Corona-Impfung: Totimpfstoff, mRNA- oder Vektorimpfstoff?
Einige Menschen misstrauen den neuen mRNA- und Vektorimpfstoffen und warten deshalb auf eine Corona-Impfung mit konventionellen Totimpfstoffen oder Proteinimpfstoffen. Doch sind diese Vakzine sicherer? Wann sind sie zugelassen?
Dennoch misstrauen viele Menschen in Deutschland den neuen Impfstoffen noch immer, manche fürchten sogar eine Veränderung des menschlichen Erbgutes.
Tatsächlich enthalten die neuen Impfstoffe die Erbinformation für das sogenannte Spike-Protein des Coronavirus. Bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna wird der Bauplan für die Spike-Proteine in Form von mRNA mit Fett umhüllt und in einen Muskel gespritzt. Die Muskelzellen nehmen die mRNA auf und produzieren das Spike-Protein des Coronavirus, den eigentlichen Impfstoff. Das Immunsystem erkennt das Spike-Protein als fremd und produziert Antikörper. So lernt der Körper, die Spike-Proteine der Viren zu erkennen und so die Infektion abzuwehren.
Ein Einbau der mRNA in das Erbgut der Zelle ist aus mehreren Gründen nicht möglich:
1. Die mRNA gelangt nicht in die Nähe der DNA im Zellkern.
2. Die mRNA müsste erst in DNA umgeschrieben werden. Das dafür nötige Enzym, die reverse Transkriptase, ist in der Zelle nicht vorhanden.
3. Selbst, wenn die mRNA in DNA umgeschrieben wäre, könnte sie noch immer nicht in das Erbgut der Zelle eingebaut werden. Denn dafür wäre ein weiteres Enzym erforderlich, die sogenannte Integrase. Auch sie ist normalerweise nicht in der Zelle vorhanden. Retroviren wie HIV bringen deshalb beide Enzyme mit, um ihr Erbgut in das der Zellen einzubauen. Das ist bei den Impfstoffen nicht der Fall.
Einige Menschen misstrauen den neuen mRNA- und Vektorimpfstoffen und warten deshalb auf eine Impfung mit Totimpfstoffen oder Virusproteinen. Nun beginnen die ersten Impfungen mit dem Nuvaxovid. Was unterscheidet die Vakzine?
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