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Wissenschaftsnews

Das Geheimnis des Grabs von Tutanchamun

Der Fund wäre eine Sensation: Wissenschaftler hegen den Verdacht, dass hinter einer Wand im Grab des ägyptischen Pharaos Tutanchamun die Königin Nofretete bestattet ist. Jetzt stärken Radaranalysen die Vermutung.
Tutanchamun-Grab: Radarmessung deutet auf Grab der Nofretete hin - SPIEGEL ONLINE
Naja, wenn ich das richtig sehe, dann muss man halt durch eine bemalte Wand bohren, also eine historisch bedeutsame Wand, und das macht man ungern
 
[h=3]Die Gentechnik-Sicherheitsdebatte ist vorbei[/h]Verfasst von Amardeo Sarma 27. Mai 2016 in Gentechnik, GWUP, Pseudowissenschaft und Wissenschaft.2 Kommentare
von Mark Lynas
 WfMYGNXUKMT4iXT1hYSERVVd3Y3N7MwcfCwcfG3hvScLd08rZ18zd38ITPp1o4ekHG2o2sXSDrwCAzqdomttom1hqG5mr6JtpGVqo6Jkqahqo6JjrGNma27laO3sZWLjrGtpoGVjoG1upaZgoqugqqujKK6rIK6tJyqrIK6spqumqaBgCC6Lj27PCoZAAAAABJRU5ErkJggg==

