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Europäischer Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 11254
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Russland hat eine neue Bildungsministerin. Sie heißt Olga Wassiljewa und nimmt historische Fakten nicht so ernst. Die Aufarbeitung russischer und sowjetischer Geschichte wird immer heikler.
Zwei Worte hatte die Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" gefunden, Begriffe, die das Entsetzen der Redaktion über den scheinbar unscheinbaren Wechsel in Russlands Bildungsministerium deutlich machten. "Oh Hilfe!", schrieb der Kommentator des Tages über die Berufung von Olga Wassiljewa zur neuen russischen Bildungsministerin und hielt nicht mit der Angst zurück, dass "diese äußerst radikale Variante" nun vor allem eines propagieren dürfte: ein "objektives Geschichtsbild", ganz nach sowjetischer Tradition.
Wassiljewa ist Kirchenhistorikerin und die erste Frau auf diesem Posten. Als "graue Maus" bezeichnen sie die, die sie kennen. Eine vermeintlich Unauffällige, die allerdings vor ihrer jüngsten Beförderung an Schrauben drehte, die auch Russlands Präsident Wladimir Putin am Herzen liegen. Die 56-Jährige war in der mächtigen Präsidialadministration für die "patriotische Erziehung und die geistig-moralischen Grundlagen der Jugend" zuständig. Diese Jugend soll "mit einem Stolzgefühl für ihr Land erzogen werden".
Im patriotisch aufgerüsteten Russland gibt ein solches "positives Geschichtsbild" den Menschen das Gefühl, der Staat und seine Führung seien entschlossen, gegen den Rest der Welt anzutreten. Eine Welt, die in Freund und Feind aufgeteilt ist. Es lebt ein Nationalstolz auf, der sich leicht mit sowjetischen Stereotypen verbinden lässt: der Westen als Quelle allen Übels in Russland. Es ist eine bequeme Erklärung für die Missstände im Land.
[h=3]Kein Wort über die Brutalität[/h]Für die dunklen Kapitel der russischen und sowjetischen Geschichte bleibt da kaum Raum. Wie auch, wenn selbst die neu ernannte Bildungsministerin Sätze von sich gibt wie: "Stalin war bei all seinen Defiziten ein Segen für unser Land, weil er sich am Vorabend des Krieges mit der Einigung der Nation befasst hatte, indem er die Helden des vorrevolutionären Russlands hat auferstehen lassen und sich der Propaganda der russischen Sprache widmete. All das ließ ihn im Großen und Ganzen diesen Krieg gewinnen."
Das sagte sie auf einer Veranstaltung der Regierungspartei "Einiges Russland" in Moskau. Kein Wort verlor sie über die Brutalität des sowjetischen Diktators, über die Opferzahlen, die Vertreibungen ganzer Völker, die Kollektivierung der Landwirtschaft, über die Hungerkatastrophen oder den Massenterror der 1930er Jahre. Die historische Wahrheit sei eben nicht immer die beste, sagte sie kürzlich. Die Zahlen von Stalins Opfer hält Wassiljewa ohnehin für "stark übertrieben" und rät Schülern und Studenten, Material, in dem sie womöglich etwas Schreckliches und für sich Erschreckendes gefunden hätten, einfach wieder wegzulegen.

?Stalin war ein Segen? - Welt und Wissen - Nachrichten - morgenweb

unsere Balkan Bolschewika scheint wohl auch mit Stolz, Hammer & Sichel aufgewachsen zu sein.

ein Volk was den roten Terror verdrängt , obwohl man genauso zu leiden hatte wie unter den Nazis


 
Jeder weiß dass es Josip Frank nicht um die Opfer des Stalinismus an sich geht sondern nur darum die furchtbaren 3.Reich-Verbrechen in Russland und sonstwo zu relativieren. Trotzdem ist sein Vorwurf angebracht, das Regierungs-Sprachrohr "RT" bringt es auf den Punkt, vlt. ohne zu merken was für einen hanebüchenen Yackmist sie da propagieren:

