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Wirtschaft EU

Die EU will mehr eigenes Lithium, bringt viele Projekte aber nicht voran
In vielen Ländern in Europa blockieren Proteste und hohe Kosten den Lithium-Abbau. Könnte sich dadurch auch die Energiewende verzögern?

Wirklich gesehen haben es noch die wenigsten. Jenes silbrig-graue Metall, das die Grundlage für die Energiewende sein soll: Lithium. Meist kommt es nur in so geringen Konzentrationen vor, in Fleisch und Fisch etwa oder im menschlichen Körper, im Meerwasser und im Gestein, dass es kaum ins Gewicht fällt. In wirklich größeren Mengen steckt es vor allem in Batterien von E-Autos – rund zehn Kilogramm Lithium sind es pro Batterie – und in Salzlagerstätten oder in einigen Vorkommen unter der Erde.

Vorkommen, wie es sie nicht nur in Australien, China oder Chile gibt, sondern auch in Europa – in Spanien etwa, Portugal, Finnland, Deutschland, Serbien und auch in Österreich. Lange Zeit wenig beachtet, sollen diese Vorkommen der EU in Zukunft zu neuer Unabhängigkeit bei der Lithium-Versorgung verhelfen und damit auch die Energiewende vorantreiben.

 
EU genehmigt Fünf-Milliarden-Beihilfe für Chipfabrik in Dresden
Die Beihilfe von fünf Milliarden Euro dient der Versorgung Europas mit Halbleitern

Der Bau der ersten europäischen Chipfabrik von TSMC hat am Dienstag eine wichtige Hürde genommen. Die Europäische Union (EU) gebe grünes Licht für die milliardenschweren deutschen Staatshilfen für das Halbleiterwerk des weltgrößten Auftragsfertigers, gab EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen anlässlich der Grundsteinlegung der TSMC-Fabrik in Dresden bekannt.

"Aber das ist erst der Anfang", betonte von der Leyen. Sie wolle im neuen EU-Haushaltsplan einen neuen Fonds für Investitionen in strategisch wichtige Technologien vorschlagen. "Die nächste EU-Kommission muss und wird eine Investitionskommission sein."

 
E-Auto-Zölle
China übt weiter Kritik an EU
Im Streit über Sonderzölle auf Elektroautos hat China am Mittwoch neuerlich Kritik an der EU geübt. Das chinesische Handelsministerium kündigte seinerseits Antisubventionsuntersuchungen gegen importierte Milchprodukte aus der EU an. Aus Brüssel hieß es unterdessen, dass die Einführung der Zölle noch nicht endgültig fixiert sei.

Brüssels Antisubventionsuntersuchung sei ein Akt des unlauteren Wettbewerbs unter dem Deckmantel des fairen Wettbewerbs und stehe im Widerspruch zu den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO), hieß es aus dem chinesischen Handelsministerium. Brüssel habe in der endgültigen Entscheidung die Ansichten Chinas nicht vollständig berücksichtigt und beharre auf seinem falschen Vorgehen, wurde bemängelt.

 
„Der China-Schock zerstört Europas Kernindustrie“
Vor zwanzig Jahren traf der erste China-Schock die USA. Jetzt gefährdet der zweite das wirtschaftliche Rückgrat Deutschlands, warnt der Ökonom Sander Tordoir.

Herr Tordoir, Sie sprechen von einem zweiten China-Schock, der die deutsche Wirtschaft bedroht. Das Land hat schon viele Industrien verloren und sich doch immer angepasst. Warum ist es diesmal anders?
Es gibt drei Hauptgründe. Erstens sind die Unterschiede in den Branchen sehr wichtig. Der erste China-Schock in den Nullerjahren bestand aus Textilien, Unterhaltungselektronik und anderen günstigen Massenwaren. Das traf Europa viel weniger, auch wenn Frankreich und Großbritannien Arbeitsplätze in diesen Industrien verloren haben. Das industrielle Herz Europas in den Niederlanden und Deutschland war aber weniger betroffen, weil die Industrie hier höherwertige Produkte herstellt. Der zweite China-Schock ist jetzt aber in genau den Branchen, in denen vor allem Deutschland gut ist: Autos, Maschinen und Chemie. Chinas Autoexporte haben sich seit 2020 versechsfacht, und der Boom hält an.

 
„Existenzielle Herausforderung“ – Draghi fordert massive Milliardeninvestitionen in der EU
Die Wirtschaft in Europa steht angesichts von Krisen und zunehmender Konkurrenz unter Druck. Ein Bericht des EZB-Chefs Mario Draghi zeigt die Schwächen auf. Angesichts der Konkurrenz aus den USA und China warnt Draghi vor einer „existenziellen Herausforderung“.

Der frühere italienische Regierungschef und Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat die EU zu „massiven“ Investitionen in Wirtschaft, Verteidigung und Klimaschutz aufgerufen. Nötig seien „zusätzlich jährliche Mindestinvestitionen von 750 bis 800 Milliarden Euro“, schreibt Draghi in einem Strategiebericht zur EU-Wettbewerbsfähigkeit, den er am Montag in Brüssel vorstellte. Dafür empfahl er die Aufnahme neuer Gemeinschaftsschulden wie zuletzt in der Corona-Pandemie.

