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Eine tragische Geschichte....

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 8317
  • Erstellt am Erstellt am
Als mein Opa beerdigt wurde, war ich zwar nicht dabei, aber meine ganzen Cousinen usw. haben auch an der Beerdigung teilgenommen...
Manche Frauen sind auch zu Hause geblieben, weil sie das nicht verkaften konnten, wenn sie sowas miterleben...
 
Also, mein Verwandter hätte sicherlich gewollt, dass seine zweite Frau dabei war, nur die erste Frau wollte es halt partout nicht und hat es geschafft, dass zu verhindern. In der Geschichte von Cobra scheint Kommunikartion prinzipiell ein Problem gewesen zu sein, im Prinzip wäre es das vernünftigste- die Betroffenen sprechen darüber, was ihnen wichtig ist, solange sie leben, und gehen rücksichtsvoll miteinander um. Aber wenn die Wünsche völlig voneinander abweichen, wird einer immer den kürzeren ziehen.
In so manchen Geschichten Cobras scheint mir eher mangelnde Authentizität das Problem zu sein :lol:
 
Hier geht es um Tradition vs. Tradition. Wir können uns nicht vorstellen, bei einem Begräbnis eines geliebten Menschen nicht dabei zu sein umgekehrt ist es genau so.
Bei uns ist es so: Der Leichnam wird im Sarg der Leichenhalle, geschmückt mit Blumen und Kerzen aufgebahrt. Die Kränze werden rechtzeitig aufgestellt und es erklingt leise Trauermusik. Die engsten Verwandten sind ca. eine Stunde vorher da und sagen dem Pfarrer od. bei Atheisten dem Magistratsbeamten etwas über den Verstorbenen., sitzen ausschließlich in der ersten Reihe und nehmen die Kondolenzwünsche der eintreffenden Trauergesellschaft entgegen.
Dann beginnt der Pfarrer/Magistratsbeamte mit seiner Rede. Im Anschluß daran ertönt die, vom engsten Familienanghörigen, bestellte Musik (bei meinem Mann der Gefangenchor aus Nabucco). Der Sarg kommt auf einen Wagen, wird mit einer schwarzen, bestickten Samtdecke bedeckt, rundherum die Kränze und es geht zum bereits ausgehobenen Grab. Dem Sarg folgen in erster Reihe Mutter, Vater od. Ehepartner, die anderen, je nach Verwandschaftsgrad hinterher und dann kommen die anderen Trauernden. Am Grab folgt dann wieder eine Rede, der Sarg wird abgesenkt und man wirft eine kleine Schaufel Erde hinterher (ich habe eine rote Rose hinterhergeworfen). Man hat eine Zeit noch zu trauern dann wird man gefragt ob das Grab zugeschaufelt werden darf. Über das geschlossene Grab kommen alle Kränze und Blumen. Im Anschluß wird den engsten Verwandten von der Trauergemeinde noch einmal kondoliert
Ich habe vergessen, bei der Afbahrung hat man als engster Verwandter die Wahl den Srag geschlossen oder offen zu halten.

Bei uns ist es halt gesellschaftlich unmöglich als engster Verwandter nicht bei einem Begräbnis dabei zu sein, gesellschaftlich wäre man unten durch und man wäre schlichtweg eine Sau. Bei uns bedeutet an einem Begräbnis teilzunehmen, einem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.
Übrigends, ich habe bei keinem Begräbnis hysterische Weiber gesehen, jedoch auch viele weinende Männer.
 