"Tag des Wissens": Neue Ministerin weckt Hoffnungen auf Verbesserung des russischen Schulsystems
...
Vor allem die Rückbesinnung auf konservative Werte wurde unter patriotischen Intellektuellen besonders positiv aufgenommen.
...
Was stimmt, ist, dass Olga Wassiljewa in eine religiöse Familie geboren wurde und ihre berufliche Tätigkeit stets eng mit der Geschichte der Kirche und der Religion verbunden war. Seit 1991 ist sie die Lehrbeauftragte im Zentrum für Geschichte für Religion und Kirche an der Akademie der Wissenschaften. Das langjährige Forschungsgebiet der künftigen Ministerin war die Beziehung zwischen der Russisch-Orthodoxen Kirche und dem Staat in der Ära Josef Stalins. Dabei lag ihr Schwerpunkt nicht auf der Periode der starken Verfolgung der Kirche in den 1920er und 30er Jahren, sondern in der späteren Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staatsmacht. Unter dem Eindruck des Großen Vaterländischen Krieges hatte der bekannte Sowjetführer begonnen, im Zeichen des Patriotismus zuvor verbreitetes aggressives Vorgehen gegen die Religion aktiv zu unterbinden.
Kein Wunder, dass prowestliche Teile der Opposition und notorisch russophobe Kommentatoren im Westen gegen die neue Ministerin den Vorwurf des "Stalinismus" erheben und auch die angestrebte Wiederbesinnung auf die Grundzüge der Sowjeterziehung zum Anlass für Kritik nehmen.
Also das ist wirklich kein Wunder ... :lol:

Fassen wir also zusammen: Kirchennähe, Rehabilitierung des "bekannten Sowjetführers" weil er das aggressive Vorgehen gegen die Religion wieder unterband und Rückbesinnung auf "konservative Werte", was braucht es mehr um ein Schulsystem zu verbessern.
 
Jaja, die bösen Russen, ewige Bolschewiken, die die Faschisten vernichtet haben. So was Gemeines aber auch. WÄren die nicht gewesen und ihre Abkömmlinge, die KP YU, dann wäre Antes Reich bis heute geblieben.

Deswegen ewiger Hass. *ironieaus*
 
Jaja, die bösen Russen, ewige Bolschewiken, die die Faschisten vernichtet haben. So was Gemeines aber auch. WÄren die nicht gewesen und ihre Abkömmlinge, die KP YU, dann wäre Antes Reich bis heute geblieben.

Deswegen ewiger Hass. *ironieaus*


is klar... dann wäre die Cedo Brut heute an der Macht und der König wieder da :D

ps. Ist dein Frisör krank ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Jeder weiß dass es Josip Frank nicht um die Opfer des Stalinismus an sich geht sondern nur darum die furchtbaren 3.Reich-Verbrechen in Russland und sonstwo zu relativieren. Trotzdem ist sein Vorwurf angebracht, das Regierungs-Sprachrohr "RT" bringt es auf den Punkt, vlt. ohne zu merken was für einen hanebüchenen Yackmist sie da propagieren:



Also das ist wirklich kein Wunder ... :lol:

Fassen wir also zusammen: Kirchennähe, Rehabilitierung des "bekannten Sowjetführers" weil er das aggressive Vorgehen gegen die Religion wieder unterband und Rückbesinnung auf "konservative Werte", was braucht es mehr um ein Schulsystem zu verbessern.

Also gerade der Versuch Kirche und Kommunismus zusammenzubringen kann nur zur Propaganda führen. in der sowjetzeit existierte auch keine Kirche mehr an sich, sondern War ne satteliteninstitution des KGB.
 
Russland hat eine neue Bildungsministerin. Sie heißt Olga Wassiljewa und nimmt historische Fakten nicht so ernst. Die Aufarbeitung russischer und sowjetischer Geschichte wird immer heikler.
Zwei Worte hatte die Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" gefunden, Begriffe, die das Entsetzen der Redaktion über den scheinbar unscheinbaren Wechsel in Russlands Bildungsministerium deutlich machten. "Oh Hilfe!", schrieb der Kommentator des Tages über die Berufung von Olga Wassiljewa zur neuen russischen Bildungsministerin und hielt nicht mit der Angst zurück, dass "diese äußerst radikale Variante" nun vor allem eines propagieren dürfte: ein "objektives Geschichtsbild", ganz nach sowjetischer Tradition.
Wassiljewa ist Kirchenhistorikerin und die erste Frau auf diesem Posten. Als "graue Maus" bezeichnen sie die, die sie kennen. Eine vermeintlich Unauffällige, die allerdings vor ihrer jüngsten Beförderung an Schrauben drehte, die auch Russlands Präsident Wladimir Putin am Herzen liegen. Die 56-Jährige war in der mächtigen Präsidialadministration für die "patriotische Erziehung und die geistig-moralischen Grundlagen der Jugend" zuständig. Diese Jugend soll "mit einem Stolzgefühl für ihr Land erzogen werden".
Im patriotisch aufgerüsteten Russland gibt ein solches "positives Geschichtsbild" den Menschen das Gefühl, der Staat und seine Führung seien entschlossen, gegen den Rest der Welt anzutreten. Eine Welt, die in Freund und Feind aufgeteilt ist. Es lebt ein Nationalstolz auf, der sich leicht mit sowjetischen Stereotypen verbinden lässt: der Westen als Quelle allen Übels in Russland. Es ist eine bequeme Erklärung für die Missstände im Land.
Kein Wort über die Brutalität