Die Gentechnik-Debatte ist vorüber – wieder einmal. Die renommierten US-amerikanischen Nationalen Akademien der Wissenschaft, Ingenieurwissenschaften und Medizin haben den bisher weitreichendsten Bericht veröffentlicht, der jemals in der Wissenschaft über genetisch veränderte Lebensmittel und Nutzpflanzen zusammengestellt wurde.
Die Schlussfolgerung ist eindeutig: Nachdem sie hunderte wissenschaftliche Publikationen zum Thema bewerteten, stundenlang die Aussagen von Aktivisten anhörten und hunderte Kommentare aus dem allgemeinen Publikum in Betracht zogen, schreiben die Autoren, dass sie keine fundierten Belege dafür finden konnten, dass gentechnisch veränderte Erzeugnisse weniger sicher als nicht gentechnisch veränderte Erzeugnisse sind.
Der Prozess der Nationalen Akademien war beeindruckend umfassend und einvernehmlich. Wie im Vorwort zum Bericht vermerkt wurde, nahmen die Wissenschaftler „alle Kommentare“ als „konstruktive Herausforderungen“ auf und zogen sie sorgsam in Betracht.
Geduldig räumte das Expertenkomitee dem vom yogischen Flieger zu Anti-Gentechnik-Aktivisten mutierten Jeffrey Smith großzügig 20 Minuten ein, in denen er seine übliche Aussage verbreitete, dass genetisch modifizierte Lebensmittel für so gut wie jede denkbare moderne Erkrankung verantwortlich seien.
Auch Greenpeace machte auf Einladung eine Aussage, ebenso Giles-Eric Séralini. Dem französischen Professor widerfuhr die ultimative Demütigung, dass er seine Publikation übereine erhöhte Tumorrate bei GVO-gefütterten Ratten 2013 zurückziehen musste.
Jede Behauptung wurde einzeln untersucht. Verursachen gentechnisch veränderte Lebensmittel Krebs? Nein: In den USA, wo genetisch veränderte Lebensmittel häufig sind, kommt es über die Jahre ebenso zu Schwankungen der Krebshäufigkeit wie in Großbritannien, wo genetisch veränderte Lebenmittel fast unbekannt sind.
Wie steht es mit Nierenleiden aus? Die Häufigkeit in den USA hat sich kaum verändert. Starkes Übergewicht oder Diabetes? Es gibt es keine publizierten Belege für die Hypothese eines Zusammenhangs zwischen ihnen und gentechnisch veränderten Lebensmittel. Zöliakie? Wieder kein bedeutender Unterschied zwischen den zwei Ländern.
Allergien? Das Komitee fand wiederum keinen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von gentechnisch veränderten Lebensmitteln und einen Anstieg bei der Prävalenz von Lebensmittelallergien. Autismus? Auch hier gab es im Vergleich zwischen den USA und Großbritannien keine Belege für die Hypothese eines Zusammenhangs.
In einer rationalen Welt wäre jeder, der zuvor Befürchtungen über die gesundheitlichen Auswirkungen von GVOs hatte, nun erleichtert und würde beginnen, nach wissenschaftlich begründeten Erklärungen für besorgniserregende Tendenzen bei gesundheitlichen Problemen wie Diabetes, Autismus und Lebensmittelallergien suchen.
Doch sind psychologische Assoziationen, die sich über Jahre gebildet haben, schwierig zu lösen. Eine Umfrage des Pew Research Center aus dem Jahr 2010 ergab, dass nur 37 Prozent der US-Bevölkerung gentechnisch veränderte Lebensmittel als sicher einschätzen. Unter den Wissenschaftlern der US-amerikanischen AAAS (American Association for the Advancement of Science) sind es dagegen 88 Prozent.
Die Kluft ist größer als bei anderen kontroversen Themen der Wissenschaft, etwa Klimawandel, Evolution und Impfungen für Kinder. Diese eingefahrenen Einstellungen werden nicht über Nacht verschwinden, insbesondere, weil sie dauernd von einer lautstarken und gut finanzierten Anti-GMO Lobby verstärkt werden.
Es gibt auch Abhängigkeiten von politischen Entscheidungen. Das Gentechnik-Kennzeichnungsgesetz von Vermont in den USA wird ab 1. Juli Lebensmittelhersteller und Händler in ein Chaos stürzen, da dort explizit davon ausgegangen wird, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel unsicher sein können. In der Präambel steht:
There is a lack of consensus regarding the validity of the research and science surrounding the safety of genetically engineered foods, [such foods] potentially pose risks to health [and] safety.”
Übersetzung:
Es fehlt ein Konsens bezüglich der Validität der Forschung und der Wissenschaft um die Sicherheit von genetisch veränderten Lebensmitteln; solche Lebensmittel können ein Risiko für Gesundheit und Sicherheit darstellen.”
Werden die Gesetzgeber von Vermont ihr Gesetz nun revidieren, da sie ganz klar am falschen Ende des wissenschaftlichen Konsenses stehen? Natürlich nicht.
