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Sammelthread: Israel/Nahost-Konflikt

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
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Auf wessen Seite seid ihr (eher)???


  • Umfrageteilnehmer
    174
Wo kämen wir auch bloß hin wenn wir Israel kritisieren würden... geht ja nicht

Es gibt jede Menge israelkritische Dokus im ÖR, teils objektiv, teils mit mangelhafter Recherche. Also warum der Einwurf es ginge nicht Israel zu kritisieren? Das stimmt doch gar nicht.

Hast du schon jemals eine Doku darüber gesehen wie massiv die Menschen in Gaza unter der Hamas leiden oder welchen Repressalien palästinensische Journalisten ausgesetzt sind wenn sie kritische über die Fatah berichten? Erst vor in paar Tagen wurde wieder ein vermeintlicher "Kollaborateur" öffentlich hingerichtet. Dinge, die du im weltweit liebsten Nahostkonflikt niemals im TV zu sehen bekommen wirst. Komischerweise sind da die Kameras immer aus.
Aktuell ist BDS wieder ein Riesenthema. Im Westjordanland leben nur 17% Israelis. Wenn die Waren von dort boykottiert werden sollen (davon abgesehen geht es den BDS Leuten um ganz Israel.), dann verlieren erstmal ganz viele Palästinenser ihre Jobs. Das ist nie Thema bei den emisten Israelkritikern. Warum nicht? Ich sags dir, weil es denen ausschließlich um Israel geht und ihnen die Palsästinenser eigentlich völlig egal sind.
Im Libanon werden sie eingemauert, Ägypten hat seine Grenze stringent für Gazaner geschlossen, im Jemen und Syrien wurden tausende getötet, sie wurden zu tausenden aus Katar vertrieben. Alles Dinge, die keinen interessieren, denn das kan man ja Israel nicht vorwerfen - oder selbst da würde der geneigte Palästinenserfreund einen Bogen spannen können den Hass irgendwie wieder in die "rechte" Richtung zu leiten.
 
Das Thema mit der Israel-Kritik, sind nicht offizielle Verbote, sondern die Haltung der Zionismus-Fans. Sie sprechen z.B. oft so als ob der Antizionismus oder die Ablehnung des Existenzrechtes von Israel, sogar die Unterstützung der BDS-Bewegung, mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen ist. Und wenn man etwas mit Antisemitismus verbindet, wird fast automatisch aus moralischer Sicht illegitim. Deswegen geben sie den Eindruck, dass sie keine Israel-Kritik ertragen, und sicher keine Diskussion dazu, ob das zionistische Projekt legitim ist.

Die schlechte Behandlung der Palästinenser in den arabischen Nachbarländern (wenn man darüber spricht, muss man natürlich auch die Taten der pro-zionistischen Seite im Libanon nicht vergessen) oder die autoritäre Tendenzen der palästinenischen "Regierung" sind separate Fragen. Sie sind zwar z.T. die Folgen des zionistischen Projekts. Der Kern des Palästina-Konflikts ist aber die Entstehung eines jüdischen Staates auf einem mehrheitlich arabisch bevölkerten Gebiet und die heutige koloniale Behandlung von Gaza und Westjordanland, davon kann man nicht ablenken. Es ist normal, dass die internationale Gemeinschaft sich dafür interessiert: wenn man sich z.B. über die Zypern-Frage spricht, spricht man meistens über die Beziehung zwischen gr-zypriotische und tr-zypriotische Administrationen wie auch zu Garantiemächten, und nicht über die interne Probleme, die jede der beiden hat. Autoritäre Regimes gibt es Hunderte auf der Welt und schlecht behandelte Zuwanderer-Gruppen auch.

Wenn man jetzt etwas ernsthaft über die BDS-Bewegung sprechen will: ich verstehe, warum viele Leute mit ihr sympathisieren, und im Grunde ist es keine schlechte Idee. So etwas muss man aber besser durchdenken und am richtigen Punkt anwenden. Vor allem muss das Ziel ganz klar sein, und dafür muss man natürlich wissen, was die Palästinenser wollen, oder als erreichbar betrachten. Wenn es dazu kommt, kann man auch Job-Verluste der Palästinenser im Kauf nehmen (man würde auch nie etwas gegen die Apartheid machen, wenn man nur darüber dachte, dass die Schwarzen ihre Jobs bei den Weißen verlieren werden). Man muss sich aber nicht beeilen. Sanktionen sind im Allgemeinen eine gefährliche Sache und man sollte sehr vorsichtig damit umgehen.
 
