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Brüssler Verhandlungen zwischen Belgrad und Pristina über Kosovo

Analyse zum Streit zwischen Serbien und Kosovo

Ein einseitiger Mediator muss scheitern​

EU-Chefdiplomat Josep Borrell will Ruhe auf dem Balkan und setzt dafür einseitig auf Serbiens Präsident Aleksander Vucic. Das ist aber in der Vergangenheit schon schiefgegangen.


Josep Borrell bräuchte dringend einen Erfolg. Stattdessen ist Europas Chefdiplomat das Gesicht des Scheiterns der EU auf dem Balkan und dort ganz besonders, wenn es um den Dialog zwischen Belgrad und Pristina geht. Diese Woche hatte der Spanier Serbiens Präsident Aleksander Vucic und Kosovos Premierminister Albin Kurti kurzfristig zu einem Krisentreffen nach Brüssel eingeladen. Formell geht es darum, einen Konflikt um die gegenseitige Anerkennung von Autokennzeichen zu entschärfen, der seit zehn Jahren schwelt und gerade wieder gefährlich zu eskalieren droht. Nach acht Stunden ging man ohne Ergebnis auseinander.

Ein Präsident und ein Regierungschef sitzen für einen Konflikt um Autokennzeichen acht Stunden zusammen und finden keine Lösung, das klingt auf den ersten Blick absurd. Josep Borrell machte danach aus seiner Frustration kein Geheimnis und schob Kosovos Regierungschef die Schuld für die Blamage zu. Europas Chefdiplomat macht es sich da zu einfach. Brüssel ist zu einem guten Teil verantwortlich für diesen Misserfolg. Die EU setzt einseitig auf den starken Mann in Belgrad und protestiert nur höflich, wenn Serbien die Sanktionen gegen Russland nicht übernimmt und überhaupt Vladimir Putin hofiert. Aleksander Vucic kann Belgrad zum Einfallstor für Migranten aus der halben Welt auf dem Weg nach Europa machen, und die EU reagiert nur zögerlich.


Da ist es einfacher, Kosovos Regierungschef als vermeintlich schwächeren Partner unter Druck zu setzen. Kosovo ist ein junger Staat in der Schwebe. Als einziger Balkanstaat wartet Kosovo immer noch auf das Ende der Visumspflicht für die Einreise in den Schengen-Raum. Der Aussenbeauftragte Josep Borrell hat seine Rolle als neutraler Mediator verspielt. Die Autokennzeichen stehen dabei nur für den tieferen Konflikt um die Anerkennung von Kosovo, die Serbien auch über 20 Jahre nach dem Abzug seiner Truppen aus der ehemals jugoslawischen Provinz verweigert.

Die Nato erzwang diesen Abzug damals mit ihren Luftangriffen, um der jahrelangen Unterdrückung der albanischen Mehrheit dort und den ethnischen Säuberungen durch das Regime von Slobodan Milosevic ein Ende zu setzen. Serbiens heutiger Präsident war damals übrigens Propagandaminister von Milosevic, der später als angeklagter Kriegsverbrecher in einer Zelle in Den Haag an einem Herzinfarkt starb. Und Albin Kurti war während der Nato-Luftangriffe als politischer Häftling nach Serbien verschleppt worden. Daran lohnt es sich zu erinnern, wenn die beiden Kontrahenten heute zusammen mit dem EU-Chefdiplomaten an einem Tisch sitzen.

Die einseitige Schuldzuweisung des EU-Aussenbeauftragten wirkt auch vor diesem Hintergrund deplaziert. Serbiens Präsident Vucic hat es nicht eilig und zwecks Machterhalt zu Hause ein Interesse, den Konflikt mit Kosovo am Schwelen zu halten. Belgrad unterstützt auch im fragilen Bosnien und Herzegowina die Zentrifugalkräfte, zum Teil in einer unheiligen Allianz zusammen mit Kroatien. Brüssel hat die ungelösten Probleme auf dem Balkan lange ignoriert und erst mit Russlands Krieg gegen die Ukraine wieder in den Fokus genommen. Jetzt ist die Ungeduld gross. Die EU will Ruhe auf dem Balkan und setzt dafür einseitig auf den starken Mann in Belgrad. Das ist aber in der Vergangenheit schon schiefgegangen.

https://www.tagesanzeiger.ch/ein-einseitiger-mediator-muss-scheitern-976715888530

Nein, diesen Text hat kein Albaner geschrieben, sondern Stephan Israel, Brüssel Korrespondent für den Schweizer Tagesanzeiger.

