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Ein Griechisch-Türkischer Staat

Dafür gibt es ein bestimmtes Wort.

Euro-Autoritarismus. Also aufpassen, dass eure Märkte Griechenland, Italien, Spanien und Co. nicht pleite gehen.
Da ist dir der zynisch-sarkastische Unterton entgangen.
Meinetwegen sollen sie pleitegehen und/oder die Zahlung verweigern. Vielleicht merken diese bismarckschen Hanfschaedel dann ja irgendwann, was sie falsch machen/was man sich bei Zeiten klemmen sollte/welche Lehren man daraus ziehen kann (exzessiver Imperialismus fuehrt ueber kurz oder lang zu heftigen Arschtritten...).
 

Ich bin zwar durch und durch orthodoxer Grieche, aber das was Amphion sagt ist wahr. Für die heutigen Türken, Griechen und teilweise auch "Süd"Italiener, spielte die Religion eine große Rolle beim Nationalbuilding. Wäre die Religion egal gewesen, wie bei den Albanern z.B wer weiß wer von den ganzen heutigen Anatoliern noch ein Türke wäre. Bei den Süditalienern und den Katholizismus genau das selbe. Da weiß aber Heraclius mehr
 
Hallo miteinander,

seit einigen Monaten schaue ich immer wieder hier rein. Bei einigen Threads weiß man gar nicht, ob man lachen oder weinen soll. Andere sind wiederum sehr interessant und lesenswert - wie dieser hier. Daher habe ich mich endlich entschieden, auch mal mit zu mischen. :)

Sowas wie einen Griechisch-Türkischen Staat finde ich sehr interessant. Habe ich auch mal darüber nachgedacht.

Fernab der militärischen Aufrüstung gegeneinander und den nach wie vor herrschenden Konflikten um Zypern und die Ägais, scheint im kulturellen und sozialen Miteinander die Griechisch-Türkische Erbfeindschaft ein Ding der Vergangenheit zu sein (zumindest ist das mein persönlicher Eindruck wenn ich mit Türken zu tun habe oder auf Rhodos bin).

Dennoch glaube ich, dass beide Länder von so einem gemeinsamen Staat sehr weit entfernt sind - aus folgenden Gründen:

1. Die Republik Griechenland ist ein relativ junger Staat, der sich Anfang des 18. Jahrhunderts erst seine Unabhängigkeit unter hohen Verlusten (auf beiden Seiten) erkämpft hat. Ich glaube kaum, dass man diese Unabhängigkeit wieder aufgeben wird.

2. Wie man an vielen Beiträgen in diesem und auch anderen Threads sehen kann, gibt es viele Dinge, die noch aufgearbeitet werden müssen.

3. Selbst wenn die Mehrheit der Griechen und Türken tolerant gegenüber sind, wird es immer jene geben, die den jeweils anderen an die Verbrechen vergangener Generationen erinnern werden.

4. Wie jemand hier schon erwähnt hat: der Anteil der türkischen Bevölkerung ist weitaus größer als der der griechischen. Ein Parlament mit prozentualer Verteilung der Sitze nach prozentualem Anteil der Volksgruppen an der Gesamtbevölkerung würde zu Unmut in der Minderheit - also den Griechen führen. Ein Parlament mit 50/50-Verteilung der Sitze würde wiederum zu Unmut bei den Türken führen, da diese vermutlich zu Recht sagen würden, "Wie kann es sein, dass die wenigen Griechen genau so viel zu sagen haben wie wir und wichtige Entscheidungen blockieren können?".

5. Was soll die Hauptstadt dieses neuen Staates sein? Ankara? Finden die Griechen sicherlich toll! Athen? Finden die Türken sicher noch toller! Istanbul? Ist jetzt schon der Grund für viele hitzige Diskussionen. Die Griechen werden sicherlich die offizielle Umbenennung in Konstantinopel fordern und nicht akzeptieren, dass ihre Hauptstadt einen türkischen Namen trägt und mehrheitlich von Türken bewohnt wird. Eine neue Hauptstadt an der heutigen GR-TR-Grenze?

6. Obwohl beide Völker vieles verbindet, sind sie viel zu stolz, als dass sie einen Teil ihrer Identität zugunsten der anderen aufgeben würden.

Es gibt sicherlich noch weitere Gründe, die leider gegen einen mächtigen Griechisch-Türkischen Staat sprechen, aber diese sind mir jetzt ad hoc eingefallen.

Wie aber schon jemand erwähnt hat. Eine engere Zusammenarbeit wäre erstrebenswert. Aber dazu müsste man über seinen eigenen Schatten springen.

sehr oberflächlich aber nicht falsch. Nicht schlecht für einen Deutschen...
 
Preussen ist aber wieder in der EU. Sowie einige andere Staaten auch. Unsere Firmen nutzen einen 600-700Mille Markt um auf weltweite Eroberungstour zu gehen.
Ob die eroberten Nationalstaaten sich selbst zu bestimmen glauben oder nicht ist ne andere Frage...
Wer braucht schon Panzer und Gewehre, wenn er Zeitarbeit, Niedrigloehne und Pharma- und Waffenkonzerne hat...?