Die schlechte Behandlung der Palästinenser in den arabischen Nachbarländern (wenn man darüber spricht, muss man natürlich auch die Taten der pro-zionistischen Seite im Libanon nicht vergessen) oder die autoritäre Tendenzen der palästinenischen "Regierung" sind separate Fragen. Sie sind zwar z.T. die Folgen des zionistischen Projekts.

:haha:

In Zypern scheint die Sonne Synapsen zu verdampfen, "die behandeln euch wie Scheiße, also behandeln wir euch auch wie Scheiße", welch eine bestechende Logik
 
:haha:

In Zypern scheint die Sonne Synapsen zu verdampfen, "die behandeln euch wie Scheiße, also behandeln wir euch auch wie Scheiße", welch eine bestechende Logik [/COLOR]

Das wäre tatsächlich eine ziemlich komische Logik. Die Behandlung der Palästinenser durch die Zionisten rechtfertigt also ihre schlechte Behandlung durch die arabischen Regimes?

Wenn du denkst, dass ich das gesagt habe, musst du etwas weniger deine Phantasie benutzen, und etwas mehr deine Vernunft. :)
 
Das Thema mit der Israel-Kritik, sind nicht offizielle Verbote, sondern die Haltung der Zionismus-Fans. Sie sprechen z.B. oft so als ob der Antizionismus oder die Ablehnung des Existenzrechtes von Israel, sogar die Unterstützung der BDS-Bewegung, mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen ist. Und wenn man etwas mit Antisemitismus verbindet, wird fast automatisch aus moralischer Sicht illegitim. Deswegen geben sie den Eindruck, dass sie keine Israel-Kritik ertragen, und sicher keine Diskussion dazu, ob das zionistische Projekt legitim ist.

Die schlechte Behandlung der Palästinenser in den arabischen Nachbarländern (wenn man darüber spricht, muss man natürlich auch die Taten der pro-zionistischen Seite im Libanon nicht vergessen) oder die autoritäre Tendenzen der palästinenischen "Regierung" sind separate Fragen. Sie sind zwar z.T. die Folgen des zionistischen Projekts. Der Kern des Palästina-Konflikts ist aber die Entstehung eines jüdischen Staates auf einem mehrheitlich arabisch bevölkerten Gebiet und die heutige koloniale Behandlung von Gaza und Westjordanland, davon kann man nicht ablenken. Es ist normal, dass die internationale Gemeinschaft sich dafür interessiert: wenn man sich z.B. über die Zypern-Frage spricht, spricht man meistens über die Beziehung zwischen gr-zypriotische und tr-zypriotische Administrationen wie auch zu Garantiemächten, und nicht über die interne Probleme, die jede der beiden hat. Autoritäre Regimes gibt es Hunderte auf der Welt und schlecht behandelte Zuwanderer-Gruppen auch.

Wenn man jetzt etwas ernsthaft über die BDS-Bewegung sprechen will: ich verstehe, warum viele Leute mit ihr sympathisieren, und im Grunde ist es keine schlechte Idee. So etwas muss man aber besser durchdenken und am richtigen Punkt anwenden. Vor allem muss das Ziel ganz klar sein, und dafür muss man natürlich wissen, was die Palästinenser wollen, oder als erreichbar betrachten. Wenn es dazu kommt, kann man auch Job-Verluste der Palästinenser im Kauf nehmen (man würde auch nie etwas gegen die Apartheid machen, wenn man nur darüber dachte, dass die Schwarzen ihre Jobs bei den Weißen verlieren werden). Man muss sich aber nicht beeilen. Sanktionen sind im Allgemeinen eine gefährliche Sache und man sollte sehr vorsichtig damit umgehen.

Die BDS Bewegung ist antisemitisch oder nenn es juden- oder israelfeindlich. Denen geht es schon lange um Produkte ganz Israels. Komischerweise gibt es diese Gedanken nur bei Israel. Jaffa Orangen wegen Menschenrechtsverletzungen boykottieren aber türkische Tomaten fressen, ganz mein Humor :D
 
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