Du vergisst aber zu erwähnen, dass im Rahmen dieser Einigung auch noch die kosovarische Forderung, die bereits am 21.11 bei den gescheiterten Verhandlungen verlangt wurde, noch hinzugefügt wurde wie es Kosovo gefordert hat. Nämlich dass bis März 2023 eine Einigung zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Kosovo und Serbien erreicht werden muss. Das war der Knackpunkt wieso die Verhandlungen auch gescheitert sind. Serbien und die EU wollten diesen Passus nicht in der Einigung haben. Dank der US-Vermittlung steht dieser nun drin. Den Rest mir den Kennzeichen hatte Kosovo bereits am 21.11 schon akzeptiert. Nun wird der sog. Deutsch-Französische Vorschlag die Grundlage für weitere Verhandlungen zur Normalisierung der Beziehungen bilden. Das impliziert natürlich die Bildung des serbischen Gemeindeverbandes unter Einhaltung der kosovarischen Verfassung, also 21 Punkte werden aus dem 2013/14 unterzeichneten Abkommen gestrichen und der verfassungsmäßigen Rehabilitierung unterzogen, dabei wird dieser soweit abgespeckt, dass er keine exekutiven Hoheitsbefugnisse beinhaltet. Im Gegenzug wird Serbien den Weg für den Kosovo in allen internationalen Institutionen frei machen und sich mit seinen offiziellen illegalen Paralellstrukturen zurückziehen und so das Kosovo indirekt als eigenständigen Staat anerkennen. Das wiederum impliziert auch einen Sitz bei der UN und anderen wichtigen internationalen Gremien.
Summa summarum hat Kosovo eine kleine Niederlage erlitten, dadurch dass es seinen Plan nicht sofort umsetzen kann, langfristig gesehen hat es aber den größeren Vorteil, da Serbien keine weiteren Kennzeichen ausstellen darf, die die im Umlauf sind, können nur noch solange benutzt werden, solange nicht die Anmeldungsfrist abgelaufen ist. Sobald die Anmeldungsfrist abläuft, werden diese wohl oder übel in RKS-Kennzeichen umgemeldet werden müssen. Hätte Serbien bereits vor Jahren nicht einen so großen Appetit gehabt, hätte man auf die alten UNMIK Kennzeichen bestehen können, und die Kosovoserben müssten heute keine RKS-Kennzeichen beantragen. Man wollte alles oder nichts und jetzt hat man alles verloren in diesem Punkt. Im Grunde hat Serbien nichts gewonnen, ausser ein bisschen mehr Zeit.
Der größere Gewinn aber besteht, wie gesagt, in dem Punkt, dass ein endgültiges Abkommen bis März kommenden Jahres erreicht werden muss. Und da wird nun der Druck auf Serbien lasten, nicht mehr auf dem Kosovo, da Kosovo bereits einen solchen Vorschlag der EU im Sommer diesen Jahres zugestimmt hat, Serbien scheinbar aber nicht