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Boston-Marathon: Dschochar Zarnajew droht Todesstrafe | 22.04.2013 | Politik | news.de
Dschochor Zarnajew ist aufgewacht. Der mutmaßliche Attentäter des Boston Marathons kann nicht sprechen, weil eine Kugel seine Zunge durchbohrte. Zarnajew soll deshalb schriftlich verhört werden. Dem Bomber von Boston droht die Todesstrafe.
Der überlebende mutmaßliche
Bombenattentäter des Boston Marathon ist im Krankenhaus aufgewacht.
Dschochar Zarnajew antworte in seinem Krankenbett schriftlich auf Fragen der Ermittler, berichten Medien. Zu einer Anklage durch einen Bundesrichter kommt es nach den Medienberichten frühestens am Montag.
Zarnajew wird im
Beth Israel Deaconess Medical Center von Boston unter anderem wegen einer
schweren Schusswunde am Hals behandelt und kann nicht sprechen. Der 19-Jährige wird beatmet und stehe unter Beruhigungsmitteln. Die Ermittler konzentrierten sich bei ihrem ersten Verhör auf die Frage, ob es noch weitere Komplizen oder versteckte Sprengsätze gebe.
Fahnder der
Bundespolizei FBI mutmaßten, dass der 19-Jährige sich die Schusswunde am Hals selber zugefügt haben könnte, um sich vor seiner Ergreifung durch die Polizei am Freitag das Leben zu nehmen. Zarnajew liegt unter schwerer Bewachung in der Klinik, in der auch elf der Opfer des Attentats vom vergangenen Montag liegen. Rund 40 weitere Verletzte werden noch immer in anderen Krankenhäusern der Stadt im Bundesstaat Massachusetts behandelt.
Zarnajew soll nach Aussagen der Ermittler frühestens am Montag von einem Bundesrichter angeklagt werden. Da er sich in einem derart kritischen Zustand befinde, werde der Richter oder ein Vertreter ihn an seinem Krankenbett über die Anklagepunkte informieren. Die Anklageverlesung werde dann später erfolgen.
Der Verdächtige muss mit der Todesstrafe rechnen. Massachusetts hat sie zwar abgeschafft, die USA als Staat aber nicht. Der TV-Sender CNN zitierte einen Beamten aus dem Justizministerium mit den Worten,
Zarnajew müsse sich wohl nach Bundesrecht
wegen Terrorismus verantworten und nach Landesrecht wegen Mordes. Streitpunkt war auch, ob Zarnajew bei seiner ersten Anhörung ein Recht zu schweigen oder auf einen Anwalt hatte. Das Justizministerium hatte vorläufig entschieden, ihn ohne diese sogenannten Miranda-Rechte zu vernehmen. Eine Ausnahmeregelung macht dies möglich, wenn unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung besteht und der Festgenommene als «feindlicher Kämpfer» identifiziert ist.
Die mutmaßlichen
Bombenattentäter des Boston Marathons planten nach Auffassung der Ermittler womöglich noch
weitere Anschläge. Wie der Bostoner Polizeichef Ed Davis am Sonntag dem TV-Sender CBS sagte, hätten die Beamten im Rahmen ihrer Verfolgung der beiden Brüder Tamerlan und Dschochar Zarnajew ein Arsenal hausgemachter Bomben und Materialien sichergestellt.
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Einerseits finde ich eine Todesstrafe für einen jungen Menschen wie er ein wenig zu hart. Aber wenn man bedenkt was er, zusammen mit seinem Bruder, getan hat dann tut er mir auch nicht leid. Egal was für ein Motiv es war, ob islamistisch oder sonst was.
Natürlich falls er es gewesen war. Aber ich denke es ist wohl doch recht eindeutig.