Hier geht es um Tradition vs. Tradition. Wir können uns nicht vorstellen, bei einem Begräbnis eines geliebten Menschen nicht dabei zu sein umgekehrt ist es genau so.
Bei uns ist es so: Der Leichnam wird im Sarg der Leichenhalle, geschmückt mit Blumen und Kerzen aufgebahrt. Die Kränze werden rechtzeitig aufgestellt und es erklingt leise Trauermusik. Die engsten Verwandten sind ca. eine Stunde vorher da und sagen dem Pfarrer od. bei Atheisten dem Magistratsbeamten etwas über den Verstorbenen., sitzen ausschließlich in der ersten Reihe und nehmen die Kondolenzwünsche der eintreffenden Trauergesellschaft entgegen.
Dann beginnt der Pfarrer/Magistratsbeamte mit seiner Rede. Im Anschluß daran ertönt die, vom engsten Familienanghörigen, bestellte Musik (bei meinem Mann der Gefangenchor aus Nabucco). Der Sarg kommt auf einen Wagen, wird mit einer schwarzen, bestickten Samtdecke bedeckt, rundherum die Kränze und es geht zum bereits ausgehobenen Grab. Dem Sarg folgen in erster Reihe Mutter, Vater od. Ehepartner, die anderen, je nach Verwandschaftsgrad hinterher und dann kommen die anderen Trauernden. Am Grab folgt dann wieder eine Rede, der Sarg wird abgesenkt und man wirft eine kleine Schaufel Erde hinterher (ich habe eine rote Rose hinterhergeworfen). Man hat eine Zeit noch zu trauern dann wird man gefragt ob das Grab zugeschaufelt werden darf. Über das geschlossene Grab kommen alle Kränze und Blumen. Im Anschluß wird den engsten Verwandten von der Trauergemeinde noch einmal kondoliert
Ich habe vergessen, bei der Afbahrung hat man als engster Verwandter die Wahl den Srag geschlossen oder offen zu halten.

Bei uns ist es halt gesellschaftlich unmöglich als engster Verwandter nicht bei einem Begräbnis dabei zu sein, gesellschaftlich wäre man unten durch und man wäre schlichtweg eine Sau. Bei uns bedeutet an einem Begräbnis teilzunehmen, einem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.
Übrigends, ich habe bei keinem Begräbnis hysterische Weiber gesehen, jedoch auch viele weinende Männer.

Ich denke, hier geht es um etwas anderes- um das alte Spiel, das die Großmutter meiner Freundin gegenüber formulierte als "du hast mir mein Kind im Leben genommen, jetzt willst du es mir auch noch im Tode nehmen." Und das kann man durchdeklinieren jeweils aus der Sicht des Beteiligten und je nach Machtgefälle (wer hat die Möglichkeit wem den Toten zu nehmen). Es geht um wie schlage ich tiefstmögliche Wunden. Und da läßt sich viel in die Waagschale werfen- mütterliche, kindliche und eheliche Gefühle, religiöse und weltliche Gesetze... Wenn Menschen sich verletzen wollen, finden sie dazu Wege, dazu brauchen sie weder Vorschriften noch Traditionen. Und umgekehrt genauso- wo gegenseitiger Respekt herrscht, lassen sich Wege finden, Verletzungen zu vermeiden.
 
Ja, aber wenn es um die Geschichte garnicht geht, dann ist das doch völlig spekulativ, denn anscheinend ist bei muslimischen Beerdigungszeremonien sehr wohl die Möglichkeit gegeben, als Frau am Grab zu stehen, wenn die Frau sich das sehr wünscht. Nur scheinen sich das viele Frauen nicht zu wünschen, weil sie die Möglichkeit haben, sich zu Hause zu verabschieden, und das Ritual für sich als richtig empfinden.

Gemäss vieler Aussagen hier ist das nicht spekulativ. Viele bestätigen ja, dass das in einigen Gegenden so praktiziert wird. Seit gestern habe ich mich zusätzlich informiert. 2 aus BiH (1 davon aus der Hercegovina) und 1 Albaner haben mir das auch so bestätigt, während mir ein Palästinenser, 2 Bosnier und ein Türke gesagt haben, dass an den Beerdigungen, an denen sie dabei gewesen sind, auch Frauen zugegen waren. Die Antwort eines Algeriers ist noch ausstehend.
 
