In der Schweiz hat eine Studie folgendes gezeigt:
Wahlsonntag: Gutes Wetter => Höhere Stimmbeteiligung
Wahlsonntag: Schlechtes Wetter => Tiefe Stimmbeteiligung
Und aus der Politologie ist bekannt, dass höhere Stimmbeteiligung eher den liberalen und linken hilft und eine tiefe Stimmbeteiligung eher den konservativen und rechten.
Und ja... Gestern-Morgen hat aus dem Himmel gegossen wie unter der Dusche nur bei 4°C.
- Was mich aber persönlich mehr aufregt, ist dass die Wahllokale am Wahlsonntag um 10:00 Uhr zu machen.
Wenn man sich nur anschaut, welche Altersgruppen am Sonntag um 08:00 Uhr aufstehen, dann braucht man sich wenig zu wundern, dass wenig jüngere Menschen an die Wahlurne gehen.
Das finde ich auch seltsam. In Ö kann man bis 17:00 wählen.
Die Wahlbeteiligung war in Wien sehr hoch (etwa 72 %) und dennoch hat die FPÖ in Wien rd. 31 % bekommen.
Vllt sollte man aber daran denken, dass immerhin 2/3 der Bevölkerung die SVP (FPÖ)
nicht gewählt haben.
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Jetzt ist es klar, wer der SVP zum Sieg verhalf.
1.) Wenig gebildete Menschen
2.) Protestwähler & Frustrierte
3.) Leute, die sich sonst selten mit Politk beschäftigen und selten wählen gehen (Deshalb wählten die meisten Neuwähler SVP)
Neuwähler sind Rechtswähler: SVP-Sieg dank Frustrierten und Ungebildeten | Blick
Zu 1.) Es ist in der Welt bekannt, dass Menschen aus bildungsfernen Schichten sehr, konservativ und traditionalistisch veranlagt sind und tendenziell rechts wählen. Bestes Beispiel USA: Grössten Support erhalten die Republikaner (insbesondere die Tea-Party) von den "Hinterweltlern". Und auf dem Balkan das gleiche Spiel: Der Support der Nationalisten ist vor allem auf dem Land, wo das Bildungs-Niveau sehr tief ist, am höchsten.
Und was, wenn die vermeintlich Bildungsfernen etc. zurecht frustriert sind?
Wenn wir bloß für einen Augenblick versuchen, das Ergebnis, dass sie eine rechte Partei gewählt haben, auszublenden....was bleibt dann von diesen Analysen übrig, dass sie zu "rechts" tendieren? Genauso wird nämlich überall argumentiert. Was wenn die anderen Parteien nichts anzubieten haben? Und wenn die Parteien in der vermeintlichen "Mitte" in den letzten 20 - 30 Jahren selbst dazu beigetragen haben, dass ihnen die Menschen an den Rändern der Gesellschaft (und mal ehrlich nicht nur sie!) nicht mehr glauben? Und wo haben sich die Reformen in diesem Zeitraum am schlimmsten ausgewirkt?
Ich halte überhaupt nicht viel davon, genau diejenigen, die es sowieso aus welchen Gründen auch immer sehr schwer haben, nochmals abzuwerten. Das bringt genau nichts.
Vielmehr sehe ich darin das Versagen der "Linken" Parteien, etwas Konstruktives für die "Frustrierten" und "Loser" - wie sie gerne genannt werden - anzubieten. Nämlich etwas, das über heiße Luft hinausgeht. In Wahrheit ist das, was die "Rechten" anbieten genauso heiße Luft, aber es verschafft ihnen zumindest eine Entlastung dahingehend, dass sie nicht selbst an ihrer Situation schuld sind.
Ich finde 30 % SVP, FPÖ etc. (in ganz Europa nehmen die Rechten stark zu) ist auch ein Ausdruck dafür, wie sehr die Linke versagt hat. Inwiefern ist eine SPD noch eine Arbeiterpartei? Und wer vertritt die Menschen, die sowieso keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben?
Ich möchte nur daran erinnern, dass in Nazideutschland viele Juden, Andersdenkende etc. gerade von den vermeintlich "Bildungsfernen" gerettet wurden. Sie haben dabei ihr Leben riskiert. Die "Intellektuellen" hingegen haben in der Vertreibung von Juden eine gute Gelegenheit für sich selbst gesehen, endlich Karriere machen zu können. Diesen Leuten ist auch unglaublich viel zu Hitler-Deutschland eingefallen....