Separatisten im Donbass putschen gegeneinander
In der Stadt Luhansk wimmelt es seit Dienstag von Bewaffneten. Nun soll der Führer der «Volksrepublik» nach Russland geflohen sein.
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Nun kam es offenbar auch in der Stadt Luhansk, der Kapitale der gleichnamigen, separatistischen «Volksrepublik» im Donbass, zu einer solchen unblutigen Machtübernahme. Doch dieses Mal sind es nicht russische Spezialeinheiten, sondern Angehörige des Innenministeriums des Staatsgebildes, die einen Putschversuch unternommen haben. Sie unterstehen Igor Kornet. Diesen hatte der Führer der international nicht anerkannten Republik, Igor Plotnizki, am Montag entlassen.
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Auch wenn die Lage vor Ort unübersichtlich ist, spricht einiges dafür, dass der Coup erfolgreich war.
Am Mittwochmorgen erklärte das ukrainische Innenministerium, Plotnizki sei nach Russland geflohen. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. Allerdings haben laut russischen Medienberichten die Truppen von Innenminister Kornet nicht nur Verwaltungsgebäude, sondern auch den Fernsehsender in ihre Gewalt gebracht. In der Nacht wurde ebenfalls gemeldet, dass Truppen aus der benachbarten «Volksrepublik» Donezk in Luhansk angekommen seien. Ihre Rolle ist noch unklar.
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Ohne direkte militärische Unterstützung der russischen Armee wäre die Loslösung von Luhansk und Donezk unmöglich gewesen. Beide Volksrepubliken sind heute russische Klientelstaaten, die militärisch und wirtschaftlich fast vollständig von Moskau abhängen.
Laut der russischen Zeitung «RBK», die sich auf Quellen im Kreml bezieht, unterstütze dieser im Machtkampf in Luhansk Kornet. Moskau hält diesen für berechenbarer als den teilweise erratischen Plotnizki. Der Kreml bestritt offiziell irgendeine Verwicklung in die Ereignisse in Luhansk. Es handle sich um innere Angelegenheiten.
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https://www.nzz.ch/international/putsch-in-der-separatistenrepublik-ld.1331068
Und der Kreml weiss von nichts!?!?