Keine Rettung in Sicht
Am Vorabend der Machtergreifung der FPÖ läuten zwar die Alarmglocken, aber sie verhallen weithin ungehört. Gegen die emotionale Grundstimmung im Land versagen alle begründeten Warnungen und Argumente
In seinem Gastkommentar warnt der Kommunikationswissenschafter Maximilian Gottschlich vor dem Rechtspopulismus und seinem Ziel, "das Gestern als das bessere Morgen erscheinen zu lassen".
"Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch." Mit diesem Zitat aus einem Gedicht von Friedrich Hölderlin verabschiedete sich Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien am 18. Jänner im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Stephansdom. Es sollte dies mit Blick auf die hohen Austrittszahlen aus der Katholischen Kirche eine Botschaft der Zuversicht sein: Auch wenn die Krise des Glaubens noch so groß sein mag – Gott ist nahe, auch wenn er abwesend erscheint. Man würde sich wünschen, dass Hölderlins Satz auch für politische Krisenzeiten gilt.
Denn nie in der Zweiten Republik war die Gefahr des Umbaus des demokratischen Rechtsstaates in eine illiberale Autokratie so groß wie heute; nie war die Gefahr der Zerstörung des Wertefundaments, auf dem diese Demokratie und ihre Institutionen vor dem Hintergrund der Menschheitskatastrophe der Nazi-Diktatur errichtet wurden, so groß wie heute; und – so, wie die Lage aussieht – nie war die Hoffnung auf das Rettende so gering wie heute.
Am Vorabend der Machtergreifung der FPÖ läuten zwar die Alarmglocken, aber sie verhallen weithin ungehört. Gegen die emotionale Grundstimmung im Land versagen alle begründeten Warnungen und Argumente
In seinem Gastkommentar warnt der Kommunikationswissenschafter Maximilian Gottschlich vor dem Rechtspopulismus und seinem Ziel, "das Gestern als das bessere Morgen erscheinen zu lassen".
"Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch." Mit diesem Zitat aus einem Gedicht von Friedrich Hölderlin verabschiedete sich Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien am 18. Jänner im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Stephansdom. Es sollte dies mit Blick auf die hohen Austrittszahlen aus der Katholischen Kirche eine Botschaft der Zuversicht sein: Auch wenn die Krise des Glaubens noch so groß sein mag – Gott ist nahe, auch wenn er abwesend erscheint. Man würde sich wünschen, dass Hölderlins Satz auch für politische Krisenzeiten gilt.
Denn nie in der Zweiten Republik war die Gefahr des Umbaus des demokratischen Rechtsstaates in eine illiberale Autokratie so groß wie heute; nie war die Gefahr der Zerstörung des Wertefundaments, auf dem diese Demokratie und ihre Institutionen vor dem Hintergrund der Menschheitskatastrophe der Nazi-Diktatur errichtet wurden, so groß wie heute; und – so, wie die Lage aussieht – nie war die Hoffnung auf das Rettende so gering wie heute.
Keine Rettung in Sicht
Am Vorabend der Machtergreifung der FPÖ läuten zwar die Alarmglocken, aber sie verhallen weithin ungehört. Gegen die emotionale Grundstimmung im Land versagen alle begründeten Warnungen und Argumente
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