Für Statistikexperten Gustav Lebhart von der Statistik Austria sind vor allem die Ergebnisse der neuen Auswertung nach den Geburtsländern interessant, die erst seit Anfang 2006 durchgeführt wird. In dieser Auswertung sind auch die mittlerweile eingebürgerten Ausländer erfasst.
Höherer Ausländeranteil als in den USA
14,5 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind so gesehen ausländischer Herkunft. Nach konventioneller Zählweise wären es nur 10 Prozent, EU-Bürger mitgerechnet. Und das sind um zwei Prozent mehr als in den USA, einem klassischen Einwanderungsland, sagt Lebhart. Dennoch fühle man sich nicht als Einwanderungsgesellschaft - eine "Missperzeption" der Bevölkerung, die zu skurrilen Formen der Fremdenfeindlichkeit führe.
Die Deutschen kommen - und bleiben
Sieht man sich die klassische Statistik der ausländischen Mitbürger an, stammen die meisten Nichtösterreicher aus Serbien, Montenegro, der Türkei und - aus Deutschland. Gerade von dort, aus Deutschland, sei in den letzten Jahren ein besonders starker Zuzug zu verzeichnen, so Lebhart. Mit erstmals mehr als 100.000 Zuwanderern gehörten die Deutschen zu den größten Einwanderergruppen der letzten zwei, drei Jahre. Allerdings fallen moslemische Mitbürger viel mehr auf als deutsche.
Asiaten-Anteil steigt
In den letzten Jahren ist auch der Anteil asiatischer Zuwanderer gestiegen, und werde in den nächsten Jahren weiter steigen, sagt Lebhart. Dafür müssten schon heute integrationspolitische Konzepte vordefiniert werden, meint der Statistiker.
Maßgeschneiderte Konzepte gefragt
Die Statistik könne dabei helfen, jetzt schon abzusehen, welchen Zuwanderergruppen künftig Ausgrenzung oder Diskriminierung droht, sagt Lebhart. Denn im Grunde erfordern unterschiedliche Einwanderergruppen auch unterschiedliche Integrationskonzepte. Mithilfe der Statistik ist es laut Lebhard möglich, Personengruppen nach Herkunftsländern genau zu definieren und maßgeschneiderte Konzepte zu erarbeiten.
Dialog fördern
Elisabeth Dörler, die Islambeauftragte der Diözese Feldkirch, ruft dazu auf, Ansätze von Dialog, die es bereits gibt, zu fördern und nicht durch plakative Aussagen zu behindern.
oe1.ORF.at / Ausländeranteil in Österreich größer als in USA