„Kein großartiger Tag für euch“ – Wie Donald Trump das Erbe des D-Day verhöhnt und die Würde des Amtes verspielt
Es war ein Satz, so kalt und zynisch, dass er die Temperatur im Oval Office spürbar sinken ließ: „Das war kein großartiger Tag für euch.“ Gesagt von einem Präsidenten der Vereinigten Staaten – gerichtet an den deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz – ausgerechnet am Vorabend des 6. Juni, jenes historischen Datums, an dem vor 81 Jahren die Alliierten Europa von der NS-Diktatur zu befreien begannen. Doch Donald Trump, der sich einst als Heilsbringer inszenierte, scheint nur noch ein Echo seiner selbst zu sein: laut, taktlos, und ohne jedes Gespür für Geschichte.
Was sich in diesem bilateralen Gespräch zutrug, war mehr als eine diplomatische Entgleisung. Es war ein Blick in den inneren Zustand eines Mannes, der die Weltordnung nicht mehr verstehen will – oder nicht mehr kann. Friedrich Merz, bemüht um Haltung und historischen Takt, versuchte, an die transatlantische Verantwortung zu erinnern, an die Rolle Amerikas als Garant der Freiheit. Doch Trump konterte nicht mit Argumenten – sondern mit Spott. Es ist bezeichnend, wie leichtfertig Trump historische Tatsachen umdeutet, wie mühelos er Erinnerungspolitik mit einem einzigen Satz demontiert. Denn was bleibt, wenn ein amerikanischer Präsident den D-Day nicht als Befreiung anerkennt, sondern als nationale Demütigung des damaligen Gegners? Was sagt das über sein Geschichtsverständnis – und was über die ideologischen Linien, die seine zweite Amtszeit prägen?
Auch inhaltlich driftete das Gespräch bald ab in eine Mischung aus Eitelkeit und Abrechnung. Trump nutzte die Gelegenheit, um gegen Elon Musk auszuteilen – einst sein Aushängeschild für technologische Erneuerung, nun zur persona non grata erklärt, weil er sich gegen Trumps „Big, Beautiful Bill“ gestellt hat. Die politische Bühne wird zur Showbühne, das Kanzleramt zum Nebendarsteller in einem persönlichen Rachefeldzug.
Es war ein Satz, so kalt und zynisch, dass er die Temperatur im Oval Office spürbar sinken ließ: „Das war kein großartiger Tag für euch.“ Gesagt von einem Präsidenten der Vereinigten Staaten – gerichtet an den deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz – ausgerechnet am Vorabend des 6. Juni, jenes...
kaizen-blog.org