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Evolutionstheorie

  • Ersteller Ersteller Lucky Luke
  • Erstellt am Erstellt am
Gaia schrieb:
Hallo Ihr beiden,

sagt mal schlaft ihr auch???

Hellenic hat mir mit seinen Aussagen den letzten Schlaf geraubt... :lol: 8)


Oder seit ihr um diese Zeit gerade erst nach Hause gekommen??? :P 8) :lol:

Was für ein zu Hause! :lol: :lol:

8O Boah, und dann solche Texte in so einer frühen Morgenstunde zu stande bringen......

Hm..wann beginnt für dich der Morgen?

Ich will das auch haben!!!! Was ist es??? Und wo bekomme ich es her??? :biggrin:

LG
Gaia

Du willst dir doch nicht wirklich diese "bewusstseinserweiterungsmittelchen" reinfahren, die sich Hellenic tagtäglich gibt 8) :P
 
Lucky_Luke schrieb:
Nundenn versuch ich mal mich ein bisschen verständlicher und ausführlicher auszudrücken. Die Grundfrage ist wie ich mein Problem am nachvollziehbarsten darstellen kann, so dass andere mich richtig verstehen können. Von welcher Prämisse geht man da am besten aus. Ich beginn mit dem Gedanken: Was treibt das Leben an? Wieso haben wir ein Bedürfnis zu leben? Ist es nur die Angst am Tod (bessere Alternative) oder auch ein unabhängiger Wert des Lebens? Wir erkennen und fühlen einen Sinn zu leben? Diese fragen haben allein schon deshalb Bedeutung, da wir intelligente Lebewesen sind, die sich und seiner Umwelt bewusst sind. Wir können reflektieren, denken, analysieren, lernen und uns weiterentwickeln. Der Mensch überlegt nach dem Sinn seines Lebens? was überhaupt das leben darstellt? und seinen eigenen Wert als Teil des Ganzen?..Bei allem Respekt vor den Errungenschaften der Wissenschaft, aber wer oder was wir sind kann sie uns nicht sagen, wie alles aus dem Nichts enstanden ist genausowenig, geschweige denn wie unser höchst komplexes System, das feinst aufeinander abgestimmt ist (sei es nur der Mensch oder das ganze Universum) durch einen Zufallsprozess entstanden sein sollen. Ich will damit zum Ausdruck bringen, die Wissenschaft kann uns im endeffekt die Welt auch nicht erklären. Nichtsdestotrotz suggeriert uns die Evolutionstheorie jedoch die Entschlüssung des Entstehens des Leben und nimmt dabei in Kauf (UND genau hier ist meine Kritik) die Werte auf Grund deren Basis unsere moderne, aufgeklärte, freiheitlich demokratische Grundordnung basiert als tatsächlich bedeutungslos zu diskreditieren. Unsere Gemeinschaft funktioniert nach dem Prinzip der Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit, basierend auf der Wertschätzung des Lebens. Artikel 1 des GG lautet: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Nach der Evolutionstheorie hat der Mensch weder Wert , Würde noch Bedeutung. Wenn ich also eine Lehre verinnerliche nach der der Mensch letztendlich nicht mehr als ein Zellhaufen ist, wieso sollte ich dann noch überhaupt das Leben schätzen, respektieren und anständig leben.Wieso greifen so viele Kinder zu Drogen, wieso wollen so viele Menschen dieser Realität entfliehen?? Ich sage, es kann nicht der richtige Weg sein den Kindern im Stadion des heranwachsens zu vermitteln, das Leben hat keinen Sinn. Man sollte die Jugend motivieren nicht depremieren.

Hallo Lucky,

der Aspekt, dass die Theorie dem Menschen vermittelt, dass das Leben keinen Sinn hat, ist deine eigene Interpretation. In diesem Punkt muss ich Hellenic recht geben, wenn er sagt, du siehst viel mehr darin als die Evolutionstheorie aussagen will. Auf der anderen Seite kann ich jeden einzelnen Satz von dir nachvollziehen. Es steckt sehr viel moralisches Bedenken dahinter und du zeigst tatsächlich einen Konflikt gegenüber unserer menschlichen Demokratie mit unseren moralischen Werte, während die Evolutionstheorie sehr radikal erscheint und dem Leben letztendlich ein moralisches Gewissen abspricht. Mir fällt schon wieder Nietzsche dazu ein, der ebenfalls nicht viel von moralischen Werten gehalten hat.

Folgend ein paar Zitate aus seinen Werken von Nietzsche:

"lieber will noch der Mensch das Nichts wollen, als nicht wollen ..."

