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Feminismus heute:

Du verwechselst seine Kürzlichkeit mit jemanden aus den 30er Jahren. Ich mag ihn überhaupt nicht, aber diesen Vergleich hat er sich nicht verdient. Deswegen bitte um Zurückhaltung.
ich glaube du verwechselst was :

Orden für Mutterruhm​



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Die totalitären Feinde des Feminismus​

Von Rebecca Schönenbach

Die meisten Opfer von Islamisten sind muslimische Frauen. Der Kampf für ihre Rechte wird meist im Verborgenen geführt, viele Frauenrechtlerinnen sitzen in der arabischen Welt im Gefängnis. Und der Westen schaut weg – aus Desinteresse oder doch aus Angst?

„Wenn die Frauen die von Islamisten am stärksten angegriffene Gruppe sind, warum wehren sie sich dann nicht selbst?“, fragt ein Leser dieser Kolumne. Diese Frage bekomme ich häufig gestellt, wenn ich darauf hinweise, dass die größte Gruppe der Opfer von Islamisten nicht Muslime sind, wie nach jedem Terroranschlag behauptet wird, sondern Musliminnen. Manchmal wird sogar gefragt, warum „uns“ dies interessieren sollte, die Frauen in der mehrheitlich islamischen Welt sollten sich halt selbst wehren.

Nun schreibe ich diese Kolumne gerade in Brüssel zwischen einer Pressekonferenz und einer Demonstration, bei beiden geht es um die Rechte afghanischer Frauen. Meine Mitstreiterinnen stammen unter anderem aus Afghanistan, Marokko, Tunesien, Algerien und dem Senegal. Sie beziehen sich neben Simone de Beauvoir auf feministische Vorreiterinnen wie Huda Scharawi, Nawal El Saadawi und Fatema Mernissi.

Bei den aus Nordafrika stammenden Frauenrechtlerinnen am Tisch kannten sich teilweise schon deren Mütter, die zur gleichen Zeit wie Europäerinnen in den 1970er-Jahren für Gleichberechtigung auf die Straße gingen. Sie brachten ihren Töchtern bei, was ich von meiner Mutter gelernt habe, nämlich für die eigenen Rechte einzustehen.

Während sich europäische Frauen zu dieser Zeit in demokratischen Prozessen durchsetzen mussten, standen die Mütter meiner Mitstreiterinnen Ende der 1970er-Jahre plötzlich einem totalitären Feind gegenüber. Von Teheran über Kairo bis Algier ergriffen Islamisten die Macht. Nach einer kurzen Zeit, in der sich die Islamisten auf die Angleichung des Familienrechts an die Scharia konzentrierten, wurden Frauenrechtlerinnen auch physisch angegriffen. Doch trotz der zahlreichen Hinrichtungen auf offener Straße haben sie ihren Widerstand nie aufgegeben. In Saudi-Arabien wie im Iran sitzen heute Frauen im Gefängnis, weil sie Menschenrechte für Frauen gefordert haben.

Auch in Europa werden Frauen von Islamisten bedroht​

Aber aus den einst breiten, öffentlichen Bewegungen wurde ein Kampf, der wegen der Lebensgefahr oft verborgen geführt wird. Die Öffentlichkeit, die den Frauen in der islamischen Welt systematisch genommen wurde, wird ihnen damals wie heute im Westen durch Desinteresse verwehrt. Oder doch aus Angst?

Denn auch in Europa leben Frauen wie die marokkanischstämmige französische Journalistin Zineb El Rhazoui unter permanentem Polizeischutz, weil Islamisten sie bedrohen. Der Frage, was „uns“ die Probleme von Frauen aus fundamental-islamischen Gemeinschaften angehen, liegt die Annahme zugrunde, diese Probleme träfen die Mehrheit im Westen nicht.

