Experte: Noch zeichnet sich keine Entscheidung ab
Bei der Donbas-Offensive der russischen Streitkräfte zeichnet sich derzeit noch keine Entscheidung ab. Die Ukrainer halten im Großen und Ganzen ihre Stellung, die Russen erzielen bis jetzt nur punktuell räumlich begrenzte Erfolge. „Es ist noch nicht gekippt, es gibt derzeit noch keinen Gamechanger“, analysiert Oberst Markus Reisner, Leiter der Entwicklungsabteilung der Theresianischen Militärakademie, die Lage im Gespräch mit der APA.
Seit drei Wochen befinde sich der Krieg in einer zweiten Phase, die ersten zwei Wochen davon hätten der Vorbereitung auf die Donbas-Offensive gedient, und seit einer Woche sei man in der Entscheidungsphase, so Reisner. Die Russen greifen an mehreren Fronten im Kessel an, erzielen Fortschritte, aber keinen entscheidenden Vorstoß.
Je länger der Widerstand der Ukrainer hält, desto nachteiliger sei das für die Russen, denn die Ukrainer erhielten immer mehr Waffenlieferungen. „Die Taktik der Ukrainer ist es, die Russen abzunutzen“, so Reisner.
Für die Russen gelte der 9. Mai nach wie vor als Tag des Sieges, die große Parade werde bereits vorbereitet. „Ziel ist es sicher, den ganzen Donbas als erobert zu präsentieren, aber wenn das nicht der Fall ist, wird man den Sieg über Mariupol und die ‚Entnazifizierung‘ feiern“, sagt Reisner.