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Antisemitismus:Erziehung zum Hass

Gedenkmarsch
"Meine Uni ist kein Safe Space mehr für Jüdinnen"
DER STANDARD traf sich mit zwei Studentinnen, die sich in Wien gegen Antisemitismus einsetzen und am Donnerstag bei Light of Hope mitgehen

"Meine Uni ist kein Safe Space mehr für Jüdinnen", erzählt Michal, eine 21-jährige Studentin an einer Kunst-Uni in Wien. DER STANDARD hat sich in einem Wiener Beisel mit Michal und Madeleine (Namen von der Redaktion geändert), einer 20-jährigen Studentin der Politikwissenschaften, getroffen. Auch Madeleine beobachtet an ihrer Uni eine Veränderung, ein Klima, in dem sich jüdische Kolleginnen nicht mehr wohlfühlen können.

Beide werden am 7. November beim Light-of-Hope-Lichtermarsch, den die Jüdische Jugend Wien jedes Jahr im Gedenken an die Pogromnacht vom 9. November 1938 veranstaltet, mitgehen.

Michal ist Jüdin, Madeleine nicht. Beide machen sich Sorgen über den erstarkten Antisemitismus seit dem 7. Oktober 2023. Beide setzen sich an ihren Unis dagegen ein.

 
Antisemitische Gewalt
Sorge vor Ländermatch Frankreich – Israel
Nach den antisemitischen Ausschreitungen am Rande des Matchs eines israelischen Fußballclubs in Amsterdam herrscht auch vor dem Länderspiel Frankreich – Israel in Paris am Donnerstag Unruhe. Die französischen Behörden kündigten ein großes Aufgebot an, um das Spiel zu sichern. Israel warnte seine Bürgerinnen und Bürger trotzdem vor einem Besuch.

Der nationale Sicherheitsrat rief am Sonntag in einer Erklärung die „Israelis im Ausland zu Vorsichtsmaßnahmen“ auf – „insbesondere in der kommenden Woche“. Sie sollten „Sport- und Kulturveranstaltungen, an denen Israelis teilnehmen, vollständig meiden“. Das gelte insbesondere für das Fußballländerspiel in Paris, das im Pariser Stade de France stattfindet.

 
Antisemitischer Übergriff in der Leopoldstadt
Gestern Nachmittag ist es in der Leopoldstadt zu einem antisemitischen Übergriff gekommen. Die Landespolizeidirektion Wien bestätigte am Sonntagabend einen Vorfall, der zuvor auf X (vormals Twitter) publik geworden war.

Demnach wurde gegen 15.45 Uhr in der Schrottgießergasse in der Leopoldstadt einem 66-jährigen Passanten sein Schtreimel – eine Kopfbedeckung, die verheiratete chassidische Juden zu religiösen Festen und Feierlichkeiten tragen – vom Kopf gerissen. Der Täter lief damit davon.

17-Jähriger rasch gefasst
Alarmierte Beamte der Polizeiinspektion Leopoldsgasse konnten im Zug einer Sofortfahndung kurz danach zwei Jugendliche anhalten, wovon sich einer als mutmaßlicher Täter herausstellte. Der 17 Jahre alte Österreicher wurde wegen Ordnungsstörung angezeigt. Zwischenzeitlich hatte ein Zeuge die Kopfbedeckung in der Ablage einer Altkleidersammelbox entdeckt. Er brachte diese dem Besitzer zurück.

 
Maskierte legen Brand in Synagpoge in Melbourne
In Australien haben maskierte Brandstifter ein Feuer in einer Synagoge in einem Vorort von Melbourne gelegt. Der Brand sei gestern Früh (Ortszeit) ausgebrochen, erklärte die Polizei. Die Synagoge in Ripponlea sei „erheblich beschädigt“ worden. Es waren zum Tatzeitpunkt bereits Menschen in dem Gebäude.

Ein Augenzeuge, der zum Morgengebet in die Synagoge gekommen sei, habe „zwei Masken tragende Personen“ gesehen, hieß es von der ermittelnden Polizei. Diese schienen „eine Art Brandbeschleuniger in den Räumlichkeiten zu verteilen“. Kurz darauf sei der Brand ausgebrochen. In dem Gebäude entstand großer Schaden. Menschen flohen aus der Synagoge.

 

Deutschland ist, wenn es auch an Weihnachten nicht um Weihnachten geht.
 
Hamas-Plätzchen, Anti-Israel-Symbole
Großer Weihnachtsmarkt-Skandal in Darmstadt – jetzt wird Pfarrer mit Tod bedroht
Auf einem Darmstädter Weihnachtsmarkt wurden antisemitische Symbole und Propaganda verkauft. Die Jüdische Gemeinde erstattete Anzeige, der verantwortliche Pfarrer wurde inzwischen suspendiert - und erhält jetzt Morddrohungen.

Der Weihnachtsmarkt der evangelischen Michaelsgemeinde in Darmstadt sollte eine Veranstaltung des Friedens und des interkulturellen Austauschs sein. Doch stattdessen wurde der sogenannte „Anti-Koloniale Friedens-Weihnachtsmarkt" Mitte Dezember zum Schauplatz offener antisemitischer Propaganda. Die Ereignisse haben heftige Reaktionen ausgelöst und weitreichende Konsequenzen nach sich gezogen.