Für die dunklen Kapitel der russischen und sowjetischen Geschichte bleibt da kaum Raum. Wie auch, wenn selbst die neu ernannte Bildungsministerin Sätze von sich gibt wie: "Stalin war bei all seinen Defiziten ein Segen für unser Land, weil er sich am Vorabend des Krieges mit der Einigung der Nation befasst hatte, indem er die Helden des vorrevolutionären Russlands hat auferstehen lassen und sich der Propaganda der russischen Sprache widmete. All das ließ ihn im Großen und Ganzen diesen Krieg gewinnen."
Das sagte sie auf einer Veranstaltung der Regierungspartei "Einiges Russland" in Moskau. Kein Wort verlor sie über die Brutalität des sowjetischen Diktators, über die Opferzahlen, die Vertreibungen ganzer Völker, die Kollektivierung der Landwirtschaft, über die Hungerkatastrophen oder den Massenterror der 1930er Jahre. Die historische Wahrheit sei eben nicht immer die beste, sagte sie kürzlich. Die Zahlen von Stalins Opfer hält Wassiljewa ohnehin für "stark übertrieben" und rät Schülern und Studenten, Material, in dem sie womöglich etwas Schreckliches und für sich Erschreckendes gefunden hätten, einfach wieder wegzulegen.

?Stalin war ein Segen? - Welt und Wissen - Nachrichten - morgenweb

unsere Balkan Bolschewika scheint wohl auch mit Stolz, Hammer & Sichel aufgewachsen zu sein.

ein Volk was den roten Terror verdrängt , obwohl man genauso zu leiden hatte wie unter den Nazis




Die Bolschewika wurde geprägt in einer Zeit, in der Scham, Verabscheuung für alles "Eigene" in Mode war. In der man selbst den runden Jahrestag des Geburtstags eines Dostojewskij sich nicht getraute, quasi angemessen zu begehen aus Angst, in der sensiblen Zeit eines auseinandergebrochenen Imperiums könnte das als großrussischer Chauvinismus empfunden werden. Ist kein Scherz, mein ich ernst.


Ich versuche mal ein bisschen meine Gedanken zum Thema Aufarbeitung des Stalinismus in gebotener Kürze einigermaßen geordnet darzulegen. Voran schicken möchte ich, eigentlich gab es schon gute Tendenzen. Gedenkstätten, Verfilmungen wie "Leben und Schicksal", man präsentiert "Katyn" von Wajda.... Gerade und bezeichnenderweise seit 2014 ganz stark merkt man wieder die Tendenzen einer Sowjetnostalgisierung. Wobei ich nicht denke dass das meint "Wir wollen unsere alten Länder und Völker wieder" Auch das wird vielleicht nicht verstanden, meine ich aber ernst. Sondern eher: Wir hatten eine stabile Gesellschaft, Errungenschaften wie den ersten Menschen im All und banalere Dinge wie einzigartiges Eishockey.... Mit dieser ganzen Nostalgisierung einher geht auch das Thema Umgang mit Stalin. Und ich fürchte das ist eine Art auf spezifische Weise umzugehen mit dem Neuen Kalten Krieg und mit dem Trauma der 90er Jahre. Verbunden mit dem Gedanken, dass Patriotismus nicht einher gehen kann mit der Aufarbeitung dunkler Flecken der Geschichte. Und ganz ehrlich. Leide wird es nicht funktionieren, wenn Außenstehende da den mahnenden Finger zeigen. Das wird leider nur zu Abwehr- und Trotzhaltung führen. Und dann sind wir dabei, wie das aus der russischen Gesellschaft heraus selbst kommen kann und was dabei hindert.

