Auch an der heute türkischen Schwarzmeerküste behielten die griechischen "Pontier" ihre Handelszentren, die kleinasiatische Küste blieb in Fortsetzung der antiken Siedlungsgeliete fast ausschließlich griechisch bewohnt. Doch mit der Schaffung eines türkischen Natlonalstaates setzte Kemal Atatürk das fort, was die sterbende "Hohe Pforten begonnen hatte und was man heute "ethnlsche Säuberung" nennt. Nicht nur 1,4 Millionen Armenier wurden auf staatlichen Befehl bestialisch abgeschlachtet, sondern auch 350 000 Pontier ermordet, der Rest vertrieben -- Genozide, die Ankara bis heute nicht als solche anerkennt. Die ca. 1,5 Millionen kleinasiatischen Griechen mußten 1922 aus ihrem Kulturland fliehen. Nach dem letzten türkisch-griechischen Krieg legte 1923 der Vertrag von Lausanne die heutigen Grenzen und einen Bevölkerungsaustausch fest. Davon ausgenommen blieben nur die griechischen Bewohner der seither zur Türkei gehörenden Inseln Gokceada und Bozcaada (griechlsch: lmvros und Tenedos) und die "letzten Byzantiner" Istanbuis, eine gebildete Minderheit von ca. 110 000. Als Gegengewicht blieben knapp ebensoviele Muslime, die meisten von ihnen turksprachig, Im griechischen Westthrazlen. Die Griechen hatten damit "die Königliche" und vor allem den Sitz des Patriarchen der orthodoxen Ökumene nicht ganz aufgeben müssen, die Türken ihrerseits waren damals noch auf die qualifizierten Griechen angewiesen. Als sich das änderte, begannen die Pogrome und Vertreibungen. 1955 wurden griechische Häuser, Geschäfte, Kirchen und Friedhöfe Istanbuis verwüstet, 1964 elne große Zahl Grlechen ausgewiesen. Expansion auf Zypern Daß türklsche Truppen 1974 zum "Schutz" der türkischen BevÖlkerung von damals 18 Prozent in den unabhängigen Staat Zypern einmarschieren konnten und heute noch Immer 37 Prozent der Insel besetzt halten können, hat den Griechen nicht nur einen Beweis für den Expansionismus ihres türkischen NATO-Partners geliefert. Zahlreiche Untersuchungen belegen, daß die NATO die Teilung der Insel aus strategischen Gründen mit betrieb.