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Wirtschaftskrise und Religion

http://www.zfwu.de/fileadmin/pdf/1_2010/zfwu_11_1_12_Leins.pdf

hier ein Text zum Islamic Banking.

@ Afroasiatis, ich finde es interessant, dass du Weber ansprichst, weil ich genau jetzt Literatur gesammelt habe, um eine Hausarbeit über seine "Zwischenbetrachtung: Theorie der Stufen und Richtungen religiöser Weltablehnung" zu schreiben, die eben die Fragestellung aufwirft, ob der protestantische Wirtschaftsethos weltweit eine universalgeschichtliche Entwicklung durchgemacht hat oder sich Kapitalismus unabhängig von diesem entwickelt hat. Schick mal alles was du drüber weißt :D nee ernsthaft, ich find's ein interessantes Thema, aber ich denke, wenn man sich Nationen wie China ansieht, sieht man, dass Kapitalismus auch im Rahmen anderer Wertvorstellungen funktioniert, er brauchte lediglich ein Modellbeispiel, das zeigte, wie "gut" er funktioniert, um das anderswo an andere Kulturen adaptiert zu werden.
 
Ich setze mich gerade damit auseinander, weil diese Arbeitsethik und das Kapitalismusverständnis aktuell in Anatolien kopiert und statt protestantische, islamische Elemente aufgegriffen werden. Ist sehr interessant, danke für den Link, Bambi.
 
Ich setze mich gerade damit auseinander, weil diese Arbeitsethik und das Kapitalismusverständnis aktuell in Anatolien kopiert und statt protestantische, islamische Elemente aufgeriffen werden. Ist sehr interessant, danke für den Link, Bambi.

So wie Leins das islamische Wirtschaftssystem erklärt (er bezieht sich mit seinen empirischen Beobachtungen aber auf Bahrain, ganz wichtig), ist es tatsächlich aber nicht unbedingt kapitalistisch. Es geht sogar so weit, dass sich im Gegensatz zu konventionellem Banking Bank und Kunde Gewinne bzw Verluste teilen. Sprich, wenn ein Kunde ein Verlustgeschäft macht, kann die Bank nix von ihm verlangen. Gewisse Branchen werden auch komplett ausgeklammert in Puncto Investititionen, also logischerweise alles mit Alkohol, Schwein etc. Mir war nach dem Text ein wenig schleierhaft, wo da die Gewinne herkommen, wobei es am Ende ein wenig relativiert wird.
 
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Ich habe 'entwickelt' in diesem Kontext durch und durch positiv konnotiert. Nehmen wir doch Finnland als klassisches Beispiel. Das Land ist doch jeder katholischen, orthodoxen und muslimischen Nation in fast allen Bereichen voraus. Was also soll dort 'nicht unbedingt besser sein'?

Die USA willst Du nicht als Positiv-Beispiel akzeptieren. Das kritisiere ich. Das Land hat Jahrzehnte des großen Wohlstands hinter sich und ist trotz Krise immer noch reicher als eine Reihe von anderen Staaten. Hier, denke ich, bist Du zu sehr fixiert auf die letzten Jahre. Dagegen waren die von mir aufgezählten - und von dir bestätigten - Staaten schon 'immer' 'rückständiger'. Verstehst Du, was ich meine?

Also zu USA: Ich akzeptiere sie als gutes Beispiel, wenn wir über den allgemeinen Entwicklungsstand sprechen. In deinem ersten Post aber hast du spezifisch über die Wirtschaftskrise gesprochen, und in diesem Sinne sind sie kein gutes Beispiel.

Zu Finland und generell die Beziehung entwickelt-positiv: Finland ist da nicht das beste Beispiel, um das zu verdeutlichen was ich meine. Weil die skandinavischen Länder die "beste", menschlichste Variante des Kapitalismus darstellen. Wenn man aber andere Länder als Beispiele nimmt, z.B. USA (oder Großbritannien), merkt man, dass in vielen Bereichen eigentlich schlechter da stehen, als Länder die weniger entwickelt sind. Z. B. soziale Ungleichheiten, Gesundheitsversorgung, öffentlicher Verkehr etc. Auch wenn man z.B. Deutschland nimmt und es mit Griechenland vergleicht, gibt es auch Bereiche in denen Griechenland in besserer Lage ist, obwohl und gerade weil es weniger entwickelt ist: das beste Beispiel ist hier Umweltbelastung.
 
Schon aufgefallen?
Kein Land was mit Z anfängt ist momentan in einer guten wirtschaftlichen Verfassung....
Wohingegen 42% der Länder die mit V anfangen sehr einflussreich sind.
 
So wie Leins das islamische Wirtschaftssystem erklärt (er bezieht sich mit seinen empirischen Beobachtungen aber auf Bahrain, ganz wichtig), ist es tatsächlich aber nicht unbedingt kapitalistisch. Es geht sogar so weit, dass sich im Gegensatz zu konventionellem Banking Bank und Kunde Gewinne bzw Verluste teilen. Sprich, wenn ein Kunde ein Verlustgeschäft macht, kann die Bank nix von ihm verlangen. Gewisse Branchen werden auch komplett ausgeklammert in Puncto Investititionen, also logischerweise alles mit Alkohol, Schwein etc. Mir war nach dem Text ein wenig schleierhaft, wo da die Gewinne herkommen, wobei es am Ende ein wenig relativiert wird.

Schau mal:

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Hier die ganze Arte-Doku:

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Ist eigentlich genau das, worüber Du schreiben willst. In dieser Doku wird auch der Unterschied zwischen dem "arabischen" Aufschwung und dem "türkischen" angesprochen. So ein bisschen, wenn Du aufpasst, siehst du bei den Erklärungen der türk. Geschäftsleute das protestantische Modell und Verständnis aufblitzen.
 
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