Der Bericht der Nationalen Akademien dürfte für die Umweltbewegung besonders unangenehm zu lesen sein. Viele der führenden Gruppen, die dort organisiert sind, zeigen eine ausgeprägte Leugnung der Wissenschaft in dieser Frage.
Eine führende Sprecherin von “Friends of the Earth” (in Deutschland vom BUND vertreten) tat den Bericht als irreführend ab, noch bevor sie ihn überhaupt gelesen hatte. Die Website der Gruppierung behauptet, „viele Studien“ würden zeigen, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel „erhebliche Risiken“ für die Gesundheit von Menschen darstellen.
Eine andere Umweltorganisation – “Food and Water Watch” – veröffentlichte eine Widerlegung noch vor der Veröffentlichung des Berichtes. Im Sinne einer Verschwörung warf sie den Nationalen Akademien vor, unaufgedeckte Verbindungen zu Monsanto zu haben, bevor sie nochmals ihre Ansicht bekräftigte:
There is no consensus, and there remains a very vigorous debate among scientists [...] about the safety and merits of this technology.”
Übersetzung:
Es gibt keinen Konsens und es bleibt eine lebhafte Debatte unter Wissenschaftlern über die Sicherheit und Vorzüge dieser Technologie.”
Trotz dieser scharfen Leugnungen ist es eine Tatsache, dass über die Sicherheit von gentechnisch veränderten Lebensmittel nicht mehr debattiert wird als über die Realität des Klimawandels, wo grüne Gruppen den wissenschaftlichen Konsens aggressiv verteidigen.
Die Ironie der ganzen Affäre geht tiefer: Viele Strategien, die zur Verteuflung von GVOs angewandt werden, könnten direkt aus dem Klimawandel-Leugnungs-Drehbuch stammen. Es gibt dort genau die gleichen „Kein-Konsens“-Aussagen von selbsternannten Experten.
Nun, mehr als 300 „Wissenschaftler und juristische Experten“ hätten ein „Kein-Konsens-zur-GVO- Sicherheit“- Statement unterschrieben, wie uns Greenpeace erinnert.
Dies hört sich viel an, bis man es mit den 30.000 „amerikanische Wissenschaftlern“ vergleicht,die eine Petition unterschrieben haben sollen, der zufolge es keinen überzeugenden wissenschaftlichen Beweis für die Verbindung zwischen CO2 und Klimawandel gibt. Diese Petition wird von Greenpeace (in meinen Augen zu recht) ignoriert.
Es gibt auch einen besorgniserregenden Trend zur Belästigung von Wissenschaftlern, die in gutem Glauben handeln. Genauso wie führende Republikaner auf schändliche Art und Weise Klimaexperten mit politisch motivierten Vorladungen drangsalieren, hat eine Anti-GVO-Gruppe namens “US Right to Know” Dutzende Genetiker und Molekularbiologen an öffentlichen Universitäten mit wiederholten „Freedom of Information Act“-Anfragen zur Herausgabe privater Emails aufgefordert.
In einigen Fällen erhielten Wissenschaftler aufgrund entsprechender Kampagnen Todesdrohungen. Ihre Labor- und Privatadressen wurden über soziale Medien verbreitet.
Es gibt im Übrigen durchaus Raum für echte Differenzen. Der Bericht der Nationalen Akademien war bemüht, auch auf Schwierigkeiten und Nachteile von GVOs hinzuweisen.
Die übermäßige Anwendung von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen hätte zur Evolution von Resistenzen geführt, sowohl bei Unkräutern als auch bei Insekten. Auch könnte die Dominanz der Industrie dazu führen, dass der Zugang von kleinen Bauern in ärmeren Ländern zu verbessertem Saatgut behindert würde. Die GVO-Kennzeichnung könnte das Vertrauen in ein transparentes Lebensmittelsystem steigen.
Aber diese echten Debatten stehen außerhalb der Debatte über die Sicherheit von GVOs. Letztere ist nun definitiv ad acta gelegt worden.
Halten wir also nochmals klar fest: Die Sicherheitsdebatte ist vorbei. Wenn Sie ihre Kinder impfen lassen und glauben, dass der Klimawandel stattfindet, sollten Sie aufhören, Angst vor genetisch veränderten Lebensmitteln zu haben.
Zum Autor:
Mark Lynas ist Autor und ein Vorkämpfer in Sachen Klimawandel und ein Visiting Fellow an der Cornell Alliance for Science. Er ist Autor von “Six Degrees: Our Future On A Hotter Planet”
Dieser Artikel erschien am 23. Mai 2016 auf Englisch bei der Cornell Alliance for Science (Cornell Allianz für Wissenschaft). Wir danken Mark Lynas dafür, dass er die deutsche Version für den GWUP-Blog freigegeben hat.
Falls Sie möchten, dass Mark Lynas direkt antwortet, schreiben Sie bitte Ihre Kommentare auf Englisch. Fragen auf Deutsch beantwortet Amardeo Sarma ggf. in Absprache mit Mark Lynas.