Ja, da wirds total schwierig, und noch schlimmer, wenn die Frau z.B. irgendwohin mit ausgewandert ist und zuschauen soll, wie ihr Mann zerhackt und von Geiern zuerfleischt wird, weil das dort so üblich ist. Da hilft eigentlich nur, rechtzeitig über die Sache reden und eine Lösug finden, solange beide noch leben. Das ist doch prinzipiell das Problem interkultureller Ehen, dass fängt beim Abwasch an und hört beim Sterben auf. Aber es ist eine Illusion zu verlangen, dass jeder es so macht, wie es für ihn richtig ist, weil es da manchmal keine Schnittmenge gibt. Wenn man Glück hat, dann findet man einen Kompromiß, solange es noch geht, wenn nicht, dann gibt es die Möglichkeit, dass sich einer anpasst oder einer leidet halt sehr, weil es gegen seine Empfindungen geht.

ich komme aus einer interkulturellen ehe(mutter deutsch,vatter bosniake)bevor mein vatter starb,gab er sein willen in deutschland beerdigt zu werden ohne islamischen ritus,meine eindrücke waren prägend bei der beerdigung als meine mutter dabei war,sagen wir es mal so wenn man fest im glauben ist gibt es für mich nichts würdevolleres als ein islamisches begräbniss,es kommt wirklich auf die tradition an z.b auf einrer orthodoxen beerdigung hab ich es nie verstanden das die eltern am grab essen aufgetischt bekommen und ihr mahl mit den verstorbenen teilen oder das kukanje für mich fremd ,aber ein teil ihrer tradition und trauerbewältigung.
definitiv sind frauen bei einer sunnitischen(hanefin)begräbniss erlaubt,aber was verpönnt, ist das es ausartet mit lauten weinen u.s.w,denn es war gottes wille und der wird nicht angezweifelt.
 
@Liberitas
Man wäre bei euch eine Sau und gesellschaftlich unten durch,wenn man es nicht ertragen könnte,dass der ein geliebter Mensch für immer unter der Erde verschwindet,und man es nicht mitansehen möchte?!Sorry,aber einfach nur asozial!!Es sollte doch jedem selbst überlassen sein,ob er zum Begräbnis geht oder nicht.Ich könnte mir absolut nicht vorstellen,mit ansehen zu müssen wie ein Verwandter beerdigt wird.Der Schmerz über den Verlust,wäre noch viel zu frisch.Es müsste schon ne gewisse Zeit verstreichen,und der Tot des geliebten Menschen einigermaßen auch akzeptiert sein,um zum Grab zu gehen.
Bei und ist es so,dass Frauen Zuhause bleiben(sehr selten gehen Frauen mit).Die Tradition hat sich so ergeben,weil Frauen am Grab zu hysterisch werden.Und diese Tradition ist jedem Recht,habe noch nie gehört,dass man es anders handhaben wollen würde.Wenn wir diese art des Begräbnisses nicht mehr pflegen wollen wurden,hätte sich doch schon was geändert.Von einer Verwandten der Sohn ist vor einigen Jahren gestorben,und für die wäre es das Schlimmste,wenn so'n gesellschaftlicher Druck,wie du es in deinem Beitrag erwähnt hast,vorhanden wäre.
 
@Leyla

ich persönlich finde es am schlimmsten wenn man den Sarg in die Erde herunterlässt...da hat es mir bei der Beerdigung meiner besten Freundin das Herz gebrochen...trotzdem konnt ich dann abschließen, ich wusste dass sie für immer weg war...im prinzip hat es mir geholfen, von der anderen Seite frisst es MICH auf dass ich weiß dass ihre Überreste dort liegen....ich konnte bis heute ihr Grab nicht besuchen....und sie ist 2005 verstorben...
 
Gemäss vieler Aussagen hier ist das nicht spekulativ. Viele bestätigen ja, dass das in einigen Gegenden so praktiziert wird. Seit gestern habe ich mich zusätzlich informiert. 2 aus BiH (1 davon aus der Hercegovina) und 1 Albaner haben mir das auch so bestätigt, während mir ein Palästinenser, 2 Bosnier und ein Türke gesagt haben, dass an den Beerdigungen, an denen sie dabei gewesen sind, auch Frauen zugegen waren. Die Antwort eines Algeriers ist noch ausstehend.

:lol:

Der Algerier ist dann sozusagen das Zünglein an der Waage... Also, zumindest was Gleichstand oder Nicht-Gleichstand bedeutet. Die Frage ist aber doch eine andere- wie geht man damit um, falls jemand eine Abänderung des Ritus wünscht, z.B.. aufgrund einer Mischehe. Oder weil die verstorbene Person außerhalb der eigenen Gemeinde Relevanz besaß. Und sagen wir mal- eine Abänderung ohne eine vergiftete Hintergrundgeschichte.
 
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