Marsalek-Spione führten anti-ukrainische Einflussoperation in Wien durch
Der Verfassungsschutz deckte eine Zelle rund um eine Bulgarin auf, die in Wien lebt. Ziel der Aktionen war das Erzeugen von prorussischer Stimmung
Wie will Russland die öffentliche Meinung in Europa beeinflussen? Eine durchaus überraschende Anwort darauf ist: auch mit kleinen Stickern. Etwa mit solchen, die die Ukraine als rechtsextremes Land darstellen. Die werden dann unweit von Redaktionen oder an jüdischen Gedenkstätten aufgeklebt, beispielsweise gleich beim Falter oder der Tageszeitung Heute. Wohl in der Hoffnung, Journalisten würden die Sticker mit neonazistischen Symbolen und proukrainischem Inhalt wahrnehmen und innehalten.
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Nahe Redaktionen wie jener der "Heute" wurden Sticker geklebt
Denn die Sticker, die mit dem Nazi-SS-Symbol der Wolfsangel für die umstrittene Brigade Asow werben, unterstützen die russische Erzählung, man würde gegen Nazis in Kyjiw kämpfen. Ein gänzlich anderes Narrativ als die Realität eines brutalen Angriffskriegs gegen einen kleineren Nachbarstaat, dem man Gebiete abpressen will.
"Mittel hybrider Kriegsführung"
Für den österreichischen Verfassungsschutz, die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), ist eine derartige Kampagne daher eine "Desinformationskampagne" und ein "Mittel hybrider Kriegsführung". "Der Zweck dieser verdeckten Kampagne war es, die öffentliche und politische Meinung zum Nachteil der Ukraine und Vorteil Russlands zu manipulieren", heißt es aus dem Verfassungsschutz.
Der Verfassungsschutz deckte eine Zelle rund um eine Bulgarin auf, die in Wien lebt. Ziel der Aktionen war das Erzeugen prorussischer Stimmung
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