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Brexit und News aus GB

Sollen die Briten die EU verlassen?


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Wettskandal: Torys entziehen Kandidaten Unterstützung
Weil sie auf das Datum der britischen Parlamentswahl gewettet haben, hat die Konservative Partei von Premierminister Rishi Sunak zwei Kandidaten ihre Unterstützung entzogen, wie britische Medien heute berichteten. Weil die Nominierungsfrist verstrichen ist, kann die Partei keine neuen Bewerber aufstellen.

Interne Ermittlungen
Bei einem der Politiker handelt es sich um einen der engsten Mitarbeiter Sunaks: Craig Williams war bisher als Principal Private Secretary eine Art Assistent des Regierungschefs im Rang eines Unterstaatssekretärs. Er soll 100 Pfund (118 Euro) darauf gesetzt haben, dass die Wahl im Juli stattfindet. Drei Tage später nannte Sunak überraschend den 4. Juli als Termin. Die Abstimmung war erst für Herbst erwartet worden. Auch Laura Saunders, die Ehefrau von Tory-Wahlkampfchef Tony Lee, wurde fallengelassen.

„Aufgrund laufender interner Ermittlungen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir Craig Williams und Laura Saunders bei der bevorstehenden Parlamentswahl nicht länger als Parlamentskandidaten unterstützen können“, zitierten britische Medien heute übereinstimmend einen Parteisprecher.

„Wir haben bei der Glücksspielkommission nachgefragt, dass diese Entscheidung die von ihr durchgeführten Ermittlungen nicht beeinträchtigt, die zu Recht unabhängig sind und weiterlaufen.“

Torys abgeschlagen hinter Labour

 
Auch britischer Minister wettete auf Wahldatum
Der Wettskandal in der Konservativen Partei des britischen Premierministers Rishi Sunak hat nun auch die Regierung erreicht. Schottland-Minister Alister Jack teilte britischen Medien zufolge mit, im April habe er 20 Pfund (23,70 Euro) darauf gewettet, dass die Parlamentswahl zwischen Juli und September stattfindet. Sunak hatte am 22. Mai überraschend den 4. Juli als Termin für die Abstimmung genannt.

Zwei weitere Wetten im März seien nicht erfolgreich gewesen, hieß es in Jacks Mitteilung von gestern Abend weiter. Mit seinen Einsätzen habe er keine Regeln verletzt, so der Minister. Er sei keine Wette im Mai eingegangen, und die zuständige Aufsichtsbehörde Gambling Commission ermittle nicht gegen ihn. Zuvor hatte die BBC berichtet, Jack habe dem Sender gesagt, dass er 2.000 Pfund (rund 2.400 Euro) mit Wetten auf den Wahltermin gewonnen habe. Das sei ein Witz gewesen, sagte der Minister.

Ermittlungen gegen Tory-Kandidaten

 
Schlagabtausch bei letztem Sunak-Starmer-TV-Duell
Der britische Premierminister Rishi Sunak und sein Herausforderer Keir Starmer von der Labour-Partei haben sich in ihrer letzten TV-Debatte vor der Wahl am 4. Juli einen erbitterten verbalen Schlagabtausch geliefert. „Wenn Sie den Leuten im Zuschauerraum und im ganzen Land öfter zuhören würden, wären Sie nicht so abgehoben“, schleuderte Starmer dem Regierungschef entgegen, als es bei dem TV-Duell in der BBC gestern Abend um geplante Kürzungen von Sozialleistungen ging.

Sunak schlug zurück mit der Behauptung, sein Herausforderer sei „nicht ehrlich zu den Leuten hinsichtlich seiner Pläne, ihre Steuern zu erhöhen“. Im Hinblick auf den Skandal um Wetten auf den Wahltermin, der seit Wochen Sunaks Torys erschüttert, warf Starmer seinem Kontrahenten Führungsschwäche und mangelnde Integrität vor. Mehrere konservative Kandidaten und andere Personen im Umkreis Sunaks sollen Geld auf den überraschend bekanntgegebenen Wahltermin gesetzt haben.

 
Keir Starmer, der Mann an der Schwelle zur Downing Street
Labour-Chef Keir Starmer machte Schluss mit links – und dürfte bald britischer Premier werden. Doch wer ist der 61-Jährige, der von vielen als vorsichtig, ernst und rücksichtslos beschrieben wird? Und wie will er das Königreich verändern?

In den jüngsten Umfragen ist der Wert für Labour ein wenig gefallen, generell geben sich die Briten von der Politik genervt und enttäuscht. Wenn die rund 48 Millionen Wahlberechtigten auf der Insel aber nicht millionenfach die Demoskopen belogen haben und am Donnerstag doch lieber die im Königreich tatsächlich antretende Monster Raving Loony Party wählen, wird Keir Starmer am Freitag in die Downing Street einziehen.

"Wenn wir zum Dienst gerufen werden!" – in keiner Rede des 61-Jährigen über die Vorhaben einer Labour-Regierung fehlt diese salvatorische Klausel. Und fast alles spricht dafür, dass Starmer sie ernst meint. Er sieht sich zum Dienst an seinem Land gerufen. Dass diese Herangehensweise im Kontrast steht zum selbstsüchtigen Tollhaus, mit dem die Konservativen in den vergangenen Jahren die Briten entsetzt haben, muss er nicht eigens sagen.