Im Grunde das was ich hier auch gesagt und geschrieben habe. Die EU setzt auf Frieden auf Kosten des Kosovo und ergreift einseitig Partei für Serbien, während Serbien der status quo in die Hände spielt, um Kosovo weiter in Schach zu halten. Eigentlich nichts Neues. Bis auf die Tatsache, dass Kurti diesen Teufelskreis um jeden Preis versucht zu durchbrechen und den Parteien Gegendruck macht, sei es auch um den Preis der völligen Entgleisung und Eskalation.
 
Analyse zum Streit zwischen Serbien und Kosovo

Ein einseitiger Mediator muss scheitern​

EU-Chefdiplomat Josep Borrell will Ruhe auf dem Balkan und setzt dafür einseitig auf Serbiens Präsident Aleksander Vucic. Das ist aber in der Vergangenheit schon schiefgegangen.


Josep Borrell bräuchte dringend einen Erfolg. Stattdessen ist Europas Chefdiplomat das Gesicht des Scheiterns der EU auf dem Balkan und dort ganz besonders, wenn es um den Dialog zwischen Belgrad und Pristina geht. Diese Woche hatte der Spanier Serbiens Präsident Aleksander Vucic und Kosovos Premierminister Albin Kurti kurzfristig zu einem Krisentreffen nach Brüssel eingeladen. Formell geht es darum, einen Konflikt um die gegenseitige Anerkennung von Autokennzeichen zu entschärfen, der seit zehn Jahren schwelt und gerade wieder gefährlich zu eskalieren droht. Nach acht Stunden ging man ohne Ergebnis auseinander.

Ein Präsident und ein Regierungschef sitzen für einen Konflikt um Autokennzeichen acht Stunden zusammen und finden keine Lösung, das klingt auf den ersten Blick absurd. Josep Borrell machte danach aus seiner Frustration kein Geheimnis und schob Kosovos Regierungschef die Schuld für die Blamage zu. Europas Chefdiplomat macht es sich da zu einfach. Brüssel ist zu einem guten Teil verantwortlich für diesen Misserfolg. Die EU setzt einseitig auf den starken Mann in Belgrad und protestiert nur höflich, wenn Serbien die Sanktionen gegen Russland nicht übernimmt und überhaupt Vladimir Putin hofiert. Aleksander Vucic kann Belgrad zum Einfallstor für Migranten aus der halben Welt auf dem Weg nach Europa machen, und die EU reagiert nur zögerlich.


Da ist es einfacher, Kosovos Regierungschef als vermeintlich schwächeren Partner unter Druck zu setzen. Kosovo ist ein junger Staat in der Schwebe. Als einziger Balkanstaat wartet Kosovo immer noch auf das Ende der Visumspflicht für die Einreise in den Schengen-Raum. Der Aussenbeauftragte Josep Borrell hat seine Rolle als neutraler Mediator verspielt. Die Autokennzeichen stehen dabei nur für den tieferen Konflikt um die Anerkennung von Kosovo, die Serbien auch über 20 Jahre nach dem Abzug seiner Truppen aus der ehemals jugoslawischen Provinz verweigert.

Die Nato erzwang diesen Abzug damals mit ihren Luftangriffen, um der jahrelangen Unterdrückung der albanischen Mehrheit dort und den ethnischen Säuberungen durch das Regime von Slobodan Milosevic ein Ende zu setzen. Serbiens heutiger Präsident war damals übrigens Propagandaminister von Milosevic, der später als angeklagter Kriegsverbrecher in einer Zelle in Den Haag an einem Herzinfarkt starb. Und Albin Kurti war während der Nato-Luftangriffe als politischer Häftling nach Serbien verschleppt worden. Daran lohnt es sich zu erinnern, wenn die beiden Kontrahenten heute zusammen mit dem EU-Chefdiplomaten an einem Tisch sitzen.

