Ehrlich gesagt glaube ich bist du nicht so ganz auf dem neusten Stand. Die erneuerbaren Energien sind vor allem dank China schon sehr wettbewerbsfähig. Die Chinesen versorgen sich schon zu 30% aus erneuerbaren Quellen und wollen es noch bis 2017 auf 50% schaffen. Die subventionieren vor allem ihre Photovoltaikindustrie enorm und schwemmen den Markt mit billigen Anlagen. Das hat dazu geführt, dass ein Photovoltaik-Großkraftwerk heute schon so billig Strom erzeugen kann, wie ein Steinkohlekraftwerk und bspw. billiger ist, als ein Gas-Kraftwerk. Energie aus Biomasse ist ebenfalls CO2-Neutral, weil die Biomasse während ihrer Erzeugung genau so viel CO2 aus der Atmosphäre gezogen hat, wie sie nach Verbrennung wieder ausstößt.
Die Sache an Kernkraft ist auch, dass sie, wenn man sie nach europäischen Sicherheitsstandards betreibt, überhaupt nicht so sonderlich billig ist. Dazu kommen noch evtl. anfallende Kosten durch einen Unfall mit anschließender radioaktiver Verseuchung. Solche Kosten lassen sich nur schwer vorhersehen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, der angerichtete Schaden aber enorm.
Und es geht nicht um Bevormundung, sondern um Eigenverantwortung. Wenn du unbedingt jeden Abend ein Steak essen möchtest, dann darfst du das gerne machen. Allerdings solltest du dann auch die Kosten tragen, die du damit verursachst. Denn die Produktion von 1kg Rindfleisch ist sehr viel umweltschädlicher, als bspw. von 1kg Tofu. Daher solltest du dafür auch sehr viel mehr zahlen müssen. Momentan spiegeln sich diese Kosten noch nicht in den Marktpreisen wieder.
Und selbst wenn es einen Komfort-Verlust bedeutet; was meinst du wie groß der Komfort-Verlust in einigen Jahrzehnten werden wird, wenn wir unser Verhalten nicht ändern?
Meine Fresse... was stimmt eigentlich nicht mit dir? Gibt es ein Thema zu dem du keine gequirrlte Scheiße von dir gibst? Bis du in diesen Thread etwas geschrieben hast fand ich alle Beiträge in Ordnung, auch wenn hier und da etwas Blödsinn geschrieben wurde. Die meisten anderen sind sich wenigstens ihrer Unkenntnis bewusst, aber du lässt hier den Klugscheißer raushängen und schaffst es nicht einen Satz zusammenzubekommen ohne vier mal Blödsinn zu schreiben.
Für alle, die es interessiert hier die Aufklärung:
Deine Behauptung:
1. Erneuerbare Energien sind dank China "sehr wettbewerbsfähig".
Wenn Dank China erneuerbare Energien wettbewerbsfähig sein sollen, dann kann damit nur Energie aus Windkraft und Photovoltaik gemeint sein. Und ob eine dieser Energiequellen wettbewerbsfähig ist oder nicht hängt von Markt ab. Da Strom nämlich nicht international gehandelt wird, gibt es viele regionale Märkte, die teilweise ineinander verflochten sind. Z. B. Ist Deutschland und Österreich ein Marktgebiet, die Schweiz alleine ein anderes oder ganz Frankreich. Es ist möglich bestimmte Kapazitäten zwischen Frankreich, der Schweiz, der Niederlande und eben Deutschland/Österreich und anderen Nachbarn auszutauschen. In Deutschland sind etwa 90% der installierten Windkraftanlagen direkt am Markt beteiligt und verkaufen dort ihre Energie, allerdings erhalten sie immer noch eine Marktprämie. Wie hoch der Anteil der tatsächlich wettbewerbsfähigen Anlagen ist, die auch ohne Marktprämie sich gewinnbringend am Markt beteiligen könnten ist nicht genau bestimmbar, muss aber unter diesen 90% liegen. Wahrscheinlich sind es zwischen 50 und 70% und das liegt dann eher am Standort als an Technik und schon gar nicht an China.
Bei den Photovoltaikanlagen sind nur 10% direkt am Markt beteiligt und ohne die Marktprämie währen es 0. In keinem Industriestaat ist Strom aus Photovoltaik wettbewerbsfähig. Selbst in vielen isolierten Orten Afrikas muss das nicht der Fall sein.
2. Ein Photovoltaik-Großkraftwerk (was auch immer das sein soll) kann so billig Strom erzeugen wie ein Kohlekraftwerk:
Braunkohlekraftwerke in Deutschland haben Stromgestehungskosten von etwa 20 €/MWh (2 cent/kWh) und sind damit nach den Atomkraftwerken die günstigsten Stromerzeuger in Deutschland. Zum Start des EEG 1998 wurden Photovoltaikanlagen mit über 500 €/MWh gefördert, damit sie wettbewerbsfähig sind. Heute liegt zur Mittagszeit im Jahresmittel der Preis für eine MWh Energie am Markt bei etwa 45 €. Keine einzige Anlage in Deutschland ist in der Lage zu diesem Preis seine Energie anzubieten. D.h. selbst die beste Anlage erzeugt mehr als doppelt so teuren Strom als Braunkohlekraftwerke. Ist mehr als drei mal teurer als Atomkraftwerke und ebenfalls teurer als Steinkohle-, Wasser-, Gaskraftwerke und Windkraftanlagen. Strom aus Photovoltaik ist die teuerste Energie in Deutschland.
