"Zerlegen" weiss ich nicht, aber Lanz und Neubauer haben ziemlich gut gezeigt, dass Lindner mit billigen Mitteln Zustimmung einheimschen wollte.
Wenn er sagt, er kenne die Aussagen der Wissenschaft, und er könne deren Drängen nachvollziehen, und dass Deutschland bei den verabschiedeten Klimazielen hinterher hinkt - dann ist es billig 3 Sekunden danach mit dem Argument zu kommen "die Schüler sollten aber lieber in die Schule gehen". Man muss beide Themen mal nebeneinander stellen:
1. Es gibt ein Zeitfenster, innherhalb dessen eine nicht mehr umkehrbare Erwärmung der Erde möglicherweise verhindert werden kann. Aber die Welt - inklusive Deutschland - verpennt es, die teils schon vereinbarten Massnahmen dafür umzusetzen.
Gegen:
2. Schüler gehen x mal am Freitag nicht in die Schule.
Worüber sollte man sich jetzt mehr aufregen?
Ursprünglich denke ich auch, dass er einfach behaupten wollte, dass diese „Kinder“ keine Ahnung haben, eher zur Schule gehen sollen und sich anschließend aus dem Shitstorm herauswinden wollte.
Sein Erklärungsversuch war ja am Ende, dass er doch gar nichts dagegen habe, die SchülerInnen aber die Tragweite vor allem wirtschaftlich nicht überblicken und nicht wissen, was in welcher Zeit machbar und effizient ist.
Die Regierung gehe gegen den Klimawandel zu „planwirtschaftlich“ vor, lasse dadurch Chancen liegen und mache die Klimawende zu teuer. Von welchen Chancen da die Rede sein soll - unklar.
Statt Flugverbote zu erwirken, wie die Grünen es vorschlagen, solle man schnellstmöglich Wasserstoffflugzeuge entwickeln. Da habe ich null Ahnung, aber selbst das erscheint mir wie Augenwischerei und Namedropping, weil „Wasserstoffflugzeug“ so geil klingt.
Nicht nichtmal das E-Car ist derzeit 100% umweltfreundlich, da will ich mal sehen, wie man in null komma nichts eine neue Flugzeugtechnologie entwickelt.
Und selbst wenn, muss man bis dahin das Vielfliegen einschränken.
Am Ende haben einfach beide keine keine eindeutigen Maßnahmen vorgebracht, wie man schnell, viel ändert.