Es geht ja nicht um reines Wachstum. Ich persönlich kann gut leben etwa mit dem Gedanken daran, dass ich nicht zwei Mal im Jahr eine Flugreise machen muss usw.Die Antwort ist richtig!
Für mich stellen sich jetzt gleich mehrere Fragen: Wachstum lässt sich nicht endlos verordnen. Was passiert, wenn Wachstum, aus welchen Gründen auch immer, nicht passiert?
Viele Firmen (alte und neugegründete) haben jahrzehntelang in einem komfortablen Umfeld arbeiten können. Viele Firmen haben (auch hier wieder alte und neue) keinen belastbaren Businessplan, der einen worst-case (die Einnahmen halbieren sich, die Kosten verdoppeln sich) vorsieht, erarbeitet. Diese Firmen werden SOFORT vom Markt verschwinden, wenn das Wachstum nicht pausenlos weitergeht.
Nun ist es aber so, dass zwar "die Wirtschaft" pausenlos wachsen kann, Unser Planet aber nicht. Die Ressourcen sind begrenzt und definiert. Was tun?
Wir sind ganz genau heute (+/- ein paar Monate sind egal) am Zeitpunkt angelangt, wo man diese "Wachstumsstrategien" in allen Hierarchien in Frage stellen muss. Eigentlich müssen wir das ganze Wirtschaften der letzten 30 Jahre in Frage stellen. Genauso wie unseren Lebensstil.
Wäre das durch Putin ausgelöste Leid und die Zerstörung nicht so groß, würde ich ihm fast dankbar sein, wenn jetzt den wichtigsten Entscheidungsträgern und dem Volk in Europa ein wenig die Augen geöffnet werden.
Aber letztlich ist doch alles mit Energie und entsprechend Energieerzeugung verbunden. Das fängt an bei Mobilität. In Deutschland läuft das mit den 9 Euro Ticket aus, ich möchte mir nicht vorstellen, was v.a. Berufspendler ggf. an Kosten haben. Grüner Wasserstoff und darauf basierende Technologie, auch zu dessen Erzeugung brauchst du Energie ergo Energieträger.
Ich glaube nicht, dass man dem kleinen Handwerkerbetrieb oder Landwirt oder der mittelständischen Produktionsfirma einen Vorwurf machen kann, weil sie jetzt ziemlich hilflos vor teils explodierenden Kosten stehen.
Nicht nur in Bezug auf Energieträger, sondern auch in Bezug auf Ressourcen und auch entsprechende Strategien allgemein. Das ist schon seit den 2000ern immer wieder auf der Münchner Sicherheitskonferenz Thema. Auf jeden Fall unter Merkel haben die Deutschen das wohl auch als Angelegenheit der Unternehmen selbst gesehen. Aber das können wenn wahrscheinlich eher große Player leisten. Da kann sich die Politik nicht aus der Verantwortung stehlen imo.
Und da frage ich mich schon, warum man nicht seit Putes Wutrede 2007 angefangen hat ernsthaft Konzepte zu entwickeln für den Fall, dass es mit den Russen richtig böse zum Bruch kommt. Was wir jetzt haben.