Diese Annahme widerlegen Frauen aus der islamischen Welt wie die algerische Soziologin Marieme Hélie-Lucas, die das Vorgehen von Islamisten als immergleichen dreistufigen Plan beschreibt. Die erste Stufe sind Angriffe auf die legalen Rechte der Frauen, maskiert als Schutz für muslimische Frauen wie Forderungen von Geschlechtertrennung in Schwimmbädern oder des Kopftuchs für Lehrerinnen. Die zweite Stufe sind gezielte Angriffe gegen Kritiker wie Journalisten, Karikaturisten oder Frauenrechtlerinnen. Die dritte Stufe sind wahllose Angriffe gegen jedes Verhalten, das nicht dem islamistischen Ideal entspricht (wie Discos à la „Bataclan“, Cafés, Fußballspiele usw.).

Das von Hélie-Lucas beschriebene Vorgehen lief gerade im Zeitraffer in Afghanistan ab, aber die von ihr erwähnten Terrorattacken fanden in Paris statt. Islamisten beginnen strategisch mit der Einschränkung der Freiheit von Frauen, aber der Angriff endet nie bei den Frauen. Ebenso wenig beschränkt sich Terrorismus auf Frauen aus islamischen Gemeinschaften, aber diese erkennen die Gefahr aus leidvoller Erfahrung.

Darum stehen nun Frauen, die aus islamischen Ländern fliehen mussten, gemeinsam in Brüssel für Afghaninnen ein. Afghanische Frauenrechtlerinnen haben seit Beginn der Friedensgespräche 2015 vor einer Beteiligung der Taliban gewarnt. Die Taliban haben übrigens auch IS- und Al-Qaida-Terroristen aus den Gefängnissen befreit. Die Anschlagsgefahr ist für uns alle erneut gestiegen.

 

Die totalitären Feinde des Feminismus​

Von Rebecca Schönenbach

Die meisten Opfer von Islamisten sind muslimische Frauen. Der Kampf für ihre Rechte wird meist im Verborgenen geführt, viele Frauenrechtlerinnen sitzen in der arabischen Welt im Gefängnis. Und der Westen schaut weg – aus Desinteresse oder doch aus Angst?

„Wenn die Frauen die von Islamisten am stärksten angegriffene Gruppe sind, warum wehren sie sich dann nicht selbst?“, fragt ein Leser dieser Kolumne. Diese Frage bekomme ich häufig gestellt, wenn ich darauf hinweise, dass die größte Gruppe der Opfer von Islamisten nicht Muslime sind, wie nach jedem Terroranschlag behauptet wird, sondern Musliminnen. Manchmal wird sogar gefragt, warum „uns“ dies interessieren sollte, die Frauen in der mehrheitlich islamischen Welt sollten sich halt selbst wehren.

Nun schreibe ich diese Kolumne gerade in Brüssel zwischen einer Pressekonferenz und einer Demonstration, bei beiden geht es um die Rechte afghanischer Frauen. Meine Mitstreiterinnen stammen unter anderem aus Afghanistan, Marokko, Tunesien, Algerien und dem Senegal. Sie beziehen sich neben Simone de Beauvoir auf feministische Vorreiterinnen wie Huda Scharawi, Nawal El Saadawi und Fatema Mernissi.

Bei den aus Nordafrika stammenden Frauenrechtlerinnen am Tisch kannten sich teilweise schon deren Mütter, die zur gleichen Zeit wie Europäerinnen in den 1970er-Jahren für Gleichberechtigung auf die Straße gingen. Sie brachten ihren Töchtern bei, was ich von meiner Mutter gelernt habe, nämlich für die eigenen Rechte einzustehen.

