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Iran News....

KLETTERIN OHNE KOPFTUCH
Haus von Rekabis Familie im Iran zerstört
Hunderte Menschen sind bei den Protesten im Iran mittlerweile getötet worden – das Regime geht weiter mit Härte gegen die Demonstrierenden vor. Noch bevor es zu diesen Gewaltexzessen im Land kam, hatte die Kletterin Elnas Rekabi die iranischen Behörden auf den Plan gerufen, weil sie im September bei den Asienmeisterschaften in Seoul das für iranische Sportlerinnen obligatorische Kopftuch nicht getragen hatte. Nun wurde Berichten zufolge das Haus ihrer Familie zerstört.

Ein in sozialen Netzwerken kursierendes Video zeigt die Ruinen eines in Schutt gelegten Hauses, gleich zu Beginn der Sequenz sind auch Medaillen zu erkennen, die in den Trümmern liegen. Den Angaben zufolge im Video zu sehen sein soll Rekabis Bruder, der ebenfalls Spitzensportler ist. Gegner der iranischen Führung verurteilten das Video als Racheakt an der Sportlerin – wenn auch nicht umgehend klar war, wann die Aufnahmen gemacht wurden.

 
Generalstaatsanwalt: Religionspolizei im Iran aufgelöst
Im Iran ist nach Angaben des Generalstaatsanwalts die Religionspolizei aufgelöst worden, die bisher hauptsächlich für die Einhaltung der Kleidungsvorschriften von Frauen zuständig war. „Die Religionspolizei wurde aufgelöst, aber die Justizbehörde wird sich weiterhin mit dieser gesellschaftlichen Herausforderung auseinandersetzen“, zitierte die Tageszeitung „Schargh“ den Generalstaatsanwalt Mohammed Dschafar Montaseri. Weitere Details gab es nicht.

Kritikerinnen und Kritiker der politischen Führung reagierten verhalten auf die Ankündigung. Das Problem sei nicht die Religionspolizei, sondern der Kopftuchzwang, schrieb ein iranischer Aktivist auf Twitter. „Frauen müssen überall ohne Kopftuch verkehren können“, forderte er. Und das sei „nur der erste Schritt“.

Beobachterinnen und Beobachtern zufolge würde die Auflösung der Religionspolizei zwar kein Ende des Kopftuchzwangs für Frauen bedeuten, aber einen wichtigen Teilerfolg der Frauenbewegung im Iran darstellen.

 
War leider zu befürchten
Erste Hinrichtung im Zusammenhang mit Protesten im Iran
Im Iran ist erstmals ein Todesurteil im Zusammenhang mit den seit fast drei Monaten anhaltenden Protesten gegen die Führung in Teheran vollstreckt worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete, wurde heute ein Mann hingerichtet, der Ende September bei einer Straßenblockade in Teheran ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Milizen verletzt hatte.

 
HINRICHTUNG IM IRAN
Sorge um weitere Gefangene in Todeszellen
Unabhängige Fachleute der UNO haben die Hinrichtung eines Teilnehmers der systemkritischen Massenproteste im Iran scharf verurteilt. Sie äußerten am Donnerstag in Genf gleichzeitig Sorge um ein Dutzend weitere Menschen, die im Zusammenhang mit den Demonstrationen zum Tode verurteilt worden sind.

Der 23-Jährige, der am Donnerstag hingerichtet wurde, habe keinen fairen Prozess bekommen, so die Experten des UNO-Menschenrechtsrats. Ohnehin dürfe die Todesstrafe, wenn überhaupt, nur bei den allerschlimmsten Verbrechen verhängt werden – etwa, wenn ein Täter absichtlich den Tod von anderen herbeiführe. Der Demonstrant war wegen „Kriegsführung gegen Gott“ zum Tode verurteilt worden. Zwölf weitere Menschen seien aus gleichen Gründen in der Todeszelle.

Darunter ist nach Informationen der Berichterstatter der kurdische Rapper Saman Jasin. Er soll am 29. Oktober zum Tode verurteilt worden sein, weil er in Liedern die Regierung kritisiert hatte.

 
18.000 verhaftet, 470 getötet
Die iranische Justiz hat angesichts der Proteste einen harten Kurs angekündigt. Auch im Parlament forderten Abgeordnete harte Urteile bis zur Todesstrafe für die Tausenden inhaftierten Protestteilnehmer. Nach Einschätzungen von Menschenrechtlern wurden seit Mitte September mindestens 470 Demonstrierende getötet und mehr als 18.000 verhaftet. Offiziellen Angaben zufolge sei es bisher zu 200 bis 300 Todesopfern gekommen.

