Exekution von 26-Jähriger: Noch viele Fragen offen
Die Iranerin Reyhaneh Jabbari hat bis zuletzt auf eine Begnadigung gehofft. Doch am Samstag im Morgengrauen wurde die 26-Jährige nach Jahren in der Todeszelle trotz internationaler Proteste hingerichtet. Die Frau soll 2007 einen Mann ermordet haben. Auch nach ihrer nunmehrigen Exekution bleiben viele Fragen offen.
Polizei ortete keine Vergewaltigung
Die Polizei war bei ihren Ermittlungen zu einem anderen Tatverlauf als von Jabbari angegeben gekommen. Es habe demnach keinerlei Spuren einer Vergewaltigung gegeben. Der Mann sei von hinten -angeblich beim Beten - erstochen worden. Außerdem gebe es Zeugen, die gesehen haben sollen, wie sie das Messer zwei Tage zuvor gekauft hatte. Und: Jabbari soll mit ihrem Handy eine Textnachricht an eine Freundin geschickt und ihre Tat angekündigt haben.
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Soll sie nun das Messer gekauft haben oder hat sie? Soll sie nun die Tat vorher angekündigt haben oder hat sie? Wenn die Verurteilung genauso auf Mutmaßungen beruht wie es die Formulierungen im Deutschen in der Kronenzeitung nahe legt, dann hätte sie auch nie und nimmer erst recht nicht zum Tode verurteilt werden dürfen.
Baksuz mag ja von "Gutmenschen" reden, aber die Tatsache, dass das Opfer ein Mann, noch dazu beim Geheimdienst, sie eine Frau ist, dürfte ziemlich sicher einiges beigetragen haben zum Prozessausgang und auch dem, was so nach außen an Tathergängen kolportiert wurde.
Und noch etwas. Es mag Frauen geben, die aus Rache, als Schutzbehauptung oder was auch immer einem Mann ein Sexualdelikt anhängen wollen. Aber weißt du was: Warst du schon mal bei einem solchen Prozess, allein schon in Deutschland? Hast du eine Vorstellung, wie da auch, und zwar bis hin zu intimsten Details auch das Opfer sich quasi entblößen muss, wie ihm auch meist psychologisch auf den Zahn gefühlt wird etc.? Hast du schon mal so etwas miterlebt? Dann wirst du vielleicht meinen Eindruck teilen, dass das verhältnismäßig wenige Frauen auf sich nehmen, wenn nicht wirklich etwas in der Richtung vorgefallen ist.