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Yunan
Guest
So befinden wir uns jetzt in einer Zwickmühle mein lieber Freund, denn laut Moses heisst es "Auge um Auge, Zahn um Zahn", Jesus sagt aber, wer die auf die Wange schlägt, halte auch die Andere hin. In Moses heisst es, dass Schweine unrein sind, aber Paulus sagt (1.Tim.4, 4-5): "Denn alles was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durchs Wort Gottes und Gebet." Jesus wiederum sagt in Matthäus: Mt. 15, 11): „Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein.“ Also was jetzt? Soll man sich als Christ an Moses wenden oder an Jesus? Sollen wir jetzt auch Tiere beim brennendem Feuer Jahwe opfern, weil es Abraham gemacht hat, oder Moses?
Das eine hat nichts mit dem andere zu tun. "Auge um Auge" gilt auch weiterhin weil es ein bestehendes Rechtsprinzip ist. Es besteht das Recht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.
Vom Vergelten
38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 21,24): »Auge um Auge, Zahn um Zahn.«
39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.
40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel.
41 Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei.
42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.
Wie du siehst, lautet die Überschrift "Vom Vergelten". Damit setzt Jesus fest, dass zwar Gebote und Rechte bestehen, ihre Anwendung jedoch nicht zwingend ist und ein Bestehen auf die Anwendung des Rechts vor Gott gegen das (ebenfalls alttestamentarische) Prinzip der Nächsten- und Feindesliebe verstößt. Die Aussage ist: "Du bist nicht gerecht nur weil du auf dein Recht bestehst."
Wenn Jesus sagt "Halte die andere Wange hin", hebt er damit bestehendes Gesetz nicht auf. Oder findest du irgendwo eine Stelle in der Heiligen Schrift in der Geschrieben steht "Das Gesetz ist ungültig"? Du wirst nur Stellen und Zitate Yeshouahs finden, in denen er die Gültigkeit des Gesetzes bestätigt und bekräftigt. Der Unterschied zwischen "Christen" und Juden besteht nicht in der Religion sondern darin, wie die Religion gesehen und verstanden werden soll. Die Schriften sind dieselbe, Wort für Wort. Jesus hat keine neue Religion erschaffen sondern das Alte Testament auf die einzig wahre Art und Weise interpretiert.
Mathaios 15:11 befindet sich im Kapitel "Von Reinheit und Unreinheit" und behandelt die Annahme der Pharisäer, Jesus wäre ein Gotteslästerer und die versehentliche Missachtung der Reinheitsgebote seiner Jünger vor dem Essen wäre ein Beweis für die Irrlehre Yeshouahs. Es geht dabei nicht im geringsten um die Frage ob die Reinheitsgebote gültig sind oder nicht.
7 Ihr Heuchler, wie fein hat Jesaja von euch geweissagt und gesprochen (Jesaja 29,13):
8 »Dies Volk ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir;
9 vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.«
10 Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen: Hört zu und begreift's:
11 Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein.
12 Da traten seine Jünger zu ihm und fragten: Weißt du auch, dass die Pharisäer an dem Wort Anstoß nahmen, als sie es hörten?
13 Aber er antwortete und sprach: Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, die werden ausgerissen.
14 Lasst sie, sie sind blinde Blindenführer! Wenn aber ein Blinder den andern führt, so fallen sie beide in die Grube.
15 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Deute uns dies Gleichnis!
16 Und Jesus sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr noch immer unverständig?
17 Merkt ihr nicht, dass alles, was zum Mund hineingeht, das geht in den Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert?
18 Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein.
19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung.
20 Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen. Aber mit ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein.
Wenn du dort herausliest, dass die Reinheitsgebote aufgehoben wurden weil Jesus sagt, dass verunreinigtes Essen ein Problem der Verdauung sind während ein unreines Herz der Grund für alles Übel in dieser Welt, dann interpretierst du dort nach deinem eigenen Willen und betreibst die selbe Heuchelei wie die Pharisäer es getan haben um den Messias zu verunglimpfen. Sie haben die Gesetze Gottes um ihrer selbst Willen missbraucht und Gott damit geschadet obwohl sie diejenigen hätten sein müssen, die Gottes Willen am besten zu verstehen versuchen sollten. Es ist ganz klar worauf Jesus abziehlt wenn man die Sätze nur richtig liest und vorallem nicht aus dem Kontext reißt.
Moses und Jesus sind beides Propheten, was sie gesagt haben gilt und hat Gewicht. Jesus widerspricht Moses nicht und Moses nicht Jesus. Die Propheten vor Jesus haben Wahrheiten gepredigt und die Menschen haben ihre Worte oft bewusst missverstanden und zu ihrem Vorteil ausgelegt. Jesus ist derjenige, der die tatsächliche Bedeutung der Prophetien richtig stellt und den Missbrauch dieser vorbeugt. Er ist derjenige, der die Wahrheit gesagt hat wie auch alle vor ihm. Die Pharisäer, die Menschen waren die Lügner und die Menschen haben auch Yeshouahs Lehre verfälscht und erneut zu ihrem Vorteil genutzt. Sie werden es auch immer tun. Wichtig ist, dass jeder selbst versucht, die Bedeutung der gesamten Heiligen Schrift zu verstehen und damit der Wahrheit Gottes und Gott selbst näherzukommen. Das ist der tatsächliche Widerstand gegen den Teufel. Das wird im Islam auch Jihad genannt.
Anstatt zu diskutieren um deine Meinung zu festigen und zu verteidigen solltest du diskutieren um bisherige Ansichten zu überdenken. Vor Gott wirst du nicht gerechter wenn du noch verbitterter an deiner Argumentation festhältst. Vor Gott zählt nicht Sturheit sondern der Wille zur Wahrheit und auf dem Weg zur Wahrheit begangene Fehler sind nichts.