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[h=3]Die Gentechnik-Sicherheitsdebatte ist vorbei[/h]Verfasst von Amardeo Sarma 27. Mai 2016 in Gentechnik, GWUP, Pseudowissenschaft und Wissenschaft.2 Kommentare
von Mark Lynas
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Die Gentechnik-Debatte ist vorüber – wieder einmal. Die renommierten US-amerikanischen Nationalen Akademien der Wissenschaft, Ingenieurwissenschaften und Medizin haben den bisher weitreichendsten Bericht veröffentlicht, der jemals in der Wissenschaft über genetisch veränderte Lebensmittel und Nutzpflanzen zusammengestellt wurde.
Die Schlussfolgerung ist eindeutig: Nachdem sie hunderte wissenschaftliche Publikationen zum Thema bewerteten, stundenlang die Aussagen von Aktivisten anhörten und hunderte Kommentare aus dem allgemeinen Publikum in Betracht zogen, schreiben die Autoren, dass sie keine fundierten Belege dafür finden konnten, dass gentechnisch veränderte Erzeugnisse weniger sicher als nicht gentechnisch veränderte Erzeugnisse sind.
Der Prozess der Nationalen Akademien war beeindruckend umfassend und einvernehmlich. Wie im Vorwort zum Bericht vermerkt wurde, nahmen die Wissenschaftler „alle Kommentare“ als „konstruktive Herausforderungen“ auf und zogen sie sorgsam in Betracht.
Geduldig räumte das Expertenkomitee dem vom yogischen Flieger zu Anti-Gentechnik-Aktivisten mutierten Jeffrey Smith großzügig 20 Minuten ein, in denen er seine übliche Aussage verbreitete, dass genetisch modifizierte Lebensmittel für so gut wie jede denkbare moderne Erkrankung verantwortlich seien.
Auch Greenpeace machte auf Einladung eine Aussage, ebenso Giles-Eric Séralini. Dem französischen Professor widerfuhr die ultimative Demütigung, dass er seine Publikation übereine erhöhte Tumorrate bei GVO-gefütterten Ratten 2013 zurückziehen musste.
Jede Behauptung wurde einzeln untersucht. Verursachen gentechnisch veränderte Lebensmittel Krebs? Nein: In den USA, wo genetisch veränderte Lebensmittel häufig sind, kommt es über die Jahre ebenso zu Schwankungen der Krebshäufigkeit wie in Großbritannien, wo genetisch veränderte Lebenmittel fast unbekannt sind.
Wie steht es mit Nierenleiden aus? Die Häufigkeit in den USA hat sich kaum verändert. Starkes Übergewicht oder Diabetes? Es gibt es keine publizierten Belege für die Hypothese eines Zusammenhangs zwischen ihnen und gentechnisch veränderten Lebensmittel. Zöliakie? Wieder kein bedeutender Unterschied zwischen den zwei Ländern.
Allergien? Das Komitee fand wiederum keinen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von gentechnisch veränderten Lebensmitteln und einen Anstieg bei der Prävalenz von Lebensmittelallergien. Autismus? Auch hier gab es im Vergleich zwischen den USA und Großbritannien keine Belege für die Hypothese eines Zusammenhangs.
In einer rationalen Welt wäre jeder, der zuvor Befürchtungen über die gesundheitlichen Auswirkungen von GVOs hatte, nun erleichtert und würde beginnen, nach wissenschaftlich begründeten Erklärungen für besorgniserregende Tendenzen bei gesundheitlichen Problemen wie Diabetes, Autismus und Lebensmittelallergien suchen.
Doch sind psychologische Assoziationen, die sich über Jahre gebildet haben, schwierig zu lösen. Eine Umfrage des Pew Research Center aus dem Jahr 2010 ergab, dass nur 37 Prozent der US-Bevölkerung gentechnisch veränderte Lebensmittel als sicher einschätzen. Unter den Wissenschaftlern der US-amerikanischen AAAS (American Association for the Advancement of Science) sind es dagegen 88 Prozent.
Die Kluft ist größer als bei anderen kontroversen Themen der Wissenschaft, etwa Klimawandel, Evolution und Impfungen für Kinder. Diese eingefahrenen Einstellungen werden nicht über Nacht verschwinden, insbesondere, weil sie dauernd von einer lautstarken und gut finanzierten Anti-GMO Lobby verstärkt werden.
Es gibt auch Abhängigkeiten von politischen Entscheidungen. Das Gentechnik-Kennzeichnungsgesetz von Vermont in den USA wird ab 1. Juli Lebensmittelhersteller und Händler in ein Chaos stürzen, da dort explizit davon ausgegangen wird, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel unsicher sein können. In der Präambel steht:
There is a lack of consensus regarding the validity of the research and science surrounding the safety of genetically engineered foods, [such foods] potentially pose risks to health [and] safety.”
Übersetzung:
Es fehlt ein Konsens bezüglich der Validität der Forschung und der Wissenschaft um die Sicherheit von genetisch veränderten Lebensmitteln; solche Lebensmittel können ein Risiko für Gesundheit und Sicherheit darstellen.”
