Das ist eben das, was ich kritisiere. Ich möchte dich bitten, mich nicht wie einen Vorredner mit dem Etikett eines Diasporaantiwestlers zu versehen, sondern sich offen in das hineinfühlen, was ich dir sagen will.
Vielmehr betrachte ich mich als Menschen, der Erfahrungen mit verschiedenen Kulturen gesammelt hat.
ok
Der Westen betreibt einen kulturellen Rassismus. Das bedeutet, dass er bei aller Verschiedenheit der verfügbaren Erscheinungen, für sich eine starke Exklusivität beansprucht. Es geht keinesfalls um Verharmlosung von Menschenrechtsverletzungen. Wenn zum Beispiel Frauen beschnitten werden, muss man ganz klar aufklären und dem entgegenwirken.
Nochmal: Kopftuchverbote beziehen sich nur auf staatliche Einrichtigen, und da gilt grundsätzlich, dass Religion rauszuhalten ist. Wer damit nicht klar kommt kann eben keine Lehrerin werden. Wenn mein Kind zur Schule geht ist mir die religiöse Überzeugung der Lehrerin schnuppe. Religionsunterricht gehört auch aus den Schulen entfernt. Ob Schülerinnen mit Kopftuch zur Schule gehen ist mir egal, ich würde sie auch vom Sport und Schwimmen freistellen wenn die Eltern es wollen, wobei ich Kopftuch für Kinder als grotesk empfinde.
Wenn Frauen jedoch einen bestimmten Glauben haben, etwas was du meiner Vermutung nach als rückständig betrachtest, womit du meine These jedoch wieder bestätigst, obwohl du selber nicht weisst, was nach dem Tod kommt, doch das würde jetzt zu weit führen... ja dann muss man diesen Glauben akzeptieren.
Wenn du es schon ansprichst, ich finde es eher überflüssig als rückständig, und in vielerlei Hinsicht absurd, ja. Ich will auch garnicht wissen was nach dem Tod kommt.
Der Großteil der mir bekannten Kopftuchträgerinnen tut dies freiwillig. Es ist gerade dieser oben erwähnte kulturelle Rassismus des Westens, der diesen Akt der Religionsausübung, eines der tiefsten menschlichen Gefühle, als "grundsätzliche Repressalie gegen Frauen" diffarmiert. Dass es Frauen gibt, die gezwungen werden, weiß ich auch.
Also dass Religion eines der tiefsten menschlichen Gefühle ist bezweifle ich stark. Aber es geht nicht so sehr um den Zwang, sondern grundsätzlich darum, dass eine Frau sich wegen der Lüsternheit von Gläubigen verschleien soll, das ist der eigentliche strittige Punkt.
Kommen wir nun zu den heiligen Stätten. Es gibt eben noch Völker und Kulturen, die ihren Glauben ernst nehmen und für die er mehr ist, als bestimmte Zeremonien. Die Verletzung dieser Stätten bedeuten Menschen nun mal mehr als eine Ruhestörung oder wenn jemand unerlaubt ihrer Rasen betritt. Es sind sehr tief verwurzelte Gefühle und diese gilt es zu respektieren.
Ja, dann nehmen sie es eben ernst, Trachten- und Schützenvereine tun das auch. Oder diese Kölner Helau-Heinis, die würden für den Prinzenposten töten

Ich bin absolut gegen Extrabehandlung und Ausnahmen für Religionen, aber für Augenmaß und Fingerspitzengefühl so weit wie möglich. Jedoch gibt es für mich kein Argument jemanden für Kirchenrandale härter zu verurteilen als für Kaufhausrandale. Wie will man denn "religiöse verwurzelte Gefühle" von vlt. 80 Menschen in der Kirche strafrechtlich bewerten? Wenn man da anfängt aufzuweichen, dann haben wir plötzlich mehr Blasphemie- denn Steuergesetze
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ok, das ist völlig off topic

aber ich sage es vorweg, eigentlich will ich mich aus diesen Religionsthemen raushalten, ziehe mich jetzt für paar Tage zurück, hat nix mit dir zu tun, es raubt mir nur zu viel Zeit