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Eine tragische Geschichte....

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 8317
  • Erstellt am Erstellt am
Es ist aber ein antisoziales Verhalten,wenn man Menschen gesellschaftlich ausschließt,weil sie eine andere Art der Trauerbewältigung wählen.Wie kann man Menschen in solch einer Situation vorschreiben wollen,wie sie sich beim Verlust eines geliebten Menschen zu verhalten haben?!Weder sozial noch menschlich nachvollziehbar,einfach nur traurig.

Siehst du, ich denke das gleiche wenn man Frauen vom Begräbnis ausschließt.
 
Man geht bei uns einfach zum Begräbnis, außer man ist krank und noch jeder hat es durchgestanden. Man begleitet einen geliebten Menschen auf seinem letzten Weg, so ist es.
es war für mich das schlimmste erlebnis als 12 jhr zu sehen wie meine mutter am grab vollgepumpt mit valium zusammenbrach,wenn man GLÄUBIG ist und an den allmächtigen glaubt zweifelt man sein handeln nicht an, der verstorbene ist in gottes/allahs hände,und darum ist es eben verpönnt(laut einen bosnischen hodscha)bei der beisetzung der leiche es zu bezweifeln,durch lautes jammern oder sonstige ausschweifungen.
 
Siehst du, ich denke das gleiche wenn man Frauen vom Begräbnis ausschließt.

Es sind aber zwei verschiedene Paar Schuh die du hier vergleichst.Bei meinem Bsp. ist das so,dass auch die Frauen es so wollen,und ihr verhalten wird akzeptiert.Meine Mutter würde mich z.B. nicht mit begraben kommen wollen,und sie würde aufgrund ihres Verhaltens von der Gemeinde nicht ausgeschlossen werden.Man würde es ihr nicht vorhalten,genauso wenig würde man es ihr übel nehmen wenn sie zur Beerdigung mitgehen würde.Beides ist gesellschaftlich akzeptiert.
Dein Bsp. suggeriert jedoch,dass man sich der Norm entsprechend zu verhalten hat,oder man hat die Konsequenzen zu tragen und wird gesellschaftlich ausgeschlossen.Das ist antisozial,sorry.
 
@leyla89

Ob du es verstehst oder nicht, bei uns würde keine einzige Mutter nicht zum Begräbnis ihres Kindes gehen.
Es ist mir auch scheißegal ob du es asozial findest oder nicht.
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es war für mich das schlimmste erlebnis als 12 jhr zu sehen wie meine mutter am grab vollgepumpt mit valium zusammenbrach,wenn man GLÄUBIG ist und an den allmächtigen glaubt zweifelt man sein handeln nicht an, der verstorbene ist in gottes/allahs hände,und darum ist es eben verpönnt(laut einen bosnischen hodscha)bei der beisetzung der leiche es zu bezweifeln,durch lautes jammern oder sonstige ausschweifungen.
Aber an deinem eigenen Beispiel siehst du ja, dass es so oft nicht ist, Glaube hin oder her, der Schmerz ist größer als alles andere, und das Letzte wäre, einer jammernden Person mangelnde Gläubigkeit vorzuwerfen, auch das Schmerzempfinden hat Gott ihr gegeben
 
Der Gleichstand ist doch völlig egal. Es reicht ja nur schon, dass es irgendwo so praktiziert wird, und für jede Frau, die gerne dabei wäre, ist es diskriminierend.



Das ist mir schon klar.

Ja, wie gesagt- dort, wo es nicht üblich ist, wird den Frauen ein sehr intensiver abschied zu Hause ermöglicht. Und in der Regel scheint das für die betroffenen Frauen als angemessen empfunden zu werden. Ich war bei einer sehr traditionellen beerdigung, wo die Frauen die Totenwache übernahmen, und eine der Töchter des Toten das Totengebet verlaß, aber schlussendlich der Tote von Männern zum Friedhof getragen und beerdigt wurde. Es gab sozusagen einen öffentlichen Abschied vor dem Haus, wo alle anwesend waren, einen privaten Im Haus der hauptsächlich von Frauen getragen wurde, und das eigentliche Begräbnis, bei dem die Männer anwesend waren. Ich weiß nicht, was gewesen wäre, wenn z.B. eine der Töchter bei dem Begräbnis hätte dabei sein wollen- für sie waren die vorhandenen Möglichkeiten ausreichend, weil das Begräbnis einfach nicht im Mittelpunkt der Trauerbewältigung stand. Ob man diese Frauen gehindert hätte, ans Grab zu gehen, falls sie es gewünscht hätten, weiß ich nicht, ich vermute es aber nicht, weil gerade auf dem Balkan sowieso eine Tendenz zum Nebeneinanderexistieren verschiedener Rituale besteht, und die Leute eigentlich gewöhnt sind, dass sich bei Beerdigungen katholische, orthodoxe und muslimische Rituale mischen wenn eine Person einen hohen Status besaß (bzw. bis zum Krieg mischten), außerdem das z.B. Atheisten und Kommunisten anwesend sind, die zwar die Rituale nicht unbedingt sprengen aber eben auch nicht unbedingt mitmachen.
 
Ich denke viele können den Gedanken nicht nachvollziehen weil sie ganz anders groß geworden sind. Wenn man aber mit dieser Mentalität aufgewachsen ist, dann versteht man, dass die Liebe zu der Person nicht am Grab stattfindet, sondern mit den Erinnerungen und Gefühlen die man zu dieser Person gehabt hat.
 
@leyla89

Ob du es verstehst oder nicht, bei uns würde keine einzige Mutter nicht zum Begräbnis ihres Kindes gehen.
Es ist mir auch scheißegal ob du es asozial findest oder nicht.
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Darum geht es doch gar nicht.Ich habe dir jetzt in mehreren Beiträgen versucht zu erkläre,dass es absolut asozial und unmenschlich ist jmd. gesellschaftlich auszuschließen,weil dieser eine andere Art der Trauerbewältigung für sich bevorzugt.Also mir geht es explizit um den Punkt,dass man von der Gesellschaft unter Druck gesetzt wird oder eine Ausgrenzung in Kauf nehmen muss.
 
Ich denke viele können den Gedanken nicht nachvollziehen weil sie ganz anders groß geworden sind. Wenn man aber mit dieser Mentalität aufgewachsen ist, dann versteht man, dass die Liebe zu der Person nicht am Grab stattfindet, sondern mit den Erinnerungen und Gefühlen die man zu dieser Person gehabt hat.

Genu so ist es.
 
Ich denke viele können den Gedanken nicht nachvollziehen weil sie ganz anders groß geworden sind. Wenn man aber mit dieser Mentalität aufgewachsen ist, dann versteht man, dass die Liebe zu der Person nicht am Grab stattfindet, sondern mit den Erinnerungen und Gefühlen die man zu dieser Person gehabt hat.

Wer sagt denn, dass die Liebe zur Person nur am Grab stattfindet? Man verabschiedet sich nur am Grab endgültig vom Verstorbenen. Die Liebe trägt man im Herzen.
 
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