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Nachrichten aus Afrika

Flucht nach Europa zu teuer: Afrikaner riskieren den Tod für ein Leben in Saudi-Arabien
Junge Äthiopier ziehen vermehrt zu Fuß durch Somaliland in Richtung Saudi-Arabien und werden dabei auch von Hyänen verfolgt. Die wenig beachtete Ostroute ist längst ein gefährlicher Migrationskorridor

Jeden Nachmittag treffen sich die sechs jungen Männer im Hinterhof eines Restaurants. Einer arbeitet in der Küche, einer nebenan im Friseursalon, andere verdingen sich auf umliegenden Feldern als Tagelöhner. Ein Tee, Zigaretten, ein paar Worte Halt am Ende dieser endlosen Tage in sengender Hitze, während denen sie in der Hafenstadt Berbera an Somalilands Küste am Roten Meer festhängen.

In ihrer äthiopischen Heimat werden sie Qeerroo genannt – traditionell ein Wort für Unverheiratete, zunehmend aber ein Synonym für eine Generation der Hoffnungslosen. Ihre Oromio-Region ist einer der zahlreichen Konfliktherde in Afrikas zweitgrößtem Land (120 Millionen Einwohner). Die OLA-Miliz kämpft gegen die Zentralregierung, die sich weiter nördlich mit Milizen aus der Amhara-Region bekriegt. Inflation und Lebensmittelpreise sind hoch, die Aussicht auf Arbeit gering. Also brachen die Männer auf. Zu Fuß – in Richtung eines besseren Lebens.

 
Geopolitische Folgen
US-Zölle treiben Afrika in Chinas Arme
Während die US-Zölle für große Handelspartner wie China, EU und Kanada schon seit Wochen für Schlagzeilen sorgen, bleibt ein Kapitel der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump weitgehend unbeachtet: Auch vielen afrikanischen Ländern hat Trump höhere Zölle angedroht. Die Auswirkungen könnten nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch groß sein. Experten sehen damit China auf dem Kontinent weiter auf dem Vormarsch.

Vier afrikanische Staaten – Libyen, Südafrika, Algerien und Tunesien – sind mit den höchsten von der US-Regierung verhängten Zöllen konfrontiert, die zwischen 25 und 30 Prozent liegen. Achtzehn weitere Länder des Kontinents wurden mit Abgaben in Höhe von 15 Prozent belegt, wie aus einem am Donnerstag vom Weißen Haus veröffentlichten Dokument hervorgeht. Die Zölle sollen am Dienstag in Kraft treten.

Schon längst ist China der größte Handelspartner des Kontinents – mit einem geschätzten Jahresvolumen von 300 Milliarden Dollar. Die angekündigten US-Zölle würden afrikanische Länder nun noch weiter in die Arme Chinas treiben, warnt der nigerianische Wirtschaftswissenschaftler Bismarck Rewane am Freitag gegenüber CNN. Afrika begebe sich „direkt in die Hände Chinas“.

China bietet Rettungsleine an
Vor Ablauf der vom Weißen Haus gesetzten Fristen schlossen die USA – trotz einiger Bemühungen des Kontinents, die Zölle zu vermeiden – mit keinem afrikanischen Land ein Handelsabkommen. Das unterstreiche, „welchen Platz Afrika auf der Prioritätenliste des Weißen Hauses einnimmt“, heißt es bei CNN.

 
UNO: Tausenden droht in belagerter Stadt im Sudan Hungertod
In der seit Monaten belagerten Stadt Al-Faschir im Sudan drohen nach Einschätzung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) tausende Menschen zu verhungern. „Jeder in Al-Faschir kämpft täglich ums Überleben“, erklärte der WFP-Regionaldirektor für Ost- und Südafrika, Eric Perdison, heute. Sollten Hilfsorganisationen nicht sofort und dauerhaft Zugang zu der Stadt im Südwesten des Landes bekommen, „werden Menschen sterben“, warnte er.

„Die Bewältigungsstrategien der Menschen sind nach über zwei Jahren Krieg völlig erschöpft“, erklärte Perdison. Al-Faschir ist die letzte größere Stadt der Region Darfur im Westen des Sudan, die noch von der Armee kontrolliert wird. Kämpfer der RSF-Miliz belagern die Stadt seit Mai 2024, die Menschen sind von Hilfslieferungen abgeschnitten.

Märkte leergeräumt
Die Preise für Grundnahrungsmittel wie Weizen sind in Al-Faschir nach WFP-Angaben mehr als viermal so hoch wie anderswo im Land. Die Märkte sind leergeräumt, zahlreiche Gemeinschaftsküchen haben geschlossen. Einige Familien ernähren sich deshalb von Abfällen oder Tierfutter, das inzwischen ebenfalls knapp wird. Nach UNO-Angaben sind fast 40 Prozent der Kinder unter fünf Jahren in Al-Faschir mangelernährt.

 
Afrika als US-Abschiebelager: Ruanda macht Migranten zum Geschäftsmodell
Schon für einen letztlich nicht umgesetzten Asylpakt mit Großbritannien kassierte Ruanda hunderte Millionen Euro. Nun hat das umstrittene Land der Aufnahme von 250 aus den USA abgeschobenen Migranten zugestimmt

Ende Juli versuchte der Menschenrechtsanwalt Sibusiso Nhlabatsi, fünf aus den USA abgeschobene Männer im Hochsicherheitsgefängnis von Eswatini zu besuchen. Vergeblich. Die Männer aus Kuba, Jamaika, Laos und dem Jemen waren einige Tage zuvor in einer geheimen Aktion in das kleine Königreich im südlichen Afrika ausgeflogen worden. Seitdem sitzen sie dort in Isolationshaft. Ohne Kontakt zu Angehörigen und ohne den ihnen zustehenden Rechtsbeistand, sagte Nhlabatsi der Nachrichtenagentur AP.

Immer klarer zeichnet sich in diesen Tagen ab, dass Eswatini längst nicht das einzige kontroverse Puzzleteil der US-Abschiebepolitik in Afrika ist. Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus im Jänner forciert die US-Regierung eine Migrationspolitik, die auf maximale Abschreckung zielt. Wer als krimineller Ausländer nicht in sein Herkunftsland zurückgeschickt werden kann – etwa, weil dieses die Aufnahme verweigert –, soll in sogenannte Drittstaaten abgeschoben werden. Eswatini und der von Konflikten erschütterte Südsudan haben bereits vereinzelt Migranten aufgenommen.

 
Helikopterabsturz in Ghana: Acht Tote, darunter zwei Minister
Bei einem Hubschrauberabsturz in Ghana sind zwei Minister ums Leben gekommen. Unter den insgesamt acht Todesopfern des Unglücks seien Verteidigungsminister Edward Omane Boamah und Umweltminister Ibrahim Murtala Muhammed, teilte der Stabschef von Präsident John Mahama, Julius Debrah, gestern in der Hauptstadt Accra mit.

Absturz kurz nach Start
Ghanas Streitkräfte hatten Stunden zuvor bekanntgegeben, dass ein Militärhubschrauber mit drei Besatzungsmitgliedern und fünf Passagieren an Bord von den Radarschirmen verschwunden sei. Die Maschine, die von Accra in die Stadt Obuasi nordwestlich der Hauptstadt fliegen sollte, verunglückte nach Angaben der Luftstreitkräfte kurz nach dem Start. Niemand an Bord überlebte den Absturz.

 
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