Das birgt bereits bekannte Risiken. Verschärfen sich Handelskonflikte, könnte die Lieferung begrenzt oder eingestellt werden, oder chinesische Hersteller erhöhen massiv die Preise.

 
Hugo Boss holt Produktion nach Europa zurück
Der Modekonzern Hugo Boss will Ware für europäische Kunden künftig nicht mehr aus Asien importieren, sondern hier produzieren. Firmenchef Daniel Grieder plant außerdem, neue Marken aufzubauen – unter anderem mit David Beckham.
Der Chef des Modekonzerns Hugo Boss, Daniel Grieder, will die Produktion aus Asien nach Europa zurückholen. „Unsere Strategie ist: Was in Amerika verkauft wird, soll in Amerika produziert werden. Was in Europa verkauft wird, in Europa. Das Verschicken der Ware von einem Kontinent zum anderen ist nicht mehr zeitgemäß“, sagte er WELT AM SONNTAG. Grund seien die „geopolitischen Spannungen“.

„Wir wollen in der Beschaffung und Produktion die Abhängigkeiten verringern – selbst wenn es günstiger wäre, nur in Asien zu produzieren“, sagte der Manager. Es solle aber zusätzlich zur bestehenden Produktion in der Türkei, Italien und Deutschland keine neuen eigenen Werke geben. „Der Ausbau der Fertigung in Europa und Amerika erfolgt vor allem über Lieferanten“, sagte Grieder.

 
EU und China vereinbaren Gespräch über Zölle auf E-Autos
China und die Europäische Union wollen Konsultationen über die geplanten europäischen Zölle auf importierte chinesische Elektroautos aufnehmen. Die Gespräche würden vom chinesischen Handelsminister Wang Wentao und EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis geführt, teilte das Handelsministerium in Peking gestern mit. Wang sei zu einer Videokonferenz eingeladen worden.

Derzeit hält sich der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck in China auf. Bei einem Besuch in Schanghai sagte er, die EU sei zum Dialog mit China über solche Zölle bereit, dazu sei Zeit bis November. Die EU-Zölle seien keine Strafzölle, unterstrich Habeck zudem in Peking bei einem Treffen mit dem Vorsitzenden der Staatlichen Entwicklungs- und Reformkommission, Zheng Shanjie. Es gehe vielmehr um die Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen.

 
Wenn Le Pen gewinnt: EU droht eine neue Finanzkrise, „wenn ein Land die Regeln einfach ignoriert“
Die Parlamentswahl in Frankreich am Sonntag birgt einiges an Sprengstoff für den Zusammenhalt der Europäischen Union. Besonders die Finanzmärkte schauen mit Sorge auf das Wochenende.

„Weil es Frankreich ist“: Mit diesen Worten begründete der damalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Jahr 2016 die Entscheidung Brüssels, beim EU-Gründungsmitglied in puncto Haushaltsregeln mal wieder ein Auge zuzudrücken. Doch mit der Nachsicht könnte es ein Ende haben, wenn aus den Neuwahlen in Frankreich am Sonntag (30. Juni) eine europaskeptische, rechtsextreme Regierung hervorgeht. Falls diese einen Konfrontationskurs mit Brüssel einschlägt, dürfte dies die gesamte Währungsunion erschüttern und dem Euro zusetzen, befürchten Experten. Laut Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire könnte das Land im Zuge der Neuwahlen sogar in eine Finanzkrise schlittern.

 
Bericht: Wieder Zölle auf Zucker und Eier aus Ukraine
Die EU erhebt einem Medienbericht zufolge ab morgen wieder Zölle auf Zucker- und Eierimporte aus der Ukraine. Die Höhe werde 89 Euro pro Tonne betragen, meldet die „Financial Times“ („FT“) unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.

Die EU hatte Zollerleichterungen beschlossen, um die vom russischen Angriffskrieg gebeutelte ukrainische Landwirtschaft zu unterstützen. Das jedoch führte zu Protesten von Landwirten und Landwirtinnen in der EU.

Sie klagten über Billigimporte, den Verlust von Marktanteilen, geringere Einnahmen und unfairen Wettbewerb. Daraufhin wurde eine Art Notbremsenmechanismus für bestimmte Agrarprodukte beschlossen, der greifen soll, wenn Importobergrenzen überschritten werden. Diese Notbremse wird nun laut „FT“ ähnlich wie kürzlich bei ukrainischem Hafer gezogen.

