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AfD zurrt Anti-Islam-Kurs fest
Minarette und Muezzins sollen verschwinden[/h]
Von Issio Ehrich
Islamkritik aus Mündern ausgewiesener Islamkritiker dürfte kaum für Aufsehen sorgen. Bei der AfD geht es nun aber um Sätze für das künftige Parteiprogramm. Der Vorstand setzt auf maximale Schärfe – angeblich in den Grenzen des Grundgesetzes.
Fast hätte Bernd Lucke seiner früheren Partei noch die Show gestohlen. Der AfD-Aussteiger suchte sich das aufgeladenste Thema dieser Tage und
feuerte eine kalkulierte Provokation in die Debatte. "Noch was, was man nicht sagen darf", schreibt er auf seiner Webseite:
"Böhmermann ist eine feige Drecksau." Ungerecht, gemein und feige handle der Satiriker, weil er sich mit dem türkischen Staatspräsidenten ein Schmähopfer ausgesucht habe, das in Deutschland so unbeliebt sei, dass ihm natürlich der Rückhalt der Bevölkerung gewiss sei. Luckes Worte sind laut und schrill - und reichen an diesem Wochenende doch nicht. Denn die AfD stimmt sich auf ihren Bundesparteitag in zwei Wochen ein und setzt voll auf Islamkritik.
"Der Islam ist ein Fremdkörper. Einen Euro-Islam gibt es in Wirklichkeit nicht", sagt Parteivizechef Alexander Gauland der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Der Islam ist keine Religion wie das katholische oder protestantische Christentum, sondern intellektuell immer mit der Übernahme des Staates verbunden." Die Europaabgeordnete Beatrix von Storch, die zugleich wie Gauland Parteivize ist, stimmt mit ein: "Der Islam ist an sich eine politische Ideologie, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist." Viele Muslime gehörten zu Deutschland, aber: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland."
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"Die Regeln einer ganz fremden Religion"[/h]Die Wortwahl von Gauland und von Storch ist zwar scharf, doch aus den Mündern ausgewiesener Islamkritiker dürfte sie nur für begrenztes Aufsehen sorgen – wäre da nicht das Parteiprogamm, das die AfD bei ihrem Parteitag in Stuttgart beschließen will.
Die beiden Politiker skizzieren, was im Sinne des Parteivorstands, Teil davon sein sollte. Und auch was nicht. Einige anti-islamische Wünsche aus der Partei sind nämlich so weitreichend und schwer mit dem Grundgesetz zu vereinbaren, dass Gauland und Storch versuchen, sie bewusst aus der Programmdebatte auszuklammern.
Die AfD will Koranschulen und Moscheen schärfer kontrollieren, um den "Wildwuchs" strenger muslimischer Gelehrter und ihrer Finanziers aus dem Ausland zu beschneiden. Die AfD will Symbole des Islams aus der Öffentlichkeit verbannen. Dazu gehören laut von Storch Minarette, Muezzins und die Vollverschleierung. Schulen sollen bei ihrem Essensangebot zudem keine Rücksicht auf muslimische Kinder nehmen. "Es kann nicht sein, dass es bei Schulspeisungen kein Schweinefleisch mehr geben wird", sagt Gauland. "Es kann nicht sein, dass wir die Regeln einer ganz fremden Religion mitmachen."
AfD zurrt Anti-Islam-Kurs fest: Minarette und Muezzins sollen verschwinden - n-tv.de
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