Wahrscheindlich kennt jede Familie mit Migrationshintergrund so ein wenig den schwierigen Grat zwischen Wurzeln und Land in dem man lebt und wo etwa die Kinder einfach oft von Beginn ihres Lebens an den Lebensmittelpunkt haben. Und ich gebe zu, dass da in mir etwas die Überheblichkeit von jemandem durch kommt, der selbst Schule etc. in der Muttersprache absolviert hat.
Ich finde es sogar besser, "Diasporakind" zu sein, dass man Schule, Hochschule in einem deutschsprachigen Land z.B. besucht hat und da auch ganz natürlich ein komplexeres und gepflegteres Deutsch sogar sprechen sollte als die Muttersprache. Klingt vielleicht auch snobistisch. aber ist mir tausend mal lieber als ein "typischer Kanacke", der oft scheinbar nicht eines richtig beherrscht.
Eigentlich ist auch niemandem eine große, innige Verbundenheit mit dem Herkunftsland genommen. (Ich wollte zugegeben den Josip etwas sticheln). Aber seit ich das erleben durfte kann ich manchmal trotzdem nur schmunzeln, wenn etwa einer unserer "Russen" in Deutschland auf patriotisch macht aber keine drei Sätze vernünftig zusammen bekommt. Ich kann da nicht aus meiner Haut, obwohl ich doch dankbar für ihre Verbundenheit bin und sie für mich auch "unsere" sind^^