Kosovo und Serbien können sich nicht auf Abkommen einigen
Serbien und der Kosovo haben sich trotz mehrstündiger Verhandlungen unter Beteiligung der EU nicht auf die Unterzeichnung eines Abkommens zur Normalisierung der Beziehungen beider Länder einigen können. „Die Beteiligten konnten keine beiderseitig akzeptable Lösung finden“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach der Marathonsitzung im nordmazedonischen Ohrid am Abend.
Kosovos Regierungschef Albin Kurti und Serbiens Präsident Aleksandar Vucic verhandelten beinahe zwölf Stunden lang über einen letzten Monat von der EU präsentierten Friedensplan für die beiden Staaten.
Serbien und das Kosovo stehen unter dem zunehmenden Druck westlicher Staaten, ein Abkommen zu schließen, das eine Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Seiten ermöglicht.
Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als serbische Provinz betrachtet. Etwa 120.000 Serben leben im Kosovo. Serbien wie auch das Kosovo streben einen EU-Beitritt an.
Beide Seiten sprachen nach den Verhandlungen am Samstag von Fortschritten. Der serbische Präsident habe es jedoch „wie beim letzten Treffen in Brüssel“ Ende Februar „vermieden, das Abkommen zu unterzeichnen“, sagte Kurti.
Vucic selbst äußerte sich weniger konkret: „Ich denke wir haben einen wichtigen Schritt hin zu einer konstruktiven Atmosphäre gemacht und wir werden anfangen an etwas zu arbeiten“, sagte der Serbe.
orf.at