Die bosnischen Kroaten müssen endlich verhindern, dass ihre Zukunft von den Kroaten aus der Westherzegowina diktiert wird. Sie haben eine lange Geschichte und Tradition, die an Bosnien gebunden ist. Ihre Kultur ist in vielerlei Hinsicht einzigartig und anders als die Kultur und Mentalität in Kroatien. Bosnische Franziskaner haben jahrhundertelang Werke in ihrer Volkssprache verfasst und sich am mittelalterlichen Bosnien orientiert, damit die bosnischen Katholiken ihr Heimatgefühl nicht verlieren. Bosnien war immer das Herz der bosnisch-kroatischen Kultur. Erst seit den 1990er Jahren versucht man den bosnischen Kroaten einzutrichtern, dass ihre bosnische Mikrokultur minderwertig ist und sie sich ihrer zu schämen zu haben. Auch will man ihnen beibringen, dass sie Bosnien verachten sollen. Die herzegowinischen Kroaten sind aber stolz auf ihre Herzegowina. Für die Kroaten in der Herzegowina ist es vielleicht von Vorteil, wenn sie sich Zagreb völlig unterwerfen, weil sie kulturell außer dem faschistischen Ustaschakult und religiöser Rückständigkeit nicht viel zu bieten haben, aber die bosnischen Kroaten haben alles zu verlieren. Sie haben bereits einen zu hohen Preis für das Herceg-Bosna-Abenteuer bezahlt. Allein in der bosnischen Posavina lebten bis 1992 mehr Kroaten als in ganz Herzegowina. Wieviele sind heute noch übrig?
Jene, die im Krieg nicht vertrieben wurden oder geflüchtet sind, wandern heute massenweise aus. Das trifft aber auf die anderen Volksgruppen zu. Bosnien-Herzegowina ist leider ein Land ohne Zukunft und bietet keinerlei Perspektive, vor allem für junge Menschen.