Werden die Gesetzgeber von Vermont ihr Gesetz nun revidieren, da sie ganz klar am falschen Ende des wissenschaftlichen Konsenses stehen? Natürlich nicht.
Der Bericht der Nationalen Akademien dürfte für die Umweltbewegung besonders unangenehm zu lesen sein. Viele der führenden Gruppen, die dort organisiert sind, zeigen eine ausgeprägte Leugnung der Wissenschaft in dieser Frage.
Eine führende Sprecherin von “Friends of the Earth” (in Deutschland vom BUND vertreten) tat den Bericht als irreführend ab, noch bevor sie ihn überhaupt gelesen hatte. Die Website der Gruppierung behauptet, „viele Studien“ würden zeigen, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel „erhebliche Risiken“ für die Gesundheit von Menschen darstellen.
Eine andere Umweltorganisation – “Food and Water Watch” – veröffentlichte eine Widerlegung noch vor der Veröffentlichung des Berichtes. Im Sinne einer Verschwörung warf sie den Nationalen Akademien vor, unaufgedeckte Verbindungen zu Monsanto zu haben, bevor sie nochmals ihre Ansicht bekräftigte:
There is no consensus, and there remains a very vigorous debate among scientists [...] about the safety and merits of this technology.”
Übersetzung:
Es gibt keinen Konsens und es bleibt eine lebhafte Debatte unter Wissenschaftlern über die Sicherheit und Vorzüge dieser Technologie.”
Trotz dieser scharfen Leugnungen ist es eine Tatsache, dass über die Sicherheit von gentechnisch veränderten Lebensmittel nicht mehr debattiert wird als über die Realität des Klimawandels, wo grüne Gruppen den wissenschaftlichen Konsens aggressiv verteidigen.
Die Ironie der ganzen Affäre geht tiefer: Viele Strategien, die zur Verteuflung von GVOs angewandt werden, könnten direkt aus dem Klimawandel-Leugnungs-Drehbuch stammen. Es gibt dort genau die gleichen „Kein-Konsens“-Aussagen von selbsternannten Experten.
Nun, mehr als 300 „Wissenschaftler und juristische Experten“ hätten ein „Kein-Konsens-zur-GVO- Sicherheit“- Statement unterschrieben, wie uns Greenpeace erinnert.
Dies hört sich viel an, bis man es mit den 30.000 „amerikanische Wissenschaftlern“ vergleicht,die eine Petition unterschrieben haben sollen, der zufolge es keinen überzeugenden wissenschaftlichen Beweis für die Verbindung zwischen CO2 und Klimawandel gibt. Diese Petition wird von Greenpeace (in meinen Augen zu recht) ignoriert.
Es gibt auch einen besorgniserregenden Trend zur Belästigung von Wissenschaftlern, die in gutem Glauben handeln. Genauso wie führende Republikaner auf schändliche Art und Weise Klimaexperten mit politisch motivierten Vorladungen drangsalieren, hat eine Anti-GVO-Gruppe namens “US Right to Know” Dutzende Genetiker und Molekularbiologen an öffentlichen Universitäten mit wiederholten „Freedom of Information Act“-Anfragen zur Herausgabe privater Emails aufgefordert.
In einigen Fällen erhielten Wissenschaftler aufgrund entsprechender Kampagnen Todesdrohungen. Ihre Labor- und Privatadressen wurden über soziale Medien verbreitet.
Es gibt im Übrigen durchaus Raum für echte Differenzen. Der Bericht der Nationalen Akademien war bemüht, auch auf Schwierigkeiten und Nachteile von GVOs hinzuweisen.
Die übermäßige Anwendung von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen hätte zur Evolution von Resistenzen geführt, sowohl bei Unkräutern als auch bei Insekten. Auch könnte die Dominanz der Industrie dazu führen, dass der Zugang von kleinen Bauern in ärmeren Ländern zu verbessertem Saatgut behindert würde. Die GVO-Kennzeichnung könnte das Vertrauen in ein transparentes Lebensmittelsystem steigen.
Aber diese echten Debatten stehen außerhalb der Debatte über die Sicherheit von GVOs. Letztere ist nun definitiv ad acta gelegt worden.
Halten wir also nochmals klar fest: Die Sicherheitsdebatte ist vorbei. Wenn Sie ihre Kinder impfen lassen und glauben, dass der Klimawandel stattfindet, sollten Sie aufhören, Angst vor genetisch veränderten Lebensmitteln zu haben.
Zum Autor:
Mark Lynas ist Autor und ein Vorkämpfer in Sachen Klimawandel und ein Visiting Fellow an der Cornell Alliance for Science. Er ist Autor von “Six Degrees: Our Future On A Hotter Planet”
Dieser Artikel erschien am 23. Mai 2016 auf Englisch bei der Cornell Alliance for Science (Cornell Allianz für Wissenschaft). Wir danken Mark Lynas dafür, dass er die deutsche Version für den GWUP-Blog freigegeben hat.
Falls Sie möchten, dass Mark Lynas direkt antwortet, schreiben Sie bitte Ihre Kommentare auf Englisch. Fragen auf Deutsch beantwortet Amardeo Sarma ggf. in Absprache mit Mark Lynas.
 