3. China versorgt sich zu 30% aus erneuerbaren Energien.
Wenn Strom gemeint sein sollte, dann liegt China bei 15% und hofft darauf bis 2017 die 15% halten zu können. Über 85% der Stromerzeugung Chinas aus erneuerbaren Quellen ist aus Wasserkraft. Die Kosten für Wasserkraft hängen extrem von den geographischen Gegebenheiten ab. So kostet 1 MWh Strom aus Wasserkraft in Norwegen weniger als 10€ und wäre damit in Deutschland wettbewerbsfähig und in Norwegen wird 99% der Strom aus Wasserkraft bereitgestellt.
In China allerdings sind riesige Landschaften in denen mehr als eine Millionen Menschen lebten geflutet worden um solche Mengen an Strom aus Wasserkraft erzeugen zu können. Bei diesen massiven Eingriffen in die Natur stellt sich die ernste Frage, ob diese Art von Wasserkraft wirklich umweltfreundlich und nachhaltig ist. Ohne massive Umweltzerstörung ist China auch nicht in der Lage deren Wasserkraftpotential weiter auszubauen.
Strom aus Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und Geothermie fristet in China trotz massiver Subvention (Bis 2013 aus auch Deutschland) ein Schattendasein von 2% (alle zusammengenommen) an der chinesichen Stromproduktion.
4. Energie aus Biomasse ist CO2-Neutral:
Damit Energie aus Biomasse wirklich CO2-Neutral ist müsste es Felder geben in denen bestimmte Pflanzen angebaut werden (tierische Abfälle fließen letztendlich in diesen Pflanzenkreislauf hinein, machen eben nur einen Umweg z. B. durch einen Tiermagen). Allein diese Tatsache sollte folgendes klarmachen:
- Biomasse ist nicht CO2-Neutral, wenn dafür Wälder oder andere Naturflächen abgeholzt werden. Es gibt Länder in Afrika, die decken 80% ihres Primärenergiebedarfs (also alles, Strom, Wärme, Antriebe, Licht) aus Biomasse. Aber da die Biomasse nicht wieder angebaut wird ist das alles andere als erneuerbare Energie.
- Wenn bei der Erzeugung von Strom aus Biomasse zu irgend einem Zeitpunkt eine andere Energiequelle genutzt werden muss als Biomasse selbst, dazu gehört Diesel zum Transport, Strom für Anlagen, Nahrung für Landwirte und deren CO2 Bilanz. Dann ist Strom aus Biomasse ebenfalls nicht CO2-Neutral.
- Würde man die Flächen einfach brach liegen lassen, anstatt Mais anzubauen um diesen zu verbrennen, dann wäre die CO2-Bilanz erst negativ und schließlich könnte man dort eine Menge CO2 langfristig speichern. Und es wäre dann wohl wirklich was für die Natur getan.
- Wenn man die Flächen nun schon nutzt muss man bedenken, dass man statt Brennmais, mit allen Folgen von riesigen Monokulturen, auch Nahrungsmittel hätte anbauen können. Was man damit anstellen könnte brauche ich jetzt wohl nicht zu erklären.
5. Kernkraftwerke sind nicht so sonderlich billig:
Selbst mit europäischen Sicherheitsstandards und der Forderung, dass nach Betrieb des Kraftwerks eine dekonterminierte grüne Wiese übrig bleibt und das Kraftwerk vollständig abgebaut und alle Abfälle sicher gelagert werden ist Strom aus Kernenergie (Kernspaltung) immer noch mit die günstigste Form der Stromerzeugung in Europa (Nur Wasserkraft an bestimmten Standorten ist günstiger, aber nicht weiter ausbaufähig).
Es gibt dafür aber eine Voraussetzung, und die lautet klare festgelegte gesetzliche Richtlinien von Planungsbeginn bis zum vollständigen Abbau des Kraftwerkes. An einem Atomkraftwerk in Finnland ist diesbezüglich ein Exempel statuiert worden und dies muss nun als Beispiel dafür herhalten, dass Atomkraft heute unwirtschaftlich ist. Dabei haben allein ständig neue Regelungen, Sicherheitsverschärfungen und die Auflage des vollständigen Abbaus, die erst mitten im Bau bekannt wurde dazu geführt, dass die Kosten aus dem Ruder gelaufen sind. Hätte man alles von Anfang an gewusst, dann hätte man gleich völlig anders gebaut.
Zudem bedeuten hohe Sicherheitsstandards nicht immer gleich massiv höhere Kosten. Eine Wasserstaffexplosion wie in Fukushima I hätte durch billige Katalysatoren verhindert werden können, Kostenfaktor keine 5.000€ pro Reaktor.
Zudem gilt es heute als machbar ein Atomkraftwerk so zu bauen, dass eine Kernschmelze und anschließendem Austritt radioaktivem Materials ausgeschlossen ist. Der Hauptgrund für nicht realisierte Atomkraftwerke heutzutage ist eine unsichere Gesetzeslage, vor allem in Europa.