Auslöser der landesweiten Proteste war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Religionspolizei wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.

 
Proteste im Iran: 24 Demonstranten droht Todesurteil
Mindestens 24 Demonstranten droht im Iran die Hinrichtung wegen ihrer Beteiligung an den systemkritischen Protesten. Die iranische Tageszeitung „Etemad“ veröffentlichte heute eine von der Justizbehörde zusammengestellte Liste, auf der 25 Demonstranten „Kriegsführung gegen Gott“ vorgeworfen wird. Nach der islamischen Rechtsauffassung steht darauf das Todesurteil.

Der ebenso auf der Liste angeführte Rap-Musiker Mohsen S. wurde bereits am Donnerstag hingerichtet. Er soll ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Miliz mit einer Waffe angegriffen, Schrecken verbreitet und eine Straße blockiert haben. Die Justizbehörde verkündete weitere Hinrichtungen. Die Zeitung appellierte in dem Bericht an die Justiz, die Todesurteile zu revidieren und weitere Hinrichtungen zu verhindern.

Die Hinrichtung von Mohsen S. wurde im In- und Ausland scharf verurteilt. Die iranische Politführung, unter anderem auch Präsident Ebrahim Raisi, sprach jedoch von einer legitimen Antwort auf die Ausschreitungen im Land. Die Demonstranten selbst drohten dem System mit Vergeltung.

 
Zweite Hinrichtung im Iran im Zusammenhang mit Protesten
Im Iran ist ein zweiter Mann im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Führung des Landes hingerichtet worden. Er wurde heute öffentlich gehängt, wie der Pressedienst der Justiz mitteilte. Er war demnach wegen der Tötung von zwei Mitgliedern der Sicherheitskräfte zum Tode verurteilt worden.

Am Donnerstag hatten die Behörden erstmals einen Teilnehmer der seit Mitte September anhaltenden Proteste exekutiert. Er soll ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Milizen mit einem Messer verletzt und eine Straße in Teheran blockiert haben.

NGO: Über 20 Hinrichtungen geplant
Amnesty International spricht von „Scheinprozessen, die darauf abzielen, diejenigen einzuschüchtern, die an dem Volksaufstand teilnehmen, der den Iran erschüttert hat“. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation will der Iran mehr als 20 Menschen hinrichten lassen.

 
Iran aus UNO-Frauenkommission ausgeschlossen
Wegen der anhaltenden Gewalt des Iran gegen Demonstrierende hat ein Gremium der Vereinten Nationen den Ausschluss des Landes aus der UNO-Kommission für die Rechtsstellung der Frau (CSW) beschlossen. Der Wirtschafts- und Sozialrat der UNO (ECOSOC) in New York votierte gestern mit 29 Stimmen seiner 54 Mitgliedsstaaten für eine entsprechende Resolution der Vereinigten Staaten. Unter anderem Russland und China stimmten gegen den Beschluss. Österreich war dafür.

Die Kommission mit ihren 45, auf mehrere Jahre gewählten Mitgliedern soll die Gleichstellung der Geschlechter und die Rolle der Frau stärken. Der Wirtschafts- und Sozialrat drückte zudem tiefe Besorgnis darüber aus, dass im Iran „seit September 2022 die Menschenrechte von Frauen und Mädchen, einschließlich des Rechts auf freie Meinungsäußerung, kontinuierlich untergraben und zunehmend unterdrückt“ werden.

 
Bilanz der Iran-Proteste (Videobericht im Link)

495 Tote, unter ihnen 60 Kinder, 18.000 Festgenommene, zwei Hinrichtungen in den letzten Tagen – das ist die Bilanz nach drei Monaten von Protesten im Iran. Im Iran herrschen die schwersten Unruhen seit Jahrzehnten.

 
Bekannte Schauspielerin im Iran festgenommen
Vor dem Hintergrund der Proteste im Iran ist die international bekannte Schauspielerin Taraneh Alidoosti festgenommen worden. Die 38-Jährige sei gestern in Gewahrsam genommen worden, weil sie „falsche und verzerrte“ Informationen verbreitet und „zum Chaos angestiftet“ habe, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim.

Alidoosti hatte sich in den Onlinenetzwerken wiederholt mit der Protestbewegung solidarisiert, die durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im September im Gewahrsam der Sittenpolizei ausgelöst worden war.

Auch hatte die Schauspielerin zuletzt die Hinrichtung des jungen Demonstranten Mohsen Schekari angeprangert. „Jede internationale Organisation, die diesem Blutbad zuschaut und nicht reagiert, ist eine Schande für die Menschheit“, schrieb sie auf Instagram zu der Hinrichtung.

Kulturschaffende im Visier des Regimes

 
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