 
Zwischen Verbrenner und Elektro
Autobranche in der Übergangskrise
Die Lage der europäischen Autoindustrie ist angespannt wie selten zuvor, sind sich Expertinnen und Experten sicher. Die schwächelnde Nachfrage nach E-Autos bringt Autobauer und in der Folge die Zulieferindustrie in die Bredouille. In China wurden unterdessen erstmals mehr E- und Hybridautos als Verbrenner verkauft, wie es am Montag hieß. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht die deutsche Politik und die EU mit schuld an der Krise.

Das Festhalten der Politik am Verbrennermotor sowie das Aus der Umweltprämie beim Kauf von E-Autos im vergangenen Jahr in Deutschland sei für die Schwäche der europäischen Autoindustrie verantwortlich. Durch den „unüberlegten“ Stopp der Umweltprämie seien die Verkaufszahlen von E-Autos eingebrochen, erklärte Dudenhöffer am Montag. Hinzu komme „das Gerede vieler konservativer Politiker, die eine blumige Zukunft des Verbrennungsmotors malen und in traumtänzerischer Weise Syn-Fuels, für die es bisher keinerlei industrielles Konzept gibt, in den Himmel loben“.

 
Milliarden für Investitionen, ein Kommissar gegen Bürokratie: Lässt sich so Europas Abstieg aufhalten?
Die USA seien produktiver, und China schnappe Europas Unternehmen immer mehr Marktanteile weg. Ex-Notenbankchef Mario Draghi will deshalb mit einem bunten Mix an Maßnahmen Europas Wirtschaft stärken. Dafür gibt es Lob – und Einwände

Es ist eine Ironie der Geschichte. Der Ökonom und ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, legte am Montag seinen langerwarteten Bericht dazu vor, wie die EU wieder wettbewerbsfähiger werden könnte. Eine zentrale Forderung Draghis lautet, den Binnenmarkt in Europa zu stärken. Es brauche weniger Barrieren zwischen den 27 Mitgliedsländern, insbesondere für Unternehmen. Just am gleichen Tag ordnete die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) in Berlin die Wiedereinführung von Kontrollen an allen deutschen Landesgrenzen ab kommender Woche an. Statt weniger, wird es also zunächst mehr Barrieren geben.

 
0,25-Prozent-Schritt erwartet
EZB vor erneuter Zinssenkung
Nach der Zinswende im Juni, als die Europäische Zentralbank (EZB) erstmals nach Jahren die Zinsen um 0,25 Prozent gesenkt hat, steht am Donnerstag wohl der zweite Schritt nach unten an. Die Finanzmärkte gehen fest davon aus, dass EZB-Chefin Christine Lagarde den Einlagensatz um einen Viertelprozentpunkt auf 3,50 Prozent senken wird.

Viele Börsenprofis erwarten, dass die abflauende Inflation auch künftig den Weg für eine weitere geldpolitische Lockerung ebnet. Die Notenbanker dürften aber vorsichtig bleiben: Hinweise auf anschließende Schritte werden nicht erwartet.

Sinkende Energiepreise haben die Inflationsrate in der Euro-Zone im August auf den niedrigsten Stand seit gut drei Jahren gedrückt. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich nur noch um durchschnittlich 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit lag die Teuerungsrate nur noch knapp über dem Ziel der EZB von zwei Prozent. Im Vormonat Juli war sie noch bei 2,6 Prozent gelegen. All das ist aber nichts verglichen mit den Rekordwerten von fast elf Prozent im Oktober 2022.

 
Insider: Nur Malta und Dänemark halten Schuldenabbaufrist ein
Nur Malta und Dänemark werden Insidern zufolge ihre Pläne zum Schuldenabbau fristgerecht bis zum 20. September bei der EU-Kommission einreichen.

Das verlautete gestern aus EU-Kreisen. Die meisten anderen EU-Länder wollen ihre Konzepte den Angaben zufolge im Oktober einreichen, Österreich – neben Litauen, Rumänien, Belgien und Frankreich – sogar noch später.

Die restlichen Länder wollen den Insidern zufolge ihre Entschuldungs-, Reform- und Investitionspläne mit der Vorlage ihrer Budgetentwürfe für 2025 am 15. Oktober verbinden. Nach Vorlage und Annahme aller Entwürfe durch die Kommission sollen diese im Dezember und Jänner von den EU-Finanzministern verabschiedet werden.

 
Europas Börsen schnellen nach oben
Nach der kräftigen Zinssenkung in den USA haben die wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Donnerstagvormittag die Kursgewinne ausgeweitet und sich zu Mittag klar fester präsentiert. Der DAX kletterte auf ein neues Rekordhoch.

Der Euro-Stoxx-50 gewann bis Mittag 1,78 Prozent auf 4.920,43 Einheiten. Der deutsche Aktienindex DAX erreichte einen weiteren Höchststand. An der Börse in Frankfurt am Main übersprang der Index erstmals die Marke von 19.000 Punkten. Die starke Leitzinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) vom Mittwochabend sorgte auf den Aktienmärkten weltweit für Höhenflüge.

 
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