Die einseitige Schuldzuweisung des EU-Aussenbeauftragten wirkt auch vor diesem Hintergrund deplaziert. Serbiens Präsident Vucic hat es nicht eilig und zwecks Machterhalt zu Hause ein Interesse, den Konflikt mit Kosovo am Schwelen zu halten. Belgrad unterstützt auch im fragilen Bosnien und Herzegowina die Zentrifugalkräfte, zum Teil in einer unheiligen Allianz zusammen mit Kroatien. Brüssel hat die ungelösten Probleme auf dem Balkan lange ignoriert und erst mit Russlands Krieg gegen die Ukraine wieder in den Fokus genommen. Jetzt ist die Ungeduld gross. Die EU will Ruhe auf dem Balkan und setzt dafür einseitig auf den starken Mann in Belgrad. Das ist aber in der Vergangenheit schon schiefgegangen.

https://www.tagesanzeiger.ch/ein-einseitiger-mediator-muss-scheitern-976715888530

Nein, diesen Text hat kein Albaner geschrieben, sondern Stephan Israel, Brüssel Korrespondent für den Schweizer Tagesanzeiger.
Jetzt sind Serbien, Vucic, EU und Borell schuld für Kurtis radikalen , dickköpfigen Alleingang, der keinerlei Kompromiss will. Schon klar.... wer's glaubt
 
Jetzt sind Serbien, Vucic, EU und Borell schuld für Kurtis radikalen , dickköpfigen Alleingang, der keinerlei Kompromiss will. Schon klar.... wer's glaubt
Kurti ist auch Schuld warum Deutschland heute gegen Japan verloren hat, weil Sie die One-Love-Binde untenrum nicht tragen durften.
 
Nach grossen Druck der USA knickt Kurti doch ein im Kennzeichen Streit

 
Nach grossen Druck der USA knickt Kurti doch ein im Kennzeichen Streit

Leider gehört auch B92 schon seit längerer Zeit zu den serbischen "Qualitätsmedien".

„Deal“ zwischen Kosovo und Serbien
Nach monatelangem Tauziehen haben sich Serbien und der Kosovo nach Darstellung der Europäischen Union auf eine Lösung im Streit über Autokennzeichen geeinigt und damit eine drohende Eskalation des Konflikts womöglich abgewendet. „Wir haben einen Deal“, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am späten Mittwochabend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter dazu mitteilte.
Borrell zufolge werde Serbien aufhören, Nummernschilder mit Bezug auf kosovarische Städte zu vergeben, und Kosovo werde keine weiteren Maßnahmen im Zusammenhang mit der Ummeldung von Fahrzeugen mit alten serbischen Kennzeichen ergreifen. Borrell wird die Parteien in den nächsten Tagen einladen, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Die Behörden in Prishtina hatten in den vergangenen Monaten auf einen Austausch der serbischen Nummerntafeln im Land gedrängt. Schätzungen zufolge haben noch etwa 10.000 Fahrzeuge, vor allem im mehrheitlich serbischen Nordkosovo, entsprechende Kennzeichen. Ab Dienstag sollten deren Besitzer mit Strafen in Höhe von 150 Euro belegt werden. Nach einer Intervention der US-Botschaft verschob die kosovarische Regierung das Inkrafttreten dieser Regelung auf Donnerstag. Die nunmehrige Einigung macht die Durchsetzung der Maßnahme hinfällig.

 
Leider gehört auch B92 schon seit längerer Zeit zu den serbischen "Qualitätsmedien".

„Deal“ zwischen Kosovo und Serbien
Nach monatelangem Tauziehen haben sich Serbien und der Kosovo nach Darstellung der Europäischen Union auf eine Lösung im Streit über Autokennzeichen geeinigt und damit eine drohende Eskalation des Konflikts womöglich abgewendet. „Wir haben einen Deal“, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am späten Mittwochabend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter dazu mitteilte.
Borrell zufolge werde Serbien aufhören, Nummernschilder mit Bezug auf kosovarische Städte zu vergeben, und Kosovo werde keine weiteren Maßnahmen im Zusammenhang mit der Ummeldung von Fahrzeugen mit alten serbischen Kennzeichen ergreifen. Borrell wird die Parteien in den nächsten Tagen einladen, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Die Behörden in Prishtina hatten in den vergangenen Monaten auf einen Austausch der serbischen Nummerntafeln im Land gedrängt. Schätzungen zufolge haben noch etwa 10.000 Fahrzeuge, vor allem im mehrheitlich serbischen Nordkosovo, entsprechende Kennzeichen. Ab Dienstag sollten deren Besitzer mit Strafen in Höhe von 150 Euro belegt werden. Nach einer Intervention der US-Botschaft verschob die kosovarische Regierung das Inkrafttreten dieser Regelung auf Donnerstag. Die nunmehrige Einigung macht die Durchsetzung der Maßnahme hinfällig.