Was aus meiner Sicht allgemein die Aufarbeitung in Russland schwierig macht. Als erstes der Krieg und was 27 Millionen toter Menschen durch äußere quasi Hände an extremem Trauma hervor gerufen haben. Wie schon erzählt, das Dorf, wo eine Großmutter von mir geboren wurde, wurde in einer Racheaktion mitsamt anwesenden Einwohnern abgebrannt. Mindestens ein Mal im Jahr, und das ist der 09. Mai., bricht das so richtig heraus. Wenn du so etwas durch hast, fragst du nicht groß. was eventuell die Soldaten, die so etwas wieder verjagt haben, dann an Frauen anderer verbrochen haben etc. etc. Da fragst du dann auch nicht oder zumindest fällt es sehr schwer, was durch Okkupation, Stalinsche Deportationen an Esten, Letten, Litauern etwa verbrochen wurde. Du siehst dann in erster Linie dann jene, die in SS-Einheiten auf der Seite jener kämpften, die das dir angetan haben. (Was diese Menschen dazu brachte, sich der SS anzuschließen bzw. auf Seiten der Deutschen in der SU zu kämpfen, das interessiert dann auch nicht leider.) Und da kommt erschwerend hinzu, dass Stalin es geschafft hatte, solche Mythen zu bilden, dass dieser Sieg und Ende dieses Horrors extrem an seine Person zu knüpfen. Rechtfertigen kann man es nicht, allerdings das ist auch kein spezifisch russisches Ding. Leider tickt der Mensch allgemein so.

Es ist genau diese meine Großmutter, die (rechtzeitig) nach Moskau zu Verwandten kam, wo zwei Personen "gesäubert wurden". Wir reden hier u.a. von zu Tode foltern. Es ist genauso diese Großmutter, die im Gegensatz zu mir persönliche Erinnerungen und Bindungen zu ihnen hatte, die meinem Bruder und mir den Mund verbietet, wenn wir dazu fragen und wissen wollten. Ich frag mich selbst immer wieder, wie das geht. Erklären kann ich mir das nur so: Wir sind eine im Vergleich zu Mitteleuropäern tatsächlich eine kollektivistischere Gesellschaft. Für Staatsräson akzeptieren die Menschen teis Unglaubliches. Ich mein, es war möglich, dass ein Junge, der zur Zeit der Stalinschen Säunberungen seine eigenen Eltern tatsächlich verpfiffen hatte, als Held und Vorbild gefeiert wird! Zumindest so ziemlich jeder russische Herrscher hat Blut an seine Händen kleben. Ich meine nicht einmal das Blut Fremder, ich meine russisches Blut. Es wird akzeptiert und hindert nicht an einem positiven Geschichtsbild unter Russen. Schon arg...

Aber so pessimistisch will ich auch gar nicht klingen. Vor etwa 25 Jahren hat es angefangen, dass auch zu diesem Thema Menschen bei uns sogar sehr kritische Fragen stellen und dies wirst du auch nicht mehr "auslöschen".
 
Die Bolschewika wurde geprägt in einer Zeit, in der Scham, Verabscheuung für alles "Eigene" in Mode war. In der man selbst den runden Jahrestag des Geburtstags eines Dostojewskij sich nicht getraute, quasi angemessen zu begehen aus Angst, in der sensiblen Zeit eines auseinandergebrochenen Imperiums könnte das als großrussischer Chauvinismus empfunden werden. Ist kein Scherz, mein ich ernst.


Ich versuche mal ein bisschen meine Gedanken zum Thema Aufarbeitung des Stalinismus in gebotener Kürze einigermaßen geordnet darzulegen. Voran schicken möchte ich, eigentlich gab es schon gute Tendenzen. Gedenkstätten, Verfilmungen wie "Leben und Schicksal", man präsentiert "Katyn" von Wajda.... Gerade und bezeichnenderweise seit 2014 ganz stark merkt man wieder die Tendenzen einer Sowjetnostalgisierung. Wobei ich nicht denke dass das meint "Wir wollen unsere alten Länder und Völker wieder" Auch das wird vielleicht nicht verstanden, meine ich aber ernst. Sondern eher: Wir hatten eine stabile Gesellschaft, Errungenschaften wie den ersten Menschen im All und banalere Dinge wie einzigartiges Eishockey.... Mit dieser ganzen Nostalgisierung einher geht auch das Thema Umgang mit Stalin. Und ich fürchte das ist eine Art auf spezifische Weise umzugehen mit dem Neuen Kalten Krieg und mit dem Trauma der 90er Jahre. Verbunden mit dem Gedanken, dass Patriotismus nicht einher gehen kann mit der Aufarbeitung dunkler Flecken der Geschichte. Und ganz ehrlich. Leide wird es nicht funktionieren, wenn Außenstehende da den mahnenden Finger zeigen. Das wird leider nur zu Abwehr- und Trotzhaltung führen. Und dann sind wir dabei, wie das aus der russischen Gesellschaft heraus selbst kommen kann und was dabei hindert.