"Hybris ist heute unsere ganze Stellung zur Natur, unsere Natur-Vergewaltigung mit Hilfe der Maschinen <> Hybris ist unsere Stellung zu Gott, will sagen zu irgendeiner angeblichen Zweck- und Sittlichkeits-Spinne hinter dem großen Fangnetz-Gewebe der Ursächlichkeit <>; Hybris ist unsere Stellung zu uns, denn wir experimentieren mit uns, wie wir es uns mit keinem Tier erlauben würden, und schlitzen uns vergnügt und neu-gierig die Seele bei lebendigem Leibe auf: Was liegt uns noch am "Heil" der Seele!
Hinterdrein heilen wir uns selber: Kranksein ist lehrreich, wir zweifeln nicht daran, lehrreicher noch als Gesundsein <> Wir vergewaltigen uns jetzt selbst, es ist kein Zweifel, wir Nussknacker der Seele, wir Fragenden und Fragwürdigen, wie als ob Leben nichts anderes sei als Nüsseknacken; ebendamit müssen wir notwendig täglich immer noch fragwürdiger, würdiger zu fragen werden, ebendamit vielleicht auch würdiger - zu leben? ... "

"Der Sozialismus ist der phantastische jüngere Bruder des fast abgelebten Despotismus, den er beerben will; seine Bestrebungen sind also im tiefsten Verstande reaktionär. Denn er begehrt eine Fülle der Staatsgewalt, wie sie nur je der Despotismus gehabt hat, ja er überbietet alles Vergangene dadurch, dass er die förmliche Vernichtung des Individuums anstrebt: als welches ihm wie ein unberechtigter Luxus der Natur vorkommt und durch ihn in ein zweckmäßiges Organ des Gemeinwesens umgebessert werden soll. <> er braucht die alleruntertänigste Niederwerfung aller Bürger vor dem unbedingten Staat, wie niemals etwas Gleiches existiert hat; und da er nicht einmal auf die alte religiöse Pietät für den Staat mehr rechnen darf, <> so kann er sich nur auf kurze Zeiten, durch den äußersten Terrorismus, hie und da einmal auf Existenz Hoffnung machen.
Deshalb bereitet er sich im Stillen zu Schreckensherrschaften vor und treibt den halbgebildeten Massen das Wort "Gerechtigkeit" wie einen Nagel in den Kopf"

"Sünde Ich habe nie über Fragen nach-gedacht, die keine sind <> Es ist mir gänzlich entgangen, inwiefern ich "sündhaft" sein sollte. Insgleichen fehlt mir ein zuverlässiges Kriterium dafür, was ein Gewissensbiss ist: Nach dem, was man darüber hört, scheint mir ein Gewissensbiss nichts Achtbares ... Ich möchte nicht eine Handlung hinterdrein in Stich lassen <> "Gott", "Unsterblichkeit der Seele", "Erlösung", "Jenseits" lauter Begriffe, denen ich keine Aufmerksamkeit, auch keine Zeit geschenkt habe, selbst als Kind nicht - ich war vielleicht nie kindlich genug dazu?" (existiert schon in einem anderen Thread)

"Die größte Gefahr. - Hätte es nicht allezeit eine Überzahl von Menschen gegeben, welche die Zucht ihres Kopfes - ihre "Vernünftigkeit" - als ihren Stolz, ihre Verpflichtung, ihre Tugend fühlten, <> so wäre die Menschheit längst zugrunde gegangen! Über ihr schwebte und schwebt fortwährend als ihre größte Gefahr der ausbrechende Irrsinn - das heißt eben das Ausbrechen des Beliebens im Empfinden, Sehen und Hören, <> die Freude am Menschen-Unverstand. Nicht die Wahrheit und Gewissheit ist der Gegensatz der Welt des Irrsinnigen, sondern die Allgemeinheit und Allverbindlichkeit eines Glaubens, kurz das Nicht-Beliebige im Urteilen. Und die größte Arbeit der Menschen bisher war die, sich ein Gesetz der Übereinstimmung aufzulegen - gleichgültig, ob diese Dinge wahr oder falsch sind. <> Fortwährend erzeugt jener Glaube als Allerweltsglaube einen Ekel und eine neue Lüsternheit bei feineren Köpfen: und <> macht Künstler und Dichter zu Überläufern: - diese ungeduldigen Geister sind es, in denen eine förmliche Lust am Irrsinn ausbricht, weil der Irrsinn ein so fröhliches Tempo hat! Es bedarf also der tugendhaften Intellekte - ach! ich will das unzweideutigste Wort gebrauchen - es bedarf der tugendhaften Dummheit, es bedarf unerschütterlicher Taktschläger des langsamen Geistes, damit die Gläubigen des großen Gesamtglaubens beieinanderbleiben und ihren Tanz weitertanzen:
Es ist eine Notdurft ersten Ranges, welche hier gebietet und fordert. Wir anderen sind die Ausnahme und die Gefahr"

"glaubt es mir! - das Geheimnis, um die größte Fruchtbarkeit und den größten Genuss vom Dasein einzuernten, heißt: gefährlich leben!"

