Heraclius
Βασιλεύς &
Deine Frage ist durchaus berechtigt. Ich habe hier die Sichtweise der Snorra-Edda zugrunde gelegt. Diese ist allerdings die Grundlage des gegenwärtigen germanischen Neuheidentums. Das kannst Du auch bei dem Autor Christian Brüning im Heidnischen Jahrbuch nachlesen. Ich glaube es war 2011, leider ist mir das genaue Datum nicht mehr gegenwärtig. Er nennt seine Position "Kosmotheismus", womit er zum Ausdruck bringen will, daß es kein Jenseits gibt.
Indes, wenn ich den Aufsatz von Schmuel N. Eisenstadt (Die Axialzeit in der Weltgeschichte, in dem Sammelband: "Die kulturellen Wurzeln Europas") mit heranziehe, hat es unter den polytheistischen Religionen nur zwei gegeben, welche die Transzendenz entdeckt hatten. Das war im kaiserlichen China und im antiken Griechenland.
Daß ich bei den germanischen Heiden mit meiner Ansicht über die Transzendenz auf wenig "Gegenliebe" gestoßen bin, sollte dich denn auch nicht überraschen. Und eine Teilnehmerin, welche über die Transzendenz folgendes geschrieben hatte, "...für einige Heiden ist das auch nicht der Berg in Thessalien", ist sogar genötigt worden, ihren Beitag zu entfernen.
Definitiv sprechen wir daher über die aktuelle, auf der Grundlage der Snorra-Edda überwiegend vertretene germanisch-heidnische Auffaßung zur Transzendenz, welche jene Leute für eine Wahnvorstellung aus der Zauberkiste der Verkündungsreligionen halten. So als ob Pythagoras oder Platon Wegbereiter des Monotheismus gewesen wären. Und besonders Aristoteles nehmen die Monos in der Tat gerne für sich in Anspruch. Aber das ist ein weiteres Thema..........................................................
Nun ja, daß bei Julian und Salustios die Transzendenz außer Frage steht, wirst Du wohl wissen. Hat doch der Neuplatonismus die Sphärentheorie entwickelt.
Hand aufs Herz: Wie lange hast du herum geändert, bis dieser Beitrag so "geschwollen" dastand, wie er jetzt da steht? Das riecht ja schon fast so als ob Snorri Sturluson gerade gefurzt hätte.
Heraclius