Steht doch da auch, a ORF ti je Qualität u PM;. :haha: Serbien hat das ja vorher schon angeboten, Kurti hat aber abgelehnt, na ja, und seine Republik Kennzeichen hat er auch nicht durchgekriegt und KS Serben sind immernoch nicht zurück in Institutionen. Denke da erwarten uns noch Verhandlungen zum endgültigen Kennzeichen Status
 
Leider gehört auch B92 schon seit längerer Zeit zu den serbischen "Qualitätsmedien".

„Deal“ zwischen Kosovo und Serbien
Nach monatelangem Tauziehen haben sich Serbien und der Kosovo nach Darstellung der Europäischen Union auf eine Lösung im Streit über Autokennzeichen geeinigt und damit eine drohende Eskalation des Konflikts womöglich abgewendet. „Wir haben einen Deal“, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am späten Mittwochabend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter dazu mitteilte.
Borrell zufolge werde Serbien aufhören, Nummernschilder mit Bezug auf kosovarische Städte zu vergeben, und Kosovo werde keine weiteren Maßnahmen im Zusammenhang mit der Ummeldung von Fahrzeugen mit alten serbischen Kennzeichen ergreifen. Borrell wird die Parteien in den nächsten Tagen einladen, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Die Behörden in Prishtina hatten in den vergangenen Monaten auf einen Austausch der serbischen Nummerntafeln im Land gedrängt. Schätzungen zufolge haben noch etwa 10.000 Fahrzeuge, vor allem im mehrheitlich serbischen Nordkosovo, entsprechende Kennzeichen. Ab Dienstag sollten deren Besitzer mit Strafen in Höhe von 150 Euro belegt werden. Nach einer Intervention der US-Botschaft verschob die kosovarische Regierung das Inkrafttreten dieser Regelung auf Donnerstag. Die nunmehrige Einigung macht die Durchsetzung der Maßnahme hinfällig.

B92 war schon ein seriöser Sender mit top Online Ausgabe, schade dass es von Vucics Medien-Apparat übernommen wurde und jetzt nur noch pro-Vucic Propaganda betreibt.
 
Steht doch da auch, a ORF ti je Qualität u PM;. :haha: Serbien hat das ja vorher schon angeboten, Kurti hat aber abgelehnt, na ja, und seine Republik Kennzeichen hat er auch nicht durchgekriegt und KS Serben sind immernoch nicht zurück in Institutionen. Denke da erwarten uns noch Verhandlungen zum endgültigen Kennzeichen Status
Wenn die Serben nördlich von Mitrovica nicht zu ihren Ämtern zurückkehren, ist das nur zu ihrem Nachteil. EULEX mit 135 Beamten kann nur das nötigste bewerkstelligen und die Mehrkosten für Ausgleichsgehälter zahlt der serbische Staat.
 
Steht doch da auch, a ORF ti je Qualität u PM;. :haha: Serbien hat das ja vorher schon angeboten, Kurti hat aber abgelehnt, na ja, und seine Republik Kennzeichen hat er auch nicht durchgekriegt und KS Serben sind immernoch nicht zurück in Institutionen. Denke da erwarten uns noch Verhandlungen zum endgültigen Kennzeichen Status

Bagsi dir ist schon klar das sich ein Vucic nur Zeit erkauft hat. Apropos was glaubst du welche Kennzeichen die Serben bekommen tun, die in Zukunft ein Auto in Mitrovica fahren wollen?


Zum Thema:

ein typisches EU Abkommen, mit typisch langen Übergangsphasen
 
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