Das fiel auf:
Nicht nur ob des frühen Gegentores: Bosnien benötigte fast die Hälfte der ersten Halbzeit, um die greifbare Nervosität abzulegen. Überhastete Vorgehensweise, schlampiges Passspiel, zu dem sich selbst Torhüter Begovic mit zu schnellen - und ungenauen - Abstößen gesellte.
Argentiniens neukonzipiertes 3-1-5-1 funktionierte nicht, weil sich viele Einzelspieler schlecht bewegten: Zwar hatte Argentinien bei Ballbesitz nominelle Überlegenheit, der ballführende (meistens Mascherano) hatte aber oft nur eine Anspielstation. Einfach zu verteidigen.
Problem Lionel Messi: Der Angreifer ließ sich oft zurückfallen, wurde aber durch relativ einfache Mittel (Dopplung) zugestellt und produzierte Ballverluste en masse, weil er selten eine zweite Option bekam, als sich im Alleingang durchzusetzen.
Sabella reagierte nach der Pause auf die Problematik, brachte Higuain und Gago für Maxi und Campagnaro und stellte damit auf ein 4-4-2. Folge: Argentinien zwar nicht gefährlicher, aber deutlich aufgeräumter und sicherer im Passverkehr. Vor allem Gago sorgte für Stabilität.
Bosniens Aktivposten war Izet Hajrovic, der sich bewegte und selten die Position auf der rechten Seite hielt. Aber: Er war die große Ausnahme. Bosnien bemüht, aber zu durchsichtig im Offensivspiel - daher auch mit wenig Chancen. Mit etwas mehr Mut kann Bosnien die nächsten Spiele erfolgreich gestalten.