 
„Mister Brexit“ will mehr – und wird auf Bühne bloßgestellt
Nigel Farage will den Konservativen bei der Wahl schwer schaden. Doch er hat eigene Probleme. Dazu gehört nicht nur ein grinsender Putin.

London Samstagnachmittag in Walton-on-the-Naze, einem Küstenort nordöstlich von London. Nigel Farage steht im Gemeindezentrum auf der Bühne und spricht vor überwiegend älterem Publikum. Der Rechtspopulist tritt bei den Parlamentswahlen in wenigen Tagen als Kandidat seiner „Reform“-Partei im nahen Wahlkreis Clacton an. Er will damit vor allem den Tories schaden. Das Enfant terrible der britischen Politik ist als „Mister Brexit“ bekannt geworden und erst seit einigen Wochen wieder auf der Bühne.

Farage lamentiert, der Jugend würden „nur die schlechten Dinge beigebracht, die wir in unserer Geschichte gemacht haben“. Ein Umstand, den er missbilligt: „Ich sage: Genug! Wir sollten stolz darauf sein, wer wir sind!“ In diesem Moment fährt über ihm ein Transparent herunter. Darauf steht: „I (Herz-Emoji) Nigel“ (Ich liebe Nigel). Dann darüber erscheint ein grinsender Wladimir Putin. Der Kremlherrscher hält einen Daumen nach oben. Kurze Verwirrung. Dann entdeckt Farage das Plakat. „Jemand muss gefeuert werden. Sind wir uns da einig?“, fragte er in die Runde. Großer Applaus. Zwei Männer versuchen, das Transparent herunterzureißen. Ohne Erfolg.

 
Labour erringt Erdrutschsieg in UK
Die oppositionelle Labour-Partei hat bei der Parlamentswahl im Vereinigten Königreich einen Erdrutschsieg errungen. Wie eine Nachwahlbefragung ergab, könne die Partei von Keir Starmer mit 410 der 650 Sitze im Unterhaus rechnen. Die seit 14 Jahren regierenden Torys von Premierminister Rishi Sunak erlitten hingegen ihre schlimmste Niederlage seit der Parteigründung im Jahr 1834.

Labour war vorab bereits ein historischer Sieg prognostiziert worden. In Umfragen waren sie sogar auf mindestens 430 der insgesamt 650 Unterhaussitze gekommen. Für eine absolute Mehrheit im Unterhaus sind lediglich 326 Sitze nötig. Ergebnisse aus immer mehr Wahlkreisen der Stimmenauszählung werden im Laufe der Nacht auf Freitag vorliegen.

Sollte sich das Exit-Polls-Ergebnis bestätigen, würde Starmer das zweitbeste Wahlergebnis in der Parteigeschichte einfahren. Nur bei der historischen Wechselwahl im Jahr 1997, als die Torys nach 18 Regierungsjahren von Tony Blair auf die Oppositionsbank geschickt worden waren, erzielte Labour mit 418 Mandaten ein noch besseres Ergebnis.

 
Britischer Premier Sunak gesteht Niederlage ein
Der britische Regierungschef Rishi Sunak hat heute die Niederlage seiner Partei bei der Unterhauswahl eingestanden. „Die Labour Party hat diese Wahl gewonnen“, sagte Sunak heute Früh im nordenglischen Richmond.

„Ich habe bereits Keir Starmer angerufen, um ihm zu gratulieren. Heute wird die Macht auf friedliche Art und Weise übergeben werden.“ Sunak konnte in seinem Wahlkreis in der Region Yorkshire mit einer deutlichen Mehrheit verteidigen.

Die sozialdemokratische Labour Party von Oppositionsführer Starmer erzielte die absolute Mehrheit. Dies stand in der Nacht auf Freitag fest, obwohl noch 185 der 650 Wahlkreise auszuzählen waren.

Sunak will Abgeordneter bleiben


Wermutstropfen, auch Naitschl fürn Arsch zieht ins Parlament ein

Erfolg für Farage
Einen Erfolg erzielte auch die rechtspopulistische Reform UK unter Nigel Farage: Farage gewann im südostenglischen Wahlkreis Clacton-on-Sea und zieht erstmals ins britische Unterhaus ein.
 
König Charles ernannte Starmer zum Premier
Nach dem Erdrutschsieg der Labour-Partei bei der britischen Parlamentswahl am Donnerstag hat König Charles III. am Freitag Labour-Chef Keir Starmer zum neuen Premierminister des Landes ernannt. Zuvor hatte der scheidende Premier Rishi Sunak seinen Rückritt als Parteichef der Torys verkündet.

Der König habe Starmer mit der Regierungsbildung beauftragt, erklärte der Palast am Freitag. Zuvor hatte Charles den Rücktritt des bisherigen Regierungschefs Sunak entgegengenommen. Der Palast veröffentlichte ein Foto, das Charles und Starmer beim Händeschütteln zeigt. Starmer habe den Auftrag angenommen, hieß es weiter.

Bei der Wahl fuhren die Torys das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ein. Während die oppositionelle Labour-Partei von Starmer mit mehr als 410 Mandaten auf weit mehr als die absolute Mehrheit kam, verloren die Torys rund 250 Mandate – und werden künftig nur noch rund 120 der 650 Unterhausabgeordneten stellen. Drittstärkste Kraft wurden laut den Teilergebnissen die Liberaldemokraten mit 71 Sitzen.

 
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