Josip Frank
Ultra-Poster
Russland hat eine neue Bildungsministerin. Sie heißt Olga Wassiljewa und nimmt historische Fakten nicht so ernst. Die Aufarbeitung russischer und sowjetischer Geschichte wird immer heikler.
Zwei Worte hatte die Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" gefunden, Begriffe, die das Entsetzen der Redaktion über den scheinbar unscheinbaren Wechsel in Russlands Bildungsministerium deutlich machten. "Oh Hilfe!", schrieb der Kommentator des Tages über die Berufung von Olga Wassiljewa zur neuen russischen Bildungsministerin und hielt nicht mit der Angst zurück, dass "diese äußerst radikale Variante" nun vor allem eines propagieren dürfte: ein "objektives Geschichtsbild", ganz nach sowjetischer Tradition.
Wassiljewa ist Kirchenhistorikerin und die erste Frau auf diesem Posten. Als "graue Maus" bezeichnen sie die, die sie kennen. Eine vermeintlich Unauffällige, die allerdings vor ihrer jüngsten Beförderung an Schrauben drehte, die auch Russlands Präsident Wladimir Putin am Herzen liegen. Die 56-Jährige war in der mächtigen Präsidialadministration für die "patriotische Erziehung und die geistig-moralischen Grundlagen der Jugend" zuständig. Diese Jugend soll "mit einem Stolzgefühl für ihr Land erzogen werden".
Im patriotisch aufgerüsteten Russland gibt ein solches "positives Geschichtsbild" den Menschen das Gefühl, der Staat und seine Führung seien entschlossen, gegen den Rest der Welt anzutreten. Eine Welt, die in Freund und Feind aufgeteilt ist. Es lebt ein Nationalstolz auf, der sich leicht mit sowjetischen Stereotypen verbinden lässt: der Westen als Quelle allen Übels in Russland. Es ist eine bequeme Erklärung für die Missstände im Land.
[h=3]Kein Wort über die Brutalität[/h]Für die dunklen Kapitel der russischen und sowjetischen Geschichte bleibt da kaum Raum. Wie auch, wenn selbst die neu ernannte Bildungsministerin Sätze von sich gibt wie: "Stalin war bei all seinen Defiziten ein Segen für unser Land, weil er sich am Vorabend des Krieges mit der Einigung der Nation befasst hatte, indem er die Helden des vorrevolutionären Russlands hat auferstehen lassen und sich der Propaganda der russischen Sprache widmete. All das ließ ihn im Großen und Ganzen diesen Krieg gewinnen."
Das sagte sie auf einer Veranstaltung der Regierungspartei "Einiges Russland" in Moskau. Kein Wort verlor sie über die Brutalität des sowjetischen Diktators, über die Opferzahlen, die Vertreibungen ganzer Völker, die Kollektivierung der Landwirtschaft, über die Hungerkatastrophen oder den Massenterror der 1930er Jahre. Die historische Wahrheit sei eben nicht immer die beste, sagte sie kürzlich. Die Zahlen von Stalins Opfer hält Wassiljewa ohnehin für "stark übertrieben" und rät Schülern und Studenten, Material, in dem sie womöglich etwas Schreckliches und für sich Erschreckendes gefunden hätten, einfach wieder wegzulegen.
?Stalin war ein Segen? - Welt und Wissen - Nachrichten - morgenweb
unsere Balkan Bolschewika scheint wohl auch mit Stolz, Hammer & Sichel aufgewachsen zu sein.
ein Volk was den roten Terror verdrängt , obwohl man genauso zu leiden hatte wie unter den Nazis
Zwei Worte hatte die Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" gefunden, Begriffe, die das Entsetzen der Redaktion über den scheinbar unscheinbaren Wechsel in Russlands Bildungsministerium deutlich machten. "Oh Hilfe!", schrieb der Kommentator des Tages über die Berufung von Olga Wassiljewa zur neuen russischen Bildungsministerin und hielt nicht mit der Angst zurück, dass "diese äußerst radikale Variante" nun vor allem eines propagieren dürfte: ein "objektives Geschichtsbild", ganz nach sowjetischer Tradition.
Wassiljewa ist Kirchenhistorikerin und die erste Frau auf diesem Posten. Als "graue Maus" bezeichnen sie die, die sie kennen. Eine vermeintlich Unauffällige, die allerdings vor ihrer jüngsten Beförderung an Schrauben drehte, die auch Russlands Präsident Wladimir Putin am Herzen liegen. Die 56-Jährige war in der mächtigen Präsidialadministration für die "patriotische Erziehung und die geistig-moralischen Grundlagen der Jugend" zuständig. Diese Jugend soll "mit einem Stolzgefühl für ihr Land erzogen werden".
Im patriotisch aufgerüsteten Russland gibt ein solches "positives Geschichtsbild" den Menschen das Gefühl, der Staat und seine Führung seien entschlossen, gegen den Rest der Welt anzutreten. Eine Welt, die in Freund und Feind aufgeteilt ist. Es lebt ein Nationalstolz auf, der sich leicht mit sowjetischen Stereotypen verbinden lässt: der Westen als Quelle allen Übels in Russland. Es ist eine bequeme Erklärung für die Missstände im Land.
[h=3]Kein Wort über die Brutalität[/h]Für die dunklen Kapitel der russischen und sowjetischen Geschichte bleibt da kaum Raum. Wie auch, wenn selbst die neu ernannte Bildungsministerin Sätze von sich gibt wie: "Stalin war bei all seinen Defiziten ein Segen für unser Land, weil er sich am Vorabend des Krieges mit der Einigung der Nation befasst hatte, indem er die Helden des vorrevolutionären Russlands hat auferstehen lassen und sich der Propaganda der russischen Sprache widmete. All das ließ ihn im Großen und Ganzen diesen Krieg gewinnen."
Das sagte sie auf einer Veranstaltung der Regierungspartei "Einiges Russland" in Moskau. Kein Wort verlor sie über die Brutalität des sowjetischen Diktators, über die Opferzahlen, die Vertreibungen ganzer Völker, die Kollektivierung der Landwirtschaft, über die Hungerkatastrophen oder den Massenterror der 1930er Jahre. Die historische Wahrheit sei eben nicht immer die beste, sagte sie kürzlich. Die Zahlen von Stalins Opfer hält Wassiljewa ohnehin für "stark übertrieben" und rät Schülern und Studenten, Material, in dem sie womöglich etwas Schreckliches und für sich Erschreckendes gefunden hätten, einfach wieder wegzulegen.
?Stalin war ein Segen? - Welt und Wissen - Nachrichten - morgenweb
unsere Balkan Bolschewika scheint wohl auch mit Stolz, Hammer & Sichel aufgewachsen zu sein.
ein Volk was den roten Terror verdrängt , obwohl man genauso zu leiden hatte wie unter den Nazis