Krieg wird in der heutigen Zeit anders geführt. Die Waffen der Neuzeiten heißen nicht Tanks oder Atombomben, sondern Hilfspakete und Schulden/Zinsen

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Hallo miteinander,

seit einigen Monaten schaue ich immer wieder hier rein. Bei einigen Threads weiß man gar nicht, ob man lachen oder weinen soll. Andere sind wiederum sehr interessant und lesenswert - wie dieser hier. Daher habe ich mich endlich entschieden, auch mal mit zu mischen. :)

Sowas wie einen Griechisch-Türkischen Staat finde ich sehr interessant. Habe ich auch mal darüber nachgedacht.

Fernab der militärischen Aufrüstung gegeneinander und den nach wie vor herrschenden Konflikten um Zypern und die Ägais, scheint im kulturellen und sozialen Miteinander die Griechisch-Türkische Erbfeindschaft ein Ding der Vergangenheit zu sein (zumindest ist das mein persönlicher Eindruck wenn ich mit Türken zu tun habe oder auf Rhodos bin).

Dennoch glaube ich, dass beide Länder von so einem gemeinsamen Staat sehr weit entfernt sind - aus folgenden Gründen:

1. Die Republik Griechenland ist ein relativ junger Staat, der sich Anfang des 18. Jahrhunderts erst seine Unabhängigkeit unter hohen Verlusten (auf beiden Seiten) erkämpft hat. Ich glaube kaum, dass man diese Unabhängigkeit wieder aufgeben wird.

2. Wie man an vielen Beiträgen in diesem und auch anderen Threads sehen kann, gibt es viele Dinge, die noch aufgearbeitet werden müssen.

3. Selbst wenn die Mehrheit der Griechen und Türken tolerant gegenüber sind, wird es immer jene geben, die den jeweils anderen an die Verbrechen vergangener Generationen erinnern werden.

4. Wie jemand hier schon erwähnt hat: der Anteil der türkischen Bevölkerung ist weitaus größer als der der griechischen. Ein Parlament mit prozentualer Verteilung der Sitze nach prozentualem Anteil der Volksgruppen an der Gesamtbevölkerung würde zu Unmut in der Minderheit - also den Griechen führen. Ein Parlament mit 50/50-Verteilung der Sitze würde wiederum zu Unmut bei den Türken führen, da diese vermutlich zu Recht sagen würden, "Wie kann es sein, dass die wenigen Griechen genau so viel zu sagen haben wie wir und wichtige Entscheidungen blockieren können?".

5. Was soll die Hauptstadt dieses neuen Staates sein? Ankara? Finden die Griechen sicherlich toll! Athen? Finden die Türken sicher noch toller! Istanbul? Ist jetzt schon der Grund für viele hitzige Diskussionen. Die Griechen werden sicherlich die offizielle Umbenennung in Konstantinopel fordern und nicht akzeptieren, dass ihre Hauptstadt einen türkischen Namen trägt und mehrheitlich von Türken bewohnt wird. Eine neue Hauptstadt an der heutigen GR-TR-Grenze?

6. Obwohl beide Völker vieles verbindet, sind sie viel zu stolz, als dass sie einen Teil ihrer Identität zugunsten der anderen aufgeben würden.

Es gibt sicherlich noch weitere Gründe, die leider gegen einen mächtigen Griechisch-Türkischen Staat sprechen, aber diese sind mir jetzt ad hoc eingefallen.

Wie aber schon jemand erwähnt hat. Eine engere Zusammenarbeit wäre erstrebenswert. Aber dazu müsste man über seinen eigenen Schatten springen.

Das lustige ist, dass diese Menschen, obwohl sie fernab in zwei verschiedene Staaten leben, mehr als 2000 Jahre immer in selben Gebilde oder kulturellen Kreis gelebt haben. Die DNA beweist es. Wenn meine Vorfahren den Islam angenommen hätten, würde ich heute Murat heißen und würde an ner Shisha nuckeln und jeden Tag Tee trinken
 
sehr oberflächlich aber nicht falsch. Nicht schlecht für einen Deutschen...

Für eine tiefer gehende Analyse der Materie ist es mir dann doch etwas zu spät. :)

Deutscher ist nicht ganz richtig. Bin gebürtiger Rhodier, der in Deutschland aufgewachsen ist.
 
Für eine tiefer gehende Analyse der Materie ist es mir dann doch etwas zu spät. :)

Deutscher ist nicht ganz richtig. Bin gebürtiger Rhodier, der in Deutschland aufgewachsen ist.

du Armer hast anscheinend zu viel von der deutschen Kultur abbekommen, so wie du deine Sätze strukturierst.

Trotz allem bist du ein ordentlicher Widersacher! Willkommen!
 
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