Nach Putsch in Niger Demonstrationen verboten
Nach einer von Militärs verkündeten Machtübernahme im westafrikanischen Niger hat das Innenministerium mit sofortiger Wirkung alle Demonstrationen untersagt. „Öffentliche Demonstrationen, egal aus welchem Grund, sind und bleiben bis auf Weiteres verboten“, teilte die Behörde heute Abend mit. Die Maßnahme diene dem Schutz der Bürgerinnen und Bürger, hieß es.
Offiziere der Präsidentengarde hatten den 2021 gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum am Mittwoch in seinem Palast festgesetzt. Am Abend verkündeten zehn Militärs im Fernsehen die Machtübernahme eines Nationalen Rats für die Rettung des Vaterlands.
Die Streitkräfte Nigers stellten sich in einer Bekanntmachung gestern auf die Seite der Putschisten. Einer Mitteilung in nigrischen Medien zufolge stellen sich auch Oppositionsparteien hinter sie. Unklar blieb zunächst, welche und wie viele Parteien dahinterstanden.
orf.at
In Khartum am Leben bleiben
Ibrahim hat sich endlich gemeldet. Wochenlang hatte ich vergeblich versucht, ihn über Whatsapp zu erreichen und befürchtet, dass er umgekommen ist in diesem Krieg zwischen zwei rivalisierenden militärischen Fraktionen. Weil darüber so gut wie nichts mehr in deutschen Medien berichtet wird, hier in aller Kürze der Hergang: Im vergangenen April ist der interne Machtkampf zwischen den nationalen Streitkräften und den paramilitärischen "Rapid Support Forces" (RSF) in einen bewaffneten Konflikt eskaliert. Ein Hauptschauplatz ist neben der westlichen Region Darfur nun auch Khartum mit seinen über sechs Millionen Einwohnern.
Unter diesen sechs Millionen sind Ibrahim, seine Frau und ihr Sohn, der vor wenigen Monaten zur Welt kam. Ibrahim heißt eigentlich anders. Weil beide Kampfparteien gezielt Aktivisten der Demokratiebewegung und Leute jagen, die mit ausländischen Journalisten gearbeitet haben, erscheint es ratsam, auch die Vornamen zu ändern.
Freunde und Helfer in der sudanesischen Hauptstadt machen die Arbeit von Reportern erst möglich. Nun müssen sie in einer Stadt überleben, die vom Krieg zerstört wird.
www.zeit.de
NIGERIA: BOKO HARAM VERSCHLEPPT HUNDERTE SCHULKINDER
Die islamistische Miliz Boko Haram hat sich zu der Entführung von über 500 Schülern der staatlichen Oberschule in der Stadt Kankara im Bundesstaat Katsina bekannt. Osai Ojigho, die Direktorin von Amnesty International in Nigeria, erklärte dazu:
"Wir verurteilen diesen grausamen Angriff von Boko Haram. Die Tat reiht sich in eine Serie von schweren Menschenrechtsverletzungen ein, die die bewaffnete Gruppierung in den letzten Jahren begangen hat. Seit 2012 hat Boko Haram Hunderte Lehrkräfte, Schulkinder und Studierende umgebracht oder verletzt sowie Tausende Kinder entführt. Angriffe auf Schulen und Kindesentführungen sind Kriegsverbrechen. Boko Haram hat sich in der Vergangenheit bereits zu zahlreichen Angriffen auf Schulen bekannt und muss für diese und andere Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft gezogen werden.
Die islamistische Miliz Boko Haram hat sich zu der Entführung von über 500 Schülern im Bundesstaat Katsina bekannt.
www.amnesty.de