Verbreitung von Hasssymbolen und Propaganda

 
Ja ja wer kennt sie nicht, die Massen an AFD Wählern und Flaggen, die Jagd auf Menschen mit jüdischem Aussehen machen, furchtbare Zustände.
Und zum Glück stehen die konservativen und militanten Islamisten fest an der Seite der Juden und halten die Brandmauer gegen Antisemitismus aufrecht.
 
Ja ja wer kennt sie nicht, die Massen an AFD Wählern und Flaggen, die Jagd auf Menschen mit jüdischem Aussehen machen, furchtbare Zustände.
Und zum Glück stehen die konservativen und militanten Islamisten fest an der Seite der Juden und halten die Brandmauer gegen Antisemitismus aufrecht.
Sehr interessant. Schreib mehr davon. Wobei ich doch so meine Zweifel habe, dass militante Islamisten an der Seite der stehen. Du hast sicher Quellen dazu.
Ich habe Quellen, wo AfD Antisemitismus vorgeworfen wird.
 
Die AfD und ihr verschleierter Antisemitismus
Analyse
Antisemitismus ist in weiten Teilen des rechtsextremen Spektrums allgegenwärtig und scheint im Denken vieler AfD-Mitglieder fest verankert zu sein.

Der 7. Oktober 2023 markiert nicht nur einen Wendepunkt in der gewaltvollen israelisch-palästinensischen Geschichte. Gleichzeitig tobt in den westlichen Gesellschaften ein Kampf um die Deutungshoheit über die Ereignisse, und die Lager stehen sich scheinbar unversöhnlich gegenüber. In dieser extremen Polarisierung der Gesellschaft versucht das politisch konservative bis rechte Spektrum in Deutschland, Antisemitismus zu instrumentalisieren und die Verantwortung dafür auszulagern. Es wird von importiertem Antisemitismus gesprochen und einseitig der migrantische Charakter hervorgehoben. Die eigene Vergangenheit wird in Teilen gänzlich ausgeblendet. Hierbei handelt es sich um eine Verdrehung der Tatsachen. Insbesondere die AfD inszeniert sich gerne selbst als die einzig wahre Verteidigerin des israelischen Staates und jüdischen Lebens in Deutschland. Ein genauerer Blick auf Aussagen von AfD-Parteifunktionär*innen und Redebeiträgen im deutschen Bundestag entlarvt jedoch relativ schnell das antisemitische Weltbild, das sich in großen Teilen der Partei wiederfindet.

Antisemitische Codes und Verschwörungsnarrative
Antisemitismus tritt trotz strafrechtlicher Verfolgung immer noch offen und unverhohlen zu Tage, jedoch auch häufig als „Wolf im Schafspelz“ verdeckt und mit Hilfe von Umschreibungen und Codes1, auch um strafrechtliche Verfolgung zu umgehen. Viele der sogenannten Codes sind seit Jahrhunderten überliefert und dementsprechend im kollektiven Gedächtnis verankert. Sie werden verwendet, ohne eine bewusst antisemitische Agenda verbreiten zu wollen. Dieser Umstand macht die Nutzung und Reproduktion nicht weniger gefährlich. Sehr häufig werden sie jedoch auch als bewusste Strategie eingesetzt, um Tabubrüche und strafrechtliche Verfolgung zu vermeiden und gleichzeitig antisemitisches Gedankengut zu äußern, das von denjenigen, die dies decodieren können, jederzeit verstanden wird. Die Verbreitung von Hass auf Jüdinnen:Juden kann somit auf subtile Art und Weise sowohl bei Sender*innen als auch Adressat*innen vorangetrieben werden.

Der „Great Reset“2 der westlichen Gesellschaft
Insbesondere seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie hatte der Begriff des „Great Reset“ Hochkonjunktur. Dieser spielt mit der Unterstellung einer global im Hintergrund agierenden (jüdischen) Elite, deren Ziel es sei, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Beim „Great Reset“ („Große Transformation“) wird dabei die Begrifflichkeit des Weltwirtschaftsforums übernommen. Dieses wollte mit dem Begriff der großen Transformation Vorschläge für eine nachhaltigere Neugestaltung der Weltwirtschaft nach Überwindung der Pandemie formulieren. Von diversen Verschwörungsideolog*innen wurden diese Vorschläge jedoch uminterpretiert und Covid-19 als inszenierte Krankheit bezeichnet, um den „Great Reset“ der Gesellschaft voranzutreiben. Hier wird der Mythos der „jüdischen Weltverschwörung“ also in neuem Gewand erzählt, gestützt auf absichtlich falsch interpretierte Aussagen. In Anlehnung an die eben beschriebenen Konstrukte werden auch häufig die Codes des „Strippenziehers“ oder „Marionettenspielers“ bemüht. Diese stellen ebenfalls eine Anspielung auf eine allmächtige (jüdische) Elite dar, welche die Menschheit in Geiselhaft hält.

 
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