29. September 2016, 14:57 Uhr
Silicon Valley
Warum fünf Tech-Giganten gemeinsam künstliche Intelligenz erforschen


Ethische Richtlinien für Roboter und Algorithmen - dieses Ziel scheint Google, Amazon, Facebook, IBM und Microsoft so wichtig, dass sie dafür ihre Rivalität vergessen.
Von Andrian Kreye

Fünf Giganten der digitalen Industrie haben am vergangenen Mittwoch angekündigt, dass sie ihre Forschungen zur Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) bündeln wollen. Alphabet/Google, Amazon, Facebook, IBM und Microsoft haben dafür die "Partnership on Artificial Intelligence to Benefit People and Society" gegründet, auf deutsch in etwa eine Partnerschaft, damit künstliche Intelligenz den Menschen und der Gesellschaft zum Nutzen dient.

Man könnte nun eine Weltverschwörung des Silicon Valley vermuten. Immerhin handelt es sich hier um die fünf Konzerne, die international die größten Datenbanken und damit das Gros der globalen Datensätze besitzen. In Wahrheit ist die Gründung jedoch ein historischer Schritt, denn die Partnerschaft für künstliche Intelligenz soll vor allem garantieren, dass die Konzerne gemeinsame ethische Richtlinien für die Entwicklung künstlicher Intelligenz finden.
...
So viel gemeinsamer Wille ist selten im Silicon Valley. Es ist auch auffällig, wer auf der Liste fehlt. Apple, chinesische und russische IT-Giganten und vor allem Elon Musks Verbund internationaler KI-Forschungsinstitute Open AI bleiben außen vor. Gespräche mit Apple und Open AI seien allerdings schon angelaufen.
...
Nun werden Terminator-Maschinen, selbstherrliche Computer, wie man sie aus Filmen wie "2001" oder "Ex Machina" kennt, Science Fiction bleiben. Es ist auch nicht zu befürchten, dass KI einmal dem menschlichen Geist überlegen sein wird. Worum es nun geht, ist auch nicht nur die Kontrolle über Alltagsanwendungen wie Amazons Heim-KI Echo, selbstfahrende Autos oder dem von IBM entwickelten Computerprogramm Watson. Es geht um Grundlagenforschungen, die garantieren, dass in den frühen Codes der KI ethische Richtlinien und Kontrollmechanismen verankert werden, die Katastrophen verhindern, von denen man noch gar nicht weiß, welche Formen sie annehmen könnten.