 
Chinesische Autohersteller kritisieren EU-Strafzölle
Der Verband der chinesischen Autohersteller (CAAM) hat die vorläufigen Strafzölle der EU für subventionierte Elektroautos aus China kritisiert. Der Verband bedauere die Entscheidung zutiefst und halte sie für absolut inakzeptabel, teilte die Branchenlobby gestern mit.

Die Hersteller hätten mit der EU-Kommission bei der Frage chinesischer Subventionen zusammengearbeitet. Aber bei der Untersuchung seien Fakten ignoriert worden, Ergebnisse hätten von vornherein festgestanden.

Die umstrittenen EU-Strafzölle waren am Freitag vorläufig für vier Monate in Kraft getreten. Zusätzlich auf den Standardsatz von zehn Prozent wird ein Ausgleichszoll zwischen 17,4 und 37,6 Prozent erhoben.

 
EU-RECHNUNGSHOF
Lockerer Umgang mit EU-Fördergeld
Der Europäische Rechnungshof kritisiert die Mitgliedsländer bei der Vergabe von Regional- und Sozialförderungen. Kontrollen der Behörden seien mangelhaft und Projekte nicht förderfähig

Die EU gibt Milliarden aus, um den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt im EU-Binnenmarkt zu fördern. 409,4 Milliarden Euro waren es in der vergangenen Budgetperiode 2014 bis 2020. Nicht alle Milliarden wurden sorgsam und vertragsgemäß verwendet. Zu diesem Schluss kommt der Europäische Rechnungshof (EuRH) in seinem am Montag vorgelegten Bericht. 4,8 Prozent der Ausgaben wurden als fehlerbehaftet identifiziert, sagt die aus Österreich zum EuRH entsandte Helga Berger. In Zahlen umgerechnet sind das knapp 20 Milliarden Euro, die von den EU-Buchprüfern beanstandet wurden.

Der sogenannte Kohäsionsfonds, mit dem Regionalentwicklung ebenso gefördert wird wie Programme gegen Jugendarbeitslosigkeit oder Umwelt- und Verkehrsprojekte, macht rund ein Drittel des EU-Budgets aus. Größter Empfänger von EU-Kohäsionsmitteln ist Polen, gefolgt von Italien, Spanien, Portugal, Ungarn, Tschechien, Rumänien und Griechenland sowie Deutschland. Auf diese neun EU-Staaten entfallen insgesamt 76 Prozent der kohäsionspolitischen Ausgaben – und sie tragen zu 91 Prozent der vom Hof auf Basis von repräsentativen Stichproben geschätzten Fehlerquote bei.

 
Defizitverfahren gegen sieben EU-Länder
Der Rat der EU hat heute die von der EU-Kommission gegen Belgien, Frankreich, Italien, Ungarn, Malta, Polen und die Slowakei eröffneten Defizitverfahren bestätigt. Das gegen Rumänien bereits aktive Verfahren soll weiterlaufen.

Nach den Maastricht-Obergrenzen dürfen die Mitgliedsstaaten drei Prozent Budgetdefizit und 60 Prozent Gesamtverschuldung nicht überschreiten. Geschieht das, werden Defizitverfahren eingeleitet, die zur Korrektur der Defizite führen sollen.

 
Kampf gegen Pleite
Porsche springt Tojner bei Varta zur Seite
Dem strauchelnden Batteriekonzern Varta ist offenbar ein entscheidender Schritt in Richtung Sanierung gelungen. Laut einer Aussendung vom Samstag einigten sich die Gläubiger sowie der österreichische Großaktionär Michael Tojner auf ein Sanierungskonzept, das einen Schuldenschnitt von 485 Millionen auf 200 Mio. Euro vorsieht. Parallel dazu schießt Tojner gemeinsam mit dem Sportwagenbauer Porsche frisches Kapital in Höhe von 60 Mio. Euro zu.

Die übrigen Aktionärinnen und Aktionäre gehen damit leer aus, da das Grundkapital der Gesellschaft auf null gesetzt wird, wie aus der Aussendung des deutschen Unternehmens hervorgeht. Konkret sieht das Konzept den Unternehmensangaben zufolge den Einstieg einer vom bisherige Varta-Mehrheitseigner Tojner kontrollierten Gesellschaft (MT InvestCo) sowie einer Porsche-Beteiligungsgesellschaft als neuen Gesellschafter vor.

 
Zurück
Oben