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jugo-jebe-dugo
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15.01.2005
Scheidender Heimatschutzminister für Folter bei Verhören
"Unter extremen Bedingungen" wie Bedrohung durch nuklearen Völkermord
London - Der ausscheidende US-Heimatschutzminister Tom Ridge hat sich für den Einsatz von Folter gegen Terror-Verdächtige ausgesprochen, wenn damit in einem Extremfall lebensrettende Informationen gewonnen werden könnten.
Die USA duldeten Folter nicht, sagte Ridge am Freitag in einem Gespräch mit dem britischen Sender BBC. Sie könne jedoch "unter extremen Bedingungen" wie einer Bedrohung durch einen nuklearen Völkermord nötig sein. In einem solchen Fall "würde man möglicherweise versuchen, alle zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um die Informationen zu erhalten, die Tausende von Menschenleben retten", sagte er. "Aber im Großen und Ganzen und in politischer Hinsicht müssen wir wieder und wieder sagen: wir dulden keine Folter, um Informationen von Terroristen zu erhalten", fügte er hinzu.
Hartherzigkeit
Ridge verwies zugleich auf Zweifel von Verhörspezialisten, ob die Folterung von Terroristen die gewünschten Ergebnisse brächten, "angesichts der Art dieses Feindes, der Techniken, mit denen sie sich schützen, und der Hartherzigkeit solcher Leute". Er zweifle im Übrigen nicht daran, dass ein Angriff auf eine westliche Großstadt mit chemischen oder biologischen Waffen nur eine Frage der Zeit sei. "Ich glaube nicht, dass das Ob in Frage steht. Die Frage ist, wann", sagte er. Ridge wird sein Amt mit Beginn der zweiten Amtszeit von US-Präsident George W. Bush aufgeben. Das Heimatschutzministerium war von Bush nach den Anschlägen am 11. September 2001 gebildet worden.
Menschenrechtsgruppen haben die US-Regierung am Donnerstag aufgefordert, einen Sonderstaatsanwalt für Ermittlungen gegen US-Vertreter zu ernennen, die an Folter oder grausamen, unmenschlichen oder demütigenden Taten beteiligt waren oder sie angeordnet haben. Vor US-Militärgerichten wird derzeit gegen mehrere US-Soldaten verhandelt, die im Irak Gefangene misshandelt haben. Auch ehemalige Insassen des US-Gefängnisses Guantanamo Bay auf Kuba haben den USA vorgeworfen, misshandelt und gefoltert worden zu sein. Auf Guantanamo Bay haben die USA Männer inhaftiert, die sie des Terrorismus oder der Zusammenarbeit mit Terroristen verdächtigen. (Reuters)
Scheidender Heimatschutzminister für Folter bei Verhören
"Unter extremen Bedingungen" wie Bedrohung durch nuklearen Völkermord
London - Der ausscheidende US-Heimatschutzminister Tom Ridge hat sich für den Einsatz von Folter gegen Terror-Verdächtige ausgesprochen, wenn damit in einem Extremfall lebensrettende Informationen gewonnen werden könnten.
Die USA duldeten Folter nicht, sagte Ridge am Freitag in einem Gespräch mit dem britischen Sender BBC. Sie könne jedoch "unter extremen Bedingungen" wie einer Bedrohung durch einen nuklearen Völkermord nötig sein. In einem solchen Fall "würde man möglicherweise versuchen, alle zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um die Informationen zu erhalten, die Tausende von Menschenleben retten", sagte er. "Aber im Großen und Ganzen und in politischer Hinsicht müssen wir wieder und wieder sagen: wir dulden keine Folter, um Informationen von Terroristen zu erhalten", fügte er hinzu.
Hartherzigkeit
Ridge verwies zugleich auf Zweifel von Verhörspezialisten, ob die Folterung von Terroristen die gewünschten Ergebnisse brächten, "angesichts der Art dieses Feindes, der Techniken, mit denen sie sich schützen, und der Hartherzigkeit solcher Leute". Er zweifle im Übrigen nicht daran, dass ein Angriff auf eine westliche Großstadt mit chemischen oder biologischen Waffen nur eine Frage der Zeit sei. "Ich glaube nicht, dass das Ob in Frage steht. Die Frage ist, wann", sagte er. Ridge wird sein Amt mit Beginn der zweiten Amtszeit von US-Präsident George W. Bush aufgeben. Das Heimatschutzministerium war von Bush nach den Anschlägen am 11. September 2001 gebildet worden.
Menschenrechtsgruppen haben die US-Regierung am Donnerstag aufgefordert, einen Sonderstaatsanwalt für Ermittlungen gegen US-Vertreter zu ernennen, die an Folter oder grausamen, unmenschlichen oder demütigenden Taten beteiligt waren oder sie angeordnet haben. Vor US-Militärgerichten wird derzeit gegen mehrere US-Soldaten verhandelt, die im Irak Gefangene misshandelt haben. Auch ehemalige Insassen des US-Gefängnisses Guantanamo Bay auf Kuba haben den USA vorgeworfen, misshandelt und gefoltert worden zu sein. Auf Guantanamo Bay haben die USA Männer inhaftiert, die sie des Terrorismus oder der Zusammenarbeit mit Terroristen verdächtigen. (Reuters)