Warum fünf Tech-Konzerne ihre KI-Forschung bündeln - Digital - Süddeutsche.de

 
Physiknobelpreis für drei Quantenforscher
...
Stockholm – Der heurige Physiknobelpreis geht an drei in den USA arbeitende Quantenforscher aus Großbritannien: zur einen Hälfte an den gebürtigen Schotten David J. Thouless (University of Washington), zur anderen an F. Duncan M. Haldane (Princeton University) aus England und J. Michael Kosterlitz (Brown University) aus Schottland. Die drei theoretischen Physiker wurden dafür ausgezeichnet, dass sie "die Geheimnisse exotischer Materiezustände enthüllten".

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fotos: univerity of cambridge/reuters, dominic reuter/brown university
Von links nach rechts: David Thouless, F. Duncan M. Haldane und J. Michael Kosterlitz.

...
Die Physik extrem dünner Schichten ist völlig anders als die der Welt um uns herum, und um sie theoretisch besser zu verstehen, verwendeten die drei Physiker sogenannte topologische Konzepte. Topologie als Teilgebiet der Mathematik befasst sich mit den Eigenschaften mathematischer Strukturen, die unter stetigen Verformungen erhalten bleiben, und kann die schrittweise Veränderung dieser Eigenschaften beschreiben. Mit der Topologie als Werkzeug konnten Michael Kosterlitz und David J. Thouless Anfang der 1970er-Jahre zeigen, dass entgegen der bis dahin geltenden Theorie Supraleitung, also der völlig verlustfreie Transport von Strom, auch in dünnen Schichten möglich ist. Solche dünnen, zweidimensionalen Schichten sind für Wissenschafter besonders interessant, weil dort eine völlig andere Physik als in der üblichen dreidimensionalen Welt vorherrscht.

Phasenübergänge

Das betrifft auch Phasenübergänge, beispielsweise das Schmelzen von Eis zu Wasser oder das Kondensieren von Dampf zu einer Flüssigkeit. Kosterlitz und Thouless erreichten mit ihrer Arbeit ein völlig neues Verständnis von Phasenübergängen in dünnen Schichten, "die als eine der bedeutendsten Entdeckungen in der Festkörperphysik des 20. Jahrhunderts gilt", so das Nobelkomitee. Das Wunderbare daran sei, dass dieser Kosterlitz-Thouless-Übergang (KT-Übergang) universell sei und bei verschiedenen zweidimensionalen Materietypen genutzt werden könne.
...
Physiknobelpreis für drei Quantenforscher - Nobelpreise 2016 - derStandard.at ? Wissenschaft


Chemienobelpreis für Konstrukteure von Nanomaschinen
...
Stockholm – Der heurige Chemienobelpreis geht an drei Forscher aus dem Bereich der Nanowissenschaften: den Franzosen Jean-Pierre Sauvage, den in den USA arbeitenden Schotten Sir J. Fraser Stoddart und den Niederländer Bernard L. Feringa. Die drei Preisträger wurden für "Design und Synthese von molekularen Maschinen" ausgezeichnet, so die Königlich-Schwedische Akademie.


nobelakt01.jpg

foto: reuters, vincent kessler/northwestern university/university of groningen
Die drei Chemienobelpreisträger von links nach rechts: Jean-Pierre Sauvage, Sir J. Fraser Stoddart und Bernard L. Feringa.

nanocar_1.jpg

illustration: karl-heinz ernst/empa
Modell eines 4 x 2 Nanometer kleinen Molekül-Autos, das auf seinen elektrisch angetriebenen Rädern über eine Kupferoberfläche fährt. Entwickelt wurde es von Neo-Nobelpreisträger Feringa zusammen mit Karl-Heinz Ernst von der Schweizer Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt.


Die heurigen Laureaten entwickelten Moleküle mit steuerbaren Bewegungen, die bei Zufuhr von Energie Aufgaben ausführen können. Die Akademie betonte unter Verweis auf die Entwicklung von Computern, wie Miniaturisierung von Technologie zu einer Revolution führen kann. Die drei Nobelpreisträger hätten Maschinen miniaturisiert, wodurch die Chemie eine neue Dimension erreicht habe.
...
Chemienobelpreis für Konstrukteure von Nanomaschinen - Nobelpreise 2016 - derStandard.at ? Wissenschaft
 
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