Während sich europäische Frauen zu dieser Zeit in demokratischen Prozessen durchsetzen mussten, standen die Mütter meiner Mitstreiterinnen Ende der 1970er-Jahre plötzlich einem totalitären Feind gegenüber. Von Teheran über Kairo bis Algier ergriffen Islamisten die Macht. Nach einer kurzen Zeit, in der sich die Islamisten auf die Angleichung des Familienrechts an die Scharia konzentrierten, wurden Frauenrechtlerinnen auch physisch angegriffen. Doch trotz der zahlreichen Hinrichtungen auf offener Straße haben sie ihren Widerstand nie aufgegeben. In Saudi-Arabien wie im Iran sitzen heute Frauen im Gefängnis, weil sie Menschenrechte für Frauen gefordert haben.

Auch in Europa werden Frauen von Islamisten bedroht​

Aber aus den einst breiten, öffentlichen Bewegungen wurde ein Kampf, der wegen der Lebensgefahr oft verborgen geführt wird. Die Öffentlichkeit, die den Frauen in der islamischen Welt systematisch genommen wurde, wird ihnen damals wie heute im Westen durch Desinteresse verwehrt. Oder doch aus Angst?

Denn auch in Europa leben Frauen wie die marokkanischstämmige französische Journalistin Zineb El Rhazoui unter permanentem Polizeischutz, weil Islamisten sie bedrohen. Der Frage, was „uns“ die Probleme von Frauen aus fundamental-islamischen Gemeinschaften angehen, liegt die Annahme zugrunde, diese Probleme träfen die Mehrheit im Westen nicht.

Diese Annahme widerlegen Frauen aus der islamischen Welt wie die algerische Soziologin Marieme Hélie-Lucas, die das Vorgehen von Islamisten als immergleichen dreistufigen Plan beschreibt. Die erste Stufe sind Angriffe auf die legalen Rechte der Frauen, maskiert als Schutz für muslimische Frauen wie Forderungen von Geschlechtertrennung in Schwimmbädern oder des Kopftuchs für Lehrerinnen. Die zweite Stufe sind gezielte Angriffe gegen Kritiker wie Journalisten, Karikaturisten oder Frauenrechtlerinnen. Die dritte Stufe sind wahllose Angriffe gegen jedes Verhalten, das nicht dem islamistischen Ideal entspricht (wie Discos à la „Bataclan“, Cafés, Fußballspiele usw.).

Das von Hélie-Lucas beschriebene Vorgehen lief gerade im Zeitraffer in Afghanistan ab, aber die von ihr erwähnten Terrorattacken fanden in Paris statt. Islamisten beginnen strategisch mit der Einschränkung der Freiheit von Frauen, aber der Angriff endet nie bei den Frauen. Ebenso wenig beschränkt sich Terrorismus auf Frauen aus islamischen Gemeinschaften, aber diese erkennen die Gefahr aus leidvoller Erfahrung.

Darum stehen nun Frauen, die aus islamischen Ländern fliehen mussten, gemeinsam in Brüssel für Afghaninnen ein. Afghanische Frauenrechtlerinnen haben seit Beginn der Friedensgespräche 2015 vor einer Beteiligung der Taliban gewarnt. Die Taliban haben übrigens auch IS- und Al-Qaida-Terroristen aus den Gefängnissen befreit. Die Anschlagsgefahr ist für uns alle erneut gestiegen.

Deshalb bin ich es Leid wenn gewisse Feministinnen aus dem Westen aufgrund von falschen Idealen sich „Minderheitenschutz“ gross auf die Fahne schreiben und dann gar nicht drauf blicken was und wen sie da schützen…
 
Deshalb bin ich es Leid wenn gewisse Feministinnen aus dem Westen aufgrund von falschen Idealen sich „Minderheitenschutz“ gross auf die Fahne schreiben und dann gar nicht drauf blicken was und wen sie da schützen…

Finde es auch falsch, dass sich so manche Feministen im Kampf gegen "Rechts" mit Islamisten verbünden oder sie in Schutz nehmen. Wenn sie es aber nicht tun und Kritik äußern, werden sie wohl islamophob und rassistisch genannt wie wir. 🙃
 
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