Lucky und Hellenic, was sagt ihr zu diesen???

Darf ich fragen, Lucky, woher der extreme Drang bei dir nach Gerechtigkeit entstanden ist??? Diese Gerechtigkeit, die wir Menschen in unserer Gesellschaft predigen, verbunden mit der Freiheit und Gleichheit jedes Einzelnen, die du aber indirekt kritisierst und in Frage stellst, ist beruhend auf moralischen Aspekten, die letztendlich nur wir im Stande sind zu erschaffen. Ich gebe dir Recht, wenn du damit einen Zwiespalt zwischen Wissenschaft und Menschheit aufzeigen willst.
Ich bin beeindruckt von deiner Denkweise und deine Fragen gehen weit über das Verständnis manch anderer hinaus. Allerdings frage ich mich warum dich dieses so beschäftigt??? Welcher eigentliche Grund steckt dahinter? Es ist als würdest du selbst diesen Zwiespalt empfinden...

Nur Vermutungen....

Liebe Grüße
Gaia
 
Lucky_Luke schrieb:
Gaia schrieb:
Hallo Ihr beiden,

sagt mal schlaft ihr auch???

Hellenic hat mir mit seinen Aussagen den letzten Schlaf geraubt... :lol: 8)

Ich glaube nicht, dass er dazu im Stande ist, bei deiner Schlagfertigkeit!! :wink:

Oder seit ihr um diese Zeit gerade erst nach Hause gekommen??? :P 8) :lol:

Was für ein zu Hause! :lol: :lol:

Oh je, mach mir keine Angst... :lol: Sag mir Bescheid, bekommst Unterschlupf bei mir!!! :D So ein interessantes Geschöpf wie deiner Wenigkeit kann man doch nicht einfach aussetzen. :lol:
Wären bestimmt interessante Diskussionsnächte mit dir!! :wink:


8O Boah, und dann solche Texte in so einer frühen Morgenstunde zu stande bringen......

Hm..wann beginnt für dich der Morgen?

Nach 24 Uhr. Beginnt der neue Tag...

Ich will das auch haben!!!! Was ist es??? Und wo bekomme ich es her??? :biggrin:

LG
Gaia

Du willst dir doch nicht wirklich diese "bewusstseinserweiterungsmittelchen" reinfahren, die sich Hellenic tagtäglich gibt 8) :P

Hast Recht, lieber sich eigens bewusst sein ohne als vortäuschende und vernebelnde Erweiterung des Bewusstseins.

LG
Gaia
 
Gaia schrieb:
Hallo Lucky,

der Aspekt, dass die Theorie dem Menschen vermittelt, dass das Leben keinen Sinn hat, ist deine eigene Interpretation. In diesem Punkt muss ich Hellenic recht geben, wenn er sagt, du siehst viel mehr darin als die Evolutionstheorie aussagen will.

ich weiss nicht ob diese Lehre wirklich so einschränkbar ist oder diese Auffassung schlicht aus Gewohnheit resultiert? Ich mein, man ist daran gewohnt etwas wahrzunehmen, ohne die damit zusammenhängenden Auswirkungen einer "Feststellung" zu bedenken. Aber ich versuch mal den Gefahrenpoetential der Evolutionstheorie mit einem Ereignis aus der Vergangenheit aufzuzeigen, den man komischerweise gern unterm Teppich kehrt. Wieso eigentlich? Hitler hat seine Rassenideologie auch mit Darwins Thesen bezüglich der Evolution rechtfertigt. Ich will jetzt nicht spekulieren inwieweit Darwin Hitler zu seiner unmenschlichen Auffassung verleitet hat, er soll aber (wie in seinem Buch "Mein kampf") in hohen Tönen von Darwins Wissenschaft gesprochen haben......

Aber natürlich habe ich die Evolutionstheorie bezüglich ihrer Auswirkungen auf unser Lebensverständnis weiterinterpretiert. Die frage sollte aber weniger sein, ob ich interpretiere, sondern wie falsch oder richtig ich interpretiere.



Auf der anderen Seite kann ich jeden einzelnen Satz von dir nachvollziehen. Es steckt sehr viel moralisches Bedenken dahinter und du zeigst tatsächlich einen Konflikt gegenüber unserer menschlichen Demokratie mit unseren moralischen Werte, während die Evolutionstheorie sehr radikal erscheint und dem Leben letztendlich ein moralisches Gewissen abspricht. Mir fällt schon wieder Nietzsche dazu ein, der ebenfalls nicht viel von moralischen Werten gehalten hat.

Zu den Zitaten später vielleicht noch etwas, momentan habe ich nicht die Zeit sie mir in völliger Ruhe durchzulesen.

Darf ich fragen, Lucky, woher der extreme Drang bei dir nach Gerechtigkeit entstanden ist??? Diese Gerechtigkeit, die wir Menschen in unserer Gesellschaft predigen, verbunden mit der Freiheit und Gleichheit jedes Einzelnen, die du aber indirekt kritisierst und in Frage stellst, ist beruhend auf moralischen Aspekten, die letztendlich nur wir im Stande sind zu erschaffen. Ich gebe dir Recht, wenn du damit einen Zwiespalt zwischen Wissenschaft und Menschheit aufzeigen willst.
Ich bin beeindruckt von deiner Denkweise und deine Fragen gehen weit über das Verständnis manch anderer hinaus. Allerdings frage ich mich warum dich dieses so beschäftigt??? Welcher eigentliche Grund steckt dahinter? Es ist als würdest du selbst diesen Zwiespalt empfinden...

Nur Vermutungen....

Liebe Grüße
Gaia


Du denkst vielleicht ob mir in meinem Leben ein grosses Unrecht wiederfahren ist und ob ich deshalb Gerechtigkeit so viel Wert zumesse? Nein. Sicher ist mein Leben auch nicht immer glücklich verlaufen, aber im Vergleich zu dem Schicksal anderer, kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Gerechtigkeit ist eine Grundüberzeugung von mir. Ihre Richtigkeit ist für mich selbstverständlich.. das heisst nicht dass ich deshalb selber auch immer hundertprozentog gerecht zu meinen Mitmenschen bin, doch weiss ich es dass es nicht Richtig ist, wenn ich es nicht bin.

Mein Zwiespalt leigt in der Selbsterkenntnis dass ich natürlich nicht die Wahrheit kenne. Es könnte also auch genau das was ich kritisiere "die Wahrheit" sein. Somit wäre meine Kritik nicht berechtigt. Wäre jedoch meine Kritik berechtigt und ich würde sie nicht äussern, weil ich denken würde sie ist mein subjektives empfinden und nicht die objektive Wahrheit....
 
Lucky_Luke schrieb:
Gaia schrieb:
Hallo Lucky,

der Aspekt, dass die Theorie dem Menschen vermittelt, dass das Leben keinen Sinn hat, ist deine eigene Interpretation. In diesem Punkt muss ich Hellenic recht geben, wenn er sagt, du siehst viel mehr darin als die Evolutionstheorie aussagen will.

ich weiss nicht ob diese Lehre wirklich so einschränkbar ist oder diese Auffassung schlicht aus Gewohnheit resultiert? Ich mein, man ist daran gewohnt etwas wahrzunehmen, ohne die damit zusammenhängenden Auswirkungen einer "Feststellung" zu bedenken. Aber ich versuch mal den Gefahrenpoetential der Evolutionstheorie mit einem Ereignis aus der Vergangenheit aufzuzeigen, den man komischerweise gern unterm Teppich kehrt. Wieso eigentlich? Hitler hat seine Rassenideologie auch mit Darwins Thesen bezüglich der Evolution rechtfertigt. Ich will jetzt nicht spekulieren inwieweit Darwin Hitler zu seiner unmenschlichen Auffassung verleitet hat, er soll aber (wie in seinem Buch "Mein kampf") in hohen Tönen von Darwins Wissenschaft gesprochen haben......

Du sprichst vom Sozialdarwinismus. Eine Theorie, die mit politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anliegen die Theorie des Darwinismus überträgt und neu definiert. Der Darwinismus wurde benutzt um das Handeln einer Gesellschaft zu rechtfertigen. Es hat wieder viel mit Interpretation und Manipulation zu tun. Und da Hitler ein außergewöhnlicher Künstler in Bezug seiner Ausdrucksweise war, verstand er es manipulativ auf die Leute zu wirken, sie dementsprechend mitzureissen und sie in seinen Bann zu ziehen. Man kann hier auch wieder von Irreführung sprechen und die eigene daraus entstehende Auslegungssache. Das meinte ich übrigens auch in den anderem Thread. Wenn man die Schwächen, Probleme kennt, bzw. die Menschenkenntnis besitzt, kann man jemanden mit einer bestimmten Gewandheit der Worte ausser gefecht setzen. Wer dieses beherrscht und noch dazu ein von unser heutigen Zeit entsprechendes Verständnis von Moral und Gewissen nicht inne hat, der würde zu einer sehr gefährlichen Person für die Menschen seines Umfeldes werden können. Und welch ein Ausmaß dieses haben kann, geben uns ja einige Beispiele aus der menschlichen Geschichte wieder.

Jedoch muss man beachten, dass die Gesellschaftstheorie des Sozialdarwinismus und die biologische des Darwinismus in keiner besonders engen Beziehung zueinander stehen, da sie sowohl bezüglich der Evolutionsmechanismen als auch hinsichtlich der Frage der Zielgerichtetheit entschieden differieren. Der Darwinismus spricht von natürlicher Selektion und nicht von herbeigeführter Auslese, aufgrund eine Idealvorstellung, wobei die genetische Degeneration vermieden werden sollte. In der Biologie selbst hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass evolutionäre Vorgänge nicht von einer Höherentwicklung begleitet werden, ja dass eine objektive Einteilung der Lebensformen in höhere und niedrigere Gruppen unmöglich ist. Da nicht Überleben an sich, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges ist. Dazu zeigt sich, dass sowohl die von Sozialdarwinisten abgelehnte genetische Vielfalt als auch die Existenz altruistischer Verhaltensweisen in der Natur weitverbreitet sind und sich meist positiv auf die evolutionäre Fitness einer Art auswirken.



Aber natürlich habe ich die Evolutionstheorie bezüglich ihrer Auswirkungen auf unser Lebensverständnis weiterinterpretiert. Die frage sollte aber weniger sein, ob ich interpretiere, sondern wie falsch oder richtig ich interpretiere.

Sollte man überhaupt interpretieren???

Der Interpretation wird wie wir auch in anderen Lebenssituationen oft erkennen können,aufgrund unseres freien Denkens kaum eine Grenze gesetzt. Es entstehen Behauptungen, die wieder hinterfragt werden müssen und dann durch Wissen belegt werden sollten. Solang man aber dieses Wissen nicht hat, stellt sich natürlich deine Frage, inwieweit ist unsere angenommene Wahrheit die wirkliche Wahrheit?? Als zweites, inwiefern sollte man nach unserer Wahrnehmung handeln??

Fragen, die für uns alle noch unbeantwortet bleiben.



Auf der anderen Seite kann ich jeden einzelnen Satz von dir nachvollziehen. Es steckt sehr viel moralisches Bedenken dahinter und du zeigst tatsächlich einen Konflikt gegenüber unserer menschlichen Demokratie mit unseren moralischen Werte, während die Evolutionstheorie sehr radikal erscheint und dem Leben letztendlich ein moralisches Gewissen abspricht. Mir fällt schon wieder Nietzsche dazu ein, der ebenfalls nicht viel von moralischen Werten gehalten hat.

Zu den Zitaten später vielleicht noch etwas, momentan habe ich nicht die Zeit sie mir in völliger Ruhe durchzulesen.

Sie widerspiegeln in meinen Augen indirekt deine Fragen, bzw. den Konflikt wieder. Seine Einstellung mag in meinen Augen noch so radikal sein und wiederspricht meinen Werten, besonders meinen moralischen, aber die Meinungen, die er aufwirft, sind nicht einfach so abwägig. Sie sind zwar oft fragwürdig, aber das sollten sie ja letztendlich auch sein.

Darf ich fragen, Lucky, woher der extreme Drang bei dir nach Gerechtigkeit entstanden ist??? Diese Gerechtigkeit, die wir Menschen in unserer Gesellschaft predigen, verbunden mit der Freiheit und Gleichheit jedes Einzelnen, die du aber indirekt kritisierst und in Frage stellst, ist beruhend auf moralischen Aspekten, die letztendlich nur wir im Stande sind zu erschaffen. Ich gebe dir Recht, wenn du damit einen Zwiespalt zwischen Wissenschaft und Menschheit aufzeigen willst.
Ich bin beeindruckt von deiner Denkweise und deine Fragen gehen weit über das Verständnis manch anderer hinaus. Allerdings frage ich mich warum dich dieses so beschäftigt??? Welcher eigentliche Grund steckt dahinter? Es ist als würdest du selbst diesen Zwiespalt empfinden...

Nur Vermutungen....

Liebe Grüße
Gaia


Du denkst vielleicht ob mir in meinem Leben ein grosses Unrecht wiederfahren ist und ob ich deshalb Gerechtigkeit so viel Wert zumesse? Nein. Sicher ist mein Leben auch nicht immer glücklich verlaufen, aber im Vergleich zu dem Schicksal anderer, kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Gerechtigkeit ist eine Grundüberzeugung von mir. Ihre Richtigkeit ist für mich selbstverständlich.. das heisst nicht dass ich deshalb selber auch immer hundertprozentog gerecht zu meinen Mitmenschen bin, doch weiss ich es dass es nicht Richtig ist, wenn ich es nicht bin.

Mein Zwiespalt leigt in der Selbsterkenntnis dass ich natürlich nicht die Wahrheit kenne. Es könnte also auch genau das was ich kritisiere "die Wahrheit" sein. Somit wäre meine Kritik nicht berechtigt. Wäre jedoch meine Kritik berechtigt und ich würde sie nicht äussern, weil ich denken würde sie ist mein subjektives empfinden und nicht die objektive Wahrheit....

[


Genau das ist es, was ich mit meiner Vermutung meinte. Bezog mich auf das Beispiel Gerechtigkeit. Also was ist gerecht und was nicht???
Wenn man die letzten Beiträge von dir im Zusammenhang betrachtet, wo wir uns ausgetauscht, bezgl. unserer Meinungen, haben, dann erkennt man diesen nachfragenden Konflikt deinerseits. Auf der einen Seite ist es ein Wert den du setzt und der die mit das Wichtigste ist und auf der anderen Seiten zweifelst du daran, inwiefern dieser eventuell der tatsächlichen Wahrheit entspricht. Sprich, ist dieser moralische Wert nur eine gewünschte Fiktion der Menschheit?

Ich frage mich gerade, wie sich dieser Zwiespalt bei dir nach außen hin reflektiert?? Du stellst allgemein viele Fragen, welches ich für richtig halte. Machst du dieses auch mit deinen Menschen in deinem näheren Umfeld?? Lässt du diesen Zwiespalt erkennen?? Kann mir vorstellen, dass du dann sehr oft auf Unverständnis stoßen könntest.



LG
Gaia
 
@ Lucky.

Ich möchte einmal kurz erwähnen, dass genau da dein Fehler liegt. In deiner eigenen Interpretation. Das ist auch das was Hitler gemacht hat. Du unterstellst mir die logischen Konsequenzen zu übersehen doch das ist absolut nicht der Fall, vielmehr ziehst du einfach zu viel aus der Sache heraus.

Du hast zwar "dumd und glücklich..." zitiert, dazu aber nix mehr gesagt, denn genauso ist es. Bist du selber zu schwach um die Wahrheit zu verkraften? Hältst du Hitlers Schlussfolgerung für richtig?

Die Evolutionstheorie besagt, dass der Mensch aus einer Entwicklung entstanden ist, sie sagt nicht, dass es Zufall war oder dass das Leben wertlos ist. Ganz im Gegenteil. Es sieht eher so aus, das absolut alles was im Universum existiert. Die Planeten, die Sonne, alle Naturkonstanten, die Gravitation... alles scheint so perfekt aufeinander abgestimmt zu sein, dass es so aussieht, dass alles nur dazu dient Leben erst zu schaffen und sich dann weiterzuentwickeln. Das ist ein mal ein anderer Aspekt.

Du siehst die Sache auch viel zu einseitig. Die Evolutionstheorie besagt überhaupt nicht, dass alle Lebewesen zueinander in Konkurenz stehen, das ist völliger Schwachsinn. Es gibt dafür tausend Beispile, wie Lebewesen in Symbiose miteinandre Leben. Wie große Tiere in einer Herde zusammenleben und so erst überleben können. Wölfe im Rudel. Oder Ameisen und Bienen die eine "Staat" mit Königin haben. Allein was die Ameisen zusammen alles erreichen, was eine Ameise alleine niemals zu schaffen vermag ist der Beweis, dass Konkurrenz nur eine Fehlinterpretation ist.

Hitler hat die Theorie nie richtig verstanden, seine Schlussfolgerungen bezüglich der wissenschaftlichen Errungenschaften sind voller Fehler. Er hat sie bloß für seine Propagandazwecke ausgenutzt.

Du hast meiner Meinung auch sehr viel falsch verstanden. Es liegt wahrscheinlich auch an der grundsätzlichen Einstellung zum Leben, wie ein Mensch die Evolutionstheorie auffasst. Ich frage mich auch welches Bild du dir selber vom menschlcihen Leben machst, dass es so durch die Evolutionstheorie verzerrt wurde.
 
Gaia schrieb:
Genau das ist es, was ich mit meiner Vermutung meinte. Bezog mich auf das Beispiel Gerechtigkeit. Also was ist gerecht und was nicht???
Wenn man die letzten Beiträge von dir im Zusammenhang betrachtet, wo wir uns ausgetauscht, bezgl. unserer Meinungen, haben, dann erkennt man diesen nachfragenden Konflikt deinerseits. Auf der einen Seite ist es ein Wert den du setzt und der die mit das Wichtigste ist und auf der anderen Seiten zweifelst du daran, inwiefern dieser eventuell der tatsächlichen Wahrheit entspricht. Sprich, ist dieser moralische Wert nur eine gewünschte Fiktion der Menschheit?

ich geh erstmal nur auf das hier ein.

Ich glaube wir haben uns etwas missvertanden. Zugegeben, kann sein dass ich mich nicht genau genug erklärt habe. Mir ging es bezüglich deiner Ideale nicht darum, dass ich die Werte die du damit hochhalten tust (wenn ich es mal so nennen darf) in ihrer Richtigkeit in Frage stelle. Ich wollte damit ausdrücken, dass diese nicht undifferenziert in gerechterweise Anwendung finden können. Was meine ich damit. Gerecht bedeutet für mich nicht blind gutmenschlich zu sein. gerecht heisst für mich (wenn ich es ganz plump darstellen darf) zu guten menschen gut zu sein. Im Umkehrschluss aber auch zu unguten Menschen nicht gut zu sein. Wenn ich von Gleichheit rede, meine ich damit zwar schon dass jeder Mensch im Grunde gleiche Rechte besitzen sollte, aber nicht unabhängig von seinem Handeln. So auch mit der Freiheit. Im Übrigen fungiert der Rechtsstaat vom Prinzip nicht anders (siehe beispielsweise die Gefängnisstrafe für einen Verbrecher).

PS: Ausserdem würden die meisten Menschen deine Gutmenschlichkeit eher ausnutzer als schätzen. Die Frage also was du damit wirklich positives bezwecken würdest?


Ich frage mich gerade, wie sich dieser Zwiespalt bei dir nach außen hin reflektiert?? Du stellst allgemein viele Fragen, welches ich für richtig halte. Machst du dieses auch mit deinen Menschen in deinem näheren Umfeld?? Lässt du diesen Zwiespalt erkennen?? Kann mir vorstellen, dass du dann sehr oft auf Unverständnis stoßen könntest.

Welchen Zwiespalt meinst du jetzt genau?
 
Lucky_Luke schrieb:
Gaia schrieb:
Genau das ist es, was ich mit meiner Vermutung meinte. Bezog mich auf das Beispiel Gerechtigkeit. Also was ist gerecht und was nicht???
Wenn man die letzten Beiträge von dir im Zusammenhang betrachtet, wo wir uns ausgetauscht, bezgl. unserer Meinungen, haben, dann erkennt man diesen nachfragenden Konflikt deinerseits. Auf der einen Seite ist es ein Wert den du setzt und der die mit das Wichtigste ist und auf der anderen Seiten zweifelst du daran, inwiefern dieser eventuell der tatsächlichen Wahrheit entspricht. Sprich, ist dieser moralische Wert nur eine gewünschte Fiktion der Menschheit?

ich geh erstmal nur auf das hier ein.

Ich glaube wir haben uns etwas missvertanden. Zugegeben, kann sein dass ich mich nicht genau genug erklärt habe. Mir ging es bezüglich deiner Ideale nicht darum, dass ich die Werte die du damit hochhalten tust (wenn ich es mal so nennen darf) in ihrer Richtigkeit in Frage stelle. Ich wollte damit ausdrücken, dass diese nicht undifferenziert in gerechterweise Anwendung finden können. Was meine ich damit. Gerecht bedeutet für mich nicht blind gutmenschlich zu sein. gerecht heisst für mich (wenn ich es ganz plump darstellen darf) zu guten menschen gut zu sein. Im Umkehrschluss aber auch zu unguten Menschen nicht gut zu sein. Wenn ich von Gleichheit rede, meine ich damit zwar schon dass jeder Mensch im Grunde gleiche Rechte besitzen sollte, aber nicht unabhängig von seinem Handeln. So auch mit der Freiheit. Im Übrigen fungiert der Rechtsstaat vom Prinzip nicht anders (siehe beispielsweise die Gefängnisstrafe für einen Verbrecher).

Ich hoffe, ich verliere langsam nicht den Überblick, aber bisher habe ich hier mit jemandem noch nie so viel geschrieben....
Ich glaube wir verstehen uns wirklich gerade etwas miss. Mit meiner Betrachtungsweise in Bezug aller unserer Beiträge, wollte ich nicht auf meine Ideale und deine diesbezüglichen Fragen hinaus. Vielmehr habe ich anscheinend schon wieder zu indirekt meine Sätze formuliert, dass das was ich meinte verkehrt bei dir angekommen ist. Ich analysiere schon wieder und stelle Vermutungen auf, welches ich unterlassen hätte sollen. Sorry, ist irgendwie meine Art und meistens mache ich das nur, wenn ich einen Menschen interessant finde!
Ich habe versucht die Gesamtheit zu betrachten und in meinen Augen ist mir aufgefallen, dass du ebenso deine Werte hast wie jeder andere auch. Doch gibt es für mich einen sehr großen Unterschied zwischen di rund anderen. Während andere nach ihren Werten sich verhalten oder richten und entscheiden, kommt es mir so vor, als würdest du deine eigenen ständig hinterfragen und in Frage stellen, weil du nicht weist, ob deine Ansicht der Wahrheit entspricht oder nicht. Und wie du selbst sagst: Ist die Kritik die man äußert berechtigt oder sieht die Wirklichkeit anders aus?? Andere hinterfragen ihre eigen gesetzten Werte nicht und da der Unterschied und Zwiespalt, den ich meine.


PS: Ausserdem würden die meisten Menschen deine Gutmenschlichkeit eher ausnutzer als schätzen. Die Frage also was du damit wirklich positives bezwecken würdest?

Du hast Recht damit!! Aber ich kann nicht gegen meine innere Natur, meiner Überzeugung und meinem Glauben handeln. Glaube nun mal an das Gute, trotz vieler Enttäuschungen!! Letztendlich ist es eine Vereinbarung mit mir. Und wieder fällt mir Revolut ein, den ich jetzt gerne zitieren würde...., lass es aber lieber, sonst köpft er mich irgendwann... :lol:
Mir fällt hier gerade eine Name zu ein, vielleicht hast du ihn schon mal gehört, Anton Szandor LaVey.


Ich frage mich gerade, wie sich dieser Zwiespalt bei dir nach außen hin reflektiert?? Du stellst allgemein viele Fragen, welches ich für richtig halte. Machst du dieses auch mit deinen Menschen in deinem näheren Umfeld?? Lässt du diesen Zwiespalt erkennen?? Kann mir vorstellen, dass du dann sehr oft auf Unverständnis stoßen könntest.

Welchen Zwiespalt meinst du jetzt genau?

Ich meine den Zwiespalt zwischen der angenommenen Wahrheit und der eventuellen wirklichen Wahrheit, die wir nicht kennen. Siehe oberer Abschnitt, ist vielleicht jetzt etwas deutlicher zu erkennen.

Hallo Lucky,

man oh, mich bringt man normalerweise nicht so schnell durcheinander, aber irgendwie wird es confuse. Noch dazu kommen mir immer wieder neue Gedanken, die zwar nichts mit der eigentlichen Thematik zu tun haben, aber doch in Verbindung stehen.

Ich glaube, wenn andere unsere Zeilen lesen, die fragen sich, was das soll oder haben schon bei den ersten aufgegeben. :lol:

Werde mir diese Woche noch mal alles verinnerlichen und vielleicht bekommen wir einen schönen Schluss gemeinsam hin!! :D

LG
Gaia
 
Ich habe eure Beiträge gelesen... und sage mal was dazu:

Da haben sich ja zwei gefunden... viel geschrieben und nichts gesagt!

Schaut mal wie ich in einer Zeile alles auf den Punkt gebracht hab. ;-)
(Ich meine die mittlere Zeile für die paar möchtegren Klugscheißer hier im BF.. damit meine ich nicht euch ;-) )
 
Hellenic schrieb:
Ich habe eure Beiträge gelesen... und sage mal was dazu:

Da haben sich ja zwei gefunden... viel geschrieben und nichts gesagt!

Schaut mal wie ich in einer Zeile alles auf den Punkt gebracht hab. ;-)
(Ich meine die mittlere Zeile für die paar möchtegren Klugscheißer hier im BF.. damit meine ich nicht euch ;-) )

Hallo Hellenic

Hmm...., Ansichtssache!!!

Abgesehen davon, dass deine Kernaussagen schon vorher in meinem Beitrag zu finden sind, magst du dich zwar kurz gefasst haben, aber der Sinn einer Unterhaltung, bzw einer Diskussion besteht immer noch darin, die Thematik aus verschiedenen Blickpunkten zu betrachten und es ist in meinen Augen auch normal, wenn man von dem einem Thema zu einem anderen kommt und eventuell neue Thesen aufstellt, die dann wiederum erläutert werden. Und genau das ist es, was ein Gespräch interessant und abwechslungsreich gestaltet!!


Ich empfand es so!!! :wink: Und ich hoffe mal Lucky auch....

LG
Gaia

PS: Du hast dich zu Nietzsche noch nicht geäussert!! Mich würde deine Meinung zu ihm interessieren.... Danke dir. :)
 
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