Was aus meiner Sicht allgemein die Aufarbeitung in Russland schwierig macht. Als erstes der Krieg und was 27 Millionen toter Menschen durch äußere quasi Hände an extremem Trauma hervor gerufen haben. Wie schon erzählt, das Dorf, wo eine Großmutter von mir geboren wurde, wurde in einer Racheaktion mitsamt anwesenden Einwohnern abgebrannt. Mindestens ein Mal im Jahr, und das ist der 09. Mai., bricht das so richtig heraus. Wenn du so etwas durch hast, fragst du nicht groß. was eventuell die Soldaten, die so etwas wieder verjagt haben, dann an Frauen anderer verbrochen haben etc. etc. Da fragst du dann auch nicht oder zumindest fällt es sehr schwer, was durch Okkupation, Stalinsche Deportationen an Esten, Letten, Litauern etwa verbrochen wurde. Du siehst dann in erster Linie dann jene, die in SS-Einheiten auf der Seite jener kämpften, die das dir angetan haben. (Was diese Menschen dazu brachte, sich der SS anzuschließen bzw. auf Seiten der Deutschen in der SU zu kämpfen, das interessiert dann auch nicht leider.) Und da kommt erschwerend hinzu, dass Stalin es geschafft hatte, solche Mythen zu bilden, dass dieser Sieg und Ende dieses Horrors extrem an seine Person zu knüpfen. Rechtfertigen kann man es nicht, allerdings das ist auch kein spezifisch russisches Ding. Leider tickt der Mensch allgemein so.

Es ist genau diese meine Großmutter, die (rechtzeitig) nach Moskau zu Verwandten kam, wo zwei Personen "gesäubert wurden". Wir reden hier u.a. von zu Tode foltern. Es ist genauso diese Großmutter, die im Gegensatz zu mir persönliche Erinnerungen und Bindungen zu ihnen hatte, die meinem Bruder und mir den Mund verbietet, wenn wir dazu fragen und wissen wollten. Ich frag mich selbst immer wieder, wie das geht. Erklären kann ich mir das nur so: Wir sind eine im Vergleich zu Mitteleuropäern tatsächlich eine kollektivistischere Gesellschaft. Für Staatsräson akzeptieren die Menschen teis Unglaubliches. Ich mein, es war möglich, dass ein Junge, der zur Zeit der Stalinschen Säunberungen seine eigenen Eltern tatsächlich verpfiffen hatte, als Held und Vorbild gefeiert wird! Zumindest so ziemlich jeder russische Herrscher hat Blut an seine Händen kleben. Ich meine nicht einmal das Blut Fremder, ich meine russisches Blut. Es wird akzeptiert und hindert nicht an einem positiven Geschichtsbild unter Russen. Schon arg...

Aber so pessimistisch will ich auch gar nicht klingen. Vor etwa 25 Jahren hat es angefangen, dass auch zu diesem Thema Menschen bei uns sogar sehr kritische Fragen stellen und dies wirst du auch nicht mehr "auslöschen".


wenn eine Bildungsministerin so agiert, dann zeigt es klar wie der Weg weiter geht.


Die Zahlen von Stalins Opfer hält Wassiljewa ohnehin für "stark übertrieben" und rät Schülern und Studenten, Material, in dem sie womöglich etwas Schreckliches und für sich Erschreckendes gefunden hätten, einfach wieder wegzulegen.

Im Stalin Haus gibt es keinen Hinweis auf seine dunkle Vergangenheit. es wird bewusst verdrängt mit dem Hinweis auf die bösen germanskis, dabei weiss jeder, dass es unter Stalin schon Millionen Opfer gab, bevor der Name Hitler in der Zeitung auftauchte.



Russland - Mit